Chinesische Ritualbronzen

Pferdeksulptur, Östliche Han-Dynastie, 25 v. Chr. – 220 n. Chr.
Wasserkanne aus dem Grab des Markgrafen Yi von Zeng, 5. Jh. v. Chr.

Bronzegegenstände (chinesisch 青銅器, Pinyin qīng tóng qì) gehören zu den bedeutendsten Gegenständen der chinesischen Kunst. Die Anfänge der chinesischen Bronzekunst liegen in der Xia-Dynastie (ca. 2070 – ca. 1600 v. Chr.), sie erreichte einen Höhepunkt in der Shang- (1600–1046 v. Chr.) und frühen Zhou-Dynastie (1045–256 v. Chr.). Aus Bronze wurden Schmuck, Waffen und Ritualobjekte gefertigt. Letztere vermittelten politische Legitimität und Herrschaft und stehen für kulturelle Identität, gesellschaftlichen Status und guten Geschmack. Auch im heutigen China symbolisieren die teils über 3000 Jahre alten Bronzen gesellschaftliche Kontinuität und politische Macht.[1]

Verwendung und Bedeutung

Seit etwa 1650 v. Chr. finden sich aufwändig verzierte Bronzegegenstände als Grabbeigaben der höheren Gesellschaftsschichten. Sie wurden offenbar in großer Zahl hergestellt und bei rituellen Handlungen verwendet, um Speise- oder Trankopfer darzubringen. Meist fanden solche Opferhandlungen in Familientempeln oder über Gräbern errichteten Zeremonialhallen statt. Details dieser Zeremonien sind in der frühen Literatur überliefert. In den Gräbern wurden sowohl Gegenstände aus dem Besitz des Toten deponiert, als auch eigens als Grabbeigaben angefertigte Gefäße. Diese sind daran zu erkennen, dass sie den postumen Namen der Besitzer tragen. Rituelle Gefäße stellen größere und aufwändiger verzierte Varianten des gewöhnlichen Speisegeschirrs dar. Es finden sich Gegenstände wie Gefäße, Waffen oder Schmuckobjekte des jeweils gleichen gestalterischen Typs aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise Ton oder Jade.[2]

Bei einem Herrschaftswechsel zeigte sich das Verhältnis der neuen Dynastie zur vorausgegangenen auch im Umgang mit deren Erbe: Die Kaiser Sui Wendi (reg. 581–604) und der Jin-Kaiser Wányán Liàng ließen alle Ritualobjekte der vorausgegangenen Dynastien zerstören.[3] Dagegen ließ der Song-Kaiser Huizong (1085–1135) die kaiserliche Sammlung im宣和博古圖錄, Xuānhé bógǔ túlù – „[Illustrierten] Katalog zur Geschichte der Xuānhé-Regierungsperiode [der Song]“ darstellen.

Nach dem Sieg der Mandschu über die Ming-Dynastie lagerten zahllose Ritualgegenstände im Kaiserlichen Hofamt (內務府, Nèiwù fǔ) sowie im太常寺, Tài cháng sì – „Tàicháng-Tempel“, der Kaiserlichen Opferkammer in der Verbotenen Stadt. Kaiser Qianlong (1711–1799) wies diese an, die rituellen Objekte aus der Ming-Zeit zu inventarisieren, ließ fünf antike Jadegegenstände im Qiánqīng-Palast ausstellen und bemächtigte sich somit des kollektiven Gedächtnisses der Vergangenheit.[4]

Im Jahr 1749 ordnete Kaiser Qianlong an, seine enorme Sammlung antiker Bronzen zu katalogisieren. Es entstanden schließlich drei Kataloge: das 40-bändige西清古鑑, Xīqīng Gǔjiàn – „Antiker Spiegel der Westlichen Klarheit“ (1755), der寧壽鑑古, Níng shòu Jiàn gǔ – „Spiegel der Vergangenheit im Ningshou-[Palast]“ (1779) und der Ergänzungsband西清繼鑑, Xī qīng Jì jiàn (1793). Diese stellen ein bedeutendes Quellenwerk für die kunsthistorische Forschung dar.[5]

Der vom vierten Qing-Kaiser Qianlong verwendete Begriff鑑古, Jiàn gǔ – „Spiegel der Vergangenheit“ bedeutet im weiteren Sinne „von der Vergangenheit lernen“. Dies erlaubt Rückschlüsse auf das Motiv des Kaisers, so viele Bronzeobjekte zu sammeln wie möglich. Er verwendete in seinem Erlass zur Erstellung der Kataloge für die Bronzeobjekte einen Ausdruck aus den Texten der Staatsriten:法物, Fǎ wù – „Modellobjekt, Ritualobjekt“. Im ursprünglichen Kontext der Staatsriten hatte Fǎwù einen Beiklang von dynastischer Legitimation und kaiserlicher Majestät.[6]

Material und Herstellung

Fundstätten der Erlitou- und Xia-Kultur im Tal des Gelben Flusses

Rohmaterial

In China finden sich reiche natürliche Erzvorkommen im mittleren Becken des Gelben Flusses, in den Provinzen Henan und Shaanxi[7] Dort fanden sich Kupfer- und Zinnvorkommen, die mit den technischen Mitteln der Bronzezeit auszubeuten waren, nahe den Orten der Erlitou-Kultur, und nur etwa 250 km von der zukünftigen Hauptstadt der Shang, Anyang entfernt waren. Zusätzlich begünstigte die Lage der Orte die Entwicklung sowohl des Formgussverfahrens als auch der Modelle: Das Becken des Gelben Flusses stellt eines der größten Lössvorkommen der Erde dar. Die reichen Tonablagerungen begünstigten die Entwicklung der chinesischen Keramik, die schon Jahrhunderte vorher im Gebiet von Lanzhou über Gansu bis Xi’an und Shaanxi nachweisbar ist. Somit standen nicht nur die Materialien für die Gussformen zur Verfügung, auch die Gestaltung der Gefäße wurde in das neue Material Bronze übertragen.[8][9]

Metallverarbeitung

Die ältesten Metallgegenstände in China wurden in den Provinzen Gansu und Qinghai nachgewiesen.[10] Es fanden sich Äxte, Messer, Dolche, Lanzenspitzen sowie die ersten Spiegel aus Bronze und Schmuckgegenstände aus verschiedenen Metallen wie Kupfer und Gold. Zwischen 2200 und 1600 BC vollzog sich in der Kultur der Xia-Dynastie der Übergang vom Neolithikum zur Bronzezeit. Die frühesten Produkte der Metallverarbeitung besitzen teilweise noch experimentellen Charakter und bestehen zunächst aus gehämmertem oder gegossenem Kupfer.[11] Reines Kupfer ist wegen seines hohen Schmelzpunkts schwierig zu gießen und absorbiert in geschmolzenem Zustand Gas, vor allem Sauerstoff. Nach dem Abkühlen bilden sich im Metall Gasbläschen, die das Objekt brüchig machen. Die Zugabe von Zinn senkt nicht nur den Schmelzpunkt, sondern verhindert auch die Bläschenbildung, macht das Objekt also widerstandsfähiger, und verändert seine Farbe von rotgelb nach silbergrau. Durch die Beimengung von Blei bis zu einem Anteil von 3 % ändert sich die Farbe nicht. Es senkt den Schmelzpunkt, steigert die Fließfähigkeit und erleichtert den Guss sowie das Gravieren und Polieren, erschwert aber das Hämmern.[12] Die Legierungen chinesischer Bronzen bestanden aus 60–70 % Kupfer und mindestens 25 % Zinn.[13][14]

Technik des Bronzegusses

Bronzeguss in Xingyang (Modell)
Äußere Form und Lehmkern für ein Hohlgefäß

Aus der Xia-Kultur stammen die ersten Hinweise auf die Verwendung von Gussformen. Dabei verwendeten die antiken chinesischen Handwerker nicht das in anderen bronzezeitlichen Kulturen übliche Wachsausschmelzverfahren, sondern zu Beginn zweiteilige, halbkugelige Formen zur Anfertigung von Waffen und Werkzeugen. Mehrteilige Gussformen erlaubten später, kompliziertere Objekte wie die Ritualbronzen zu gießen.

Dazu wurde zuerst ein Tonmodell des zu gießenden Stücks geschaffen, um das die Tonform anmodelliert wurde, gegebenenfalls nach Auftragen eines Trennmittels. Diese wurde noch feucht auf dem Modell in meist 3 bis 4 für den Guss geeignete Teile zerschnitten und vom Modellkern abgenommen. In den feuchten Ton konnten Ornamente geschnitten oder gestempelt werden, die sich später auf der Oberfläche des Gussstücks abzeichnen sollten. Schließlich wurden die Formteile gebrannt und zum Guss wieder zusammengefügt. Wenn ein Hohlkörper gegossen werden sollte, musste ein Lehmkern hergestellt werden, um die Hohlform im Guss zu bewahren. Der Abstand zwischen Kern und Form legte die Dicke des Gefäßes fest.[15] Im Tal des Gelben Flusses entwickelte sich die Kunst des Bronzegusses in den Kulturen von Erlitou und Erligang weiter.

Dekor

Kategorisierung der Objekte

Historische Quellen

Die Bezeichnung und Kategorisierung antiker chinesischer Bronzen ist schwierig, ebenso ihre Datierung: Die ersten schriftlichen Überlieferungen entstanden teilweise erst Jahrhunderte nach der Herstellung der Bronzeobjekte: Um 121 verfasste許慎, Xǔ shèn das說文解字, Shuōwén jiězì – „Wörterbuch“, im 11. Jahrhundert Lǚ Dàlín (呂大臨) (1044–1091) das考古圖, Kǎogǔ tú – „Archäologischer Atlas“. Hier sind wenige hundert Bronze- und Jadegefäße beschrieben und nach Alter und Herkunft beschrieben. Aus dieser Zeit stammt auch der宣和博古圖錄, Xuānhé bógǔ túlù – „[Illustrierte] Katalog zur Geschichte der Xuānhé-Regierungsperiode [der Song]“, welcher 836 Objekte in 20 Kategorien verzeichnet.[16]

Unter Kaiser Qianlong wurden die Bronzegegenstände der kaiserlichen Sammlung in drei Katalogen,西清古鑑, Xīqīng Gǔjiàn (1755),寧壽鑑古, Níng shòu Jiàn gǔ (1779) und dem Ergänzungsband西清繼鑑, Xīqīng Jìjiàn (1793) aufgezeichnet. Ein Druck des Xiqing Gujian wurde in die Büchersammlung Siku Quanshu aufgenommen, die beiden anderen Kataloge liegen nur als Manuskript vor. Zusammen enthalten sie 4115 Einträge, jeder mit einer Abbildung im Holzschnitt, der Angabe von Größe und Gewicht und weiteren Informationen. Dabei wurden die Gegenstände zunächst nach ihrem Typ kategorisiert und dann entsprechend ihrer Entstehungszeit eingeordnet:

Objekte

  • Opfergefäße (祭器, jìqì),
  • Weingefäße (酒器, jiǔqì),
  • Speisenbehälter (食器, shíqì),
  • Wassergefäße (水器, shuǐqì),
  • Musikinstrumente (樂器, yuèqì),
  • Waffen (兵器, bīngqì),
  • Hohlmaße (量器, liángqì),
  • Münzen (錢幣, qiánbì) und
  • Verschiedenes (雜器, záqì).

Opfergefäße

BildBezeichnungBeschreibung
Liu Ding.jpg, DǐngOpfergefäß (祭器), ursprünglich ein Kessel um Fleisch zu kochen und aufzubewahren (食器). Die klassische Shang-zeitliche Form besitzt eine runde Schale, breiter als hoch, auf drei Beinen (足); zwei kurze Griffe an jeder Seite (耳). Exemplare aus späterer Zeit werden immer größer und wurden als Ausdruck von Macht verstanden. Eine Abwandlung dieses Typs mit viereckiger Schale und vier Beinen heißt fāngdǐng (方鼎). Deckel sind selten. 西清古鑒 verzeichnet über 200 Exemplare.
Chinese - Covered Food Container - Walters 542182 - Profile.jpg, DòuOpfergefäß (祭器), ursprünglich ein Behälter für Speisen. Flache Deckelschale auf hohem Standfuß.
商 青銅簋-Food Serving Vessel (Gui) MET DP164890.jpg, GuǐSchale mit zwei Griffen zur Aufbewahrung gekochter Hirse. Oft mit runder oder schwerer eckiger Basis.
Zun with animal mask.jpg / ;, ZūnWein- und Opfergefäß (器為盛酒亦祭用也). Hohe zylindrische Weinschale ohne Griffe oder Füße. Der Mund ist meist breiter als der Gefäßkörper. Während der späten Zhōu-Dynastie entstanden reich verzierte Gefäße dieses Typs, häufig in Tierform unter Aufgabe der ursprünglichen Gestaltung. Diese späteren Typen unterschieden sich vom gōng (觥) dadurch dass sie eine kleine, annähernd runde Trinköffnung behalten. Im Xiquíng gujian stellen Gefäße dieser Gruppe die zweitgrößte nach den dǐng (鼎).
20210529 Bronze Fu with Dragons Design.jpg, Rechteckige Schale, immer mit einem Deckel in gleicher Form wie die Schale.
20090822 Shanghai Museum 3256.jpg, Opfergefäß oder Wasserspender für rituelle Waschungen in Form eines halbierten Flaschenkürbis mit Griff (oft in Drachenform), meist mit vier Beinen.
 /  oder , Flache rechteckige Platte mit eckigen Füßen an jeder Ecke. Dieser Gefäßtyp findet sich nicht im Xiqing gujian.

Weingefäße

BildBezeichnungBeschreibung
Chinese ritual wine server (guang).jpg, GōngWeingefäß, häufig von länglicher Form und in Form eines Tieres gestaltet. Regelmäßig mit Deckel. Das Xiqing Gujian listet Gegenstände dieses Typs unter, Yi auf.
MET DP151356.jpg, Große Weinschale ohne Griffe, Öffnung weiter als die Basis des Gefäßes.
Han Bronze He.jpg, Weingefäß in Form einer Teekanne mit drei Beinen. Es besitzt einen Griff (pàn 鋬) und eine gerade, diagonal nach oben weisende Tülle.
Ritual wine container Shang dynasty.jpg, JiǎKessel zum Erwärmen von Wein. In der Form einer dǐng (鼎) ähnlich, der Körper ist jedoch höher als breit, manchmal mit zwei Stäben (柱) am Rand, die als Griffe dienen.
Qing Bronze Jue Reproducing Ancient Design.jpg, Jué, Aussprache ist nicht jiǎoWeingefäß ähnlich einer Jué (爵), aber Tülle und Randwulst sind gleich und es gibt einen Deckel.
18th cent BC wine vessel.jpg, JuéWeingefäß mit drei Beinen, Tülle (流), spitz ausgezogenem Rand (尾) diametral gegenüber und einem Griff (鋬).
Eastern Zhou Bronze Lei, Luoyang.jpg, LéiWeingefäß mit rundem Corpus, Hals, Deckel und einem Griff zu beiden Seiten der Mundöffnung.
Shang Bronze Li, Xinxiang.jpg, Dreibeiniger Kessel, ähnlich einer dǐng (鼎), die Beine verschmelzen mit dem Corpus oder haben an der Spitze große Ausbuchtungen.
Western Zhou Bronze Zhi 01.jpg / , Zhī, auch: Gefäß und Hohlmaß für Wein, kürzer und breiter als eine píng (瓶)
Western Han Bronze Zhong Measurement Vessel.jpg, ZhōngWeingefäß ohne Griffe, auch Hohlmaß.

Gefäße für Lebensmittel

BildBezeichnungBeschreibung
Bronze dui vessel with inlaid geometric cloud pattern.JPG, DuìRunde Deckelschale
VM 4712 Hubei Provincial Museum - pan.jpg, PánRunde geschwungene Schüssel, mit 3 bis 4 Beinen oder ohne Beine.
Taipeh National Palace Museum 43.jpg, YǒuDeckeltopf mit einem bogenförmigen Griff

Wasserbehälter

BildBezeichnungBeschreibung
Shang Bronze Pou Wine Vessel 1a.jpg, PǒuKleiner bronzener wèng (甕).
MET DP218284.jpg, DǒuSchöpfkelle.
MET DP702318.jpg, MóuVasenartiges Gefäß mit zwei Griffen. Das Xiqing Gujian verzeichnet diese Gefäße in der Kategorie Hú (壺).
Qin State Warring States Bronze Pot (9932045655).jpg, PíngGroßes vasenförmiges Gefäß mit langem schmalem Hals und enger Mundöffnung.
Qin State Bronze Pot, Qin Shihuang Mausoleum (9930940165).jpg / , WèngWasser- oder Weingefäß mit runder Mundöffnung und bauchigem Körper, auch als Aschenurne verwendet.
宋-明 铜犀牛形水注-Water dropper in the form of a rhinoceros MET DP702281.jpg, YàndīWasserbehälter, oft in Tierform mit langer dünner Tülle zum Befeuchten eines Tintensteins.
Western Han Bronze Yi.jpg, Schale oder Kelle mit Tülle, manchmal in Tierform.
Eastern Zhou Bronze Yu.jpg, Wasserbecken mit bis zu vier reich verzierten Griffen an den Ecken.
, ZhìVase mit breiter Mundöffnung, in der Form einer (壺) ähnlich, aber ohne Griffe.
, ZhōngKleine Tasse ohne Griffe, im Xiqing Gujian nicht verzeichnet.

Musikinstrumente

BildBezeichnungBeschreibung
Tarda dinastia zhou, campana (bo), 1122-256 ac ca. 02.jpg, Große Glocke; im Xiqing Gujian nicht verzeichnet.
Eastern Han Bronze Drum 1a.jpg, Trommel
, LíngKleine Glocke, im Xiqing Gujian nicht verzeichnet.
Shang Bronze Nao 02.jpg, NáoZimbel
VM 4732 Hubei Provincial Museum - bianzhong set.jpg, ZhōngGlocke, häufig Teil eines Glockenspiels.

Waffen

BildBezeichnungBeschreibung
Epoca degli stati combattenti, puntale dui, 481-221 ac. ca..JPG, DuìDekoration für das untere Ende eines Speers oder einer Hellebarde, oft mit Tiermotiv
Eastern Zhou Bronze Jian (Swords).jpg, JiànSchwert
Three Kingdoms Wei Bronze Crossbow Trigger (33602288288).jpg, NǔjīMechanismus einer Armbrust
, Schwert
Guo State Bronze Arrowhead 2.jpg, Pfeilspitze

Hohlmaße

  • Zhī (卮 oder 巵 oder 梔): Weingefäß und Hohlmaß. Kürzer und breiter als eine píng (瓶).

Münzen

Bronzemünzen aus der kaiserlichen Sammlung wurden in einem Anhang zum Xiqing Gujian katalogisiert, dem Qián lù (錢錄), der 567 Bronzemünzen enthält. Die Arbeiten an beiden Katalogen waren im Sommer 1751 abgeschlossen. Münzen stellen im eigentlichen Sinn keine Ritualobjekte dar. Der Katalog verzeichnet Münzen, welche – teils willkürlich zugeordnet – die gesamte Zeitspanne der chinesischen Geschichte vom mythischen Urkaiser Shennong bis in Qianlongs eigene Zeit umfassen. Mit Hilfe dieser Darstellung bekräftigte der regierende Kaiser seinen Herrschaftsanspruch über die Zeit.[17]

  • (布) oder bùwén (布文): Rechteckig mit „Kopf“ und zwei „Beinen“.
  • Fúyìnqián (符印錢): Amulettmünze in Form eines yuán (圓), meist mit einem Spruch auf der einen und einem Bild auf der anderen Seite.
  • Qián (錢): Geld (錢幣).
  • Yuán (圓), auch yuánbì (圓幣), yuánbǎo (元寶), oder yuánqián (元錢) genannt. Runde Münze mit einem Loch im Zentrum.

Andere Gegenstände

  • Biǎozuò (表座) Zylindrischer Behälter mit Tiermotiv.
  • Jiàn (鑑 oder 鑒): Entweder ein hohes, breites Wasserbecken oder ein runder Spiegel, häufig auf der Rückseite reich verziert.
  • Jué (钁): Spitzhacke.
  • (鑪): Kohlenbecken in unterschiedlicher Gestaltung: Ähnlich einem dǐng (鼎) mit sehr kurzen Beinen auf einem pán (盤); oder wie ein duì (敦) auf einem pán (盤); oder wie ein dòu (豆) auf einem pán (盤).
  • Shūzhèn (書鎮): Papierbeschwerer aus massiver Bronze in Gestalt eines liegenden oder hockenden Tiers.
  • (盨): Speisebehälter mit zwei Ohren und einem Deckel.

Siehe auch

  • Dekore chinesischer Ritualbronzen

Weblinks

Commons: Chinesische Ritualbronzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hui-Chun Yu: Bronzes from Afar: Qianlong’s “Xiqing Xujian Jiabian Fulu”. In: Guoli Taiwan Daxue meishushi yanjiu jikan 國立台灣大學美術史研究集刊. Band 31, 2011, S. 150.
  2. Jessica Rawson: The British Museum Book of Chinese Art. British Museum Press, 2007, ISBN 978-0-7141-2446-9, S. 44–60 (englisch).
  3. Hui-Chun Yu: Bronzes from Afar: Qianlong’s “Xiqing Xujian Jiabian Fulu”. In: Guoli Taiwan Daxue meishushi yanjiu jikan 國立台灣大學美術史研究集刊. Band 31, 2011, S. 152.
  4. Hui-Chun Yu: Bronzes from Afar: Qianlong’s “Xiqing Xujian Jiabian Fulu”. In: Guoli Taiwan Daxue meishushi yanjiu jikan 國立台灣大學美術史研究集刊. Band 31, 2011, S. 152–153.
  5. Hui-Chun Yu: Bronzes from Afar: Qianlong’s “Xiqing Xujian Jiabian Fulu”. In: Guoli Taiwan Daxue meishushi yanjiu jikan 國立台灣大學美術史研究集刊. Band 31, 2011, S. 149–202 (academia.edu [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
  6. Hui-Chun Yu: Bronzes from Afar: Qianlong’s “Xiqing Xujian Jiabian Fulu”. In: Guoli Taiwan Daxue meishushi yanjiu jikan 國立台灣大學美術史研究集刊. Band 31, 2011, S. 150.
  7. Chang Lin-Sheng, Jean-Paul Desrosches, Huei Chung Tsao, Hélène Chollet, Pierre Baptiste, François Cheng, Simon Leys, Jacques Giès: Trésors du musée national du Palais, Taipei. Mémoire d'Empire. Galeries nationales du Grand Palais. Éditions de la Réunion des musées nationaux, Paris 1998, ISBN 978-2-7118-3651-2, S. 89 (französisch).
  8. Danielle Elisseeff: L'art chinois. Larousse, Paris 2007, ISBN 978-2-03-583327-3, S. 22 (französisch).
  9. Eine Übersicht über Bronzen und ihre keramischen Gegenstücke findet sich in: Olivier de Bernon (Hrsg.): Trésors de la Chine ancienne: Bronzes rituels de la collection Meiyintang. Mare & Martin, Marie-Catherine Rey, Paris, Musée des arts asiatiques Guimet 2013, ISBN 979-1-09205416-3, S. 8–9 (französisch).
  10. Li Liu and Xingcan Chen: The Archaeology of China. From the Late Paleolithic to the Early Bronze Age. Cambridge University Press, Cambridge, New York 2012, ISBN 978-0-521-64432-7, S. 329 (englisch).
  11. Corinne Debaine-Francfort: Du Néolithique à l’âge du bronze en Chine du Nord-Ouest. La culture de Qijia et ses connexions. Éditions Recherche sur les civilisations, Paris 1995, ISBN 978-2-86538-252-1, S. 319 ff. (französisch).
  12. William Thomas Chase: Ancient Chinese bronze art: casting the precious sacral vessel. China Institute in America, New York 1991, ISBN 978-0-295-97126-1 (englisch).
  13. Michel Maucuer: Bronzes de la Chine impériale. Des Song aux Qing. Paris Musées, Paris 2013, ISBN 978-2-7596-0182-0, S. 179 (französisch).
  14. Danielle Elisseeff: L'art chinois. Larousse, Paris 2007, ISBN 978-2-03-583327-3, S. 237 (französisch).
  15. Danielle Elisseeff: L'art chinois. Larousse, Paris 2007, ISBN 978-2-03-583327-3, S. 46–47 (französisch).
  16. Wen Fong (Hrsg.): The great bronze age of China: an exhibition from the People's Republic of China. The Metropolitan Museum of Art, New York 1980, ISBN 978-0-87099-226-1, S. 20.
  17. Hui-Chun Yu: Bronzes from Afar: Qianlong’s “Xiqing Xujian Jiabian Fulu”. In: Guoli Taiwan Daxue meishushi yanjiu jikan 國立台灣大學美術史研究集刊. Band 31, 2011, S. 158.

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China; Ladle; Metalwork
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Shanxi Provincial Museum, Taiyuan. Complete indexed photo collection at www.WorldHistoryPics.com.
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China; Vase; Metalwork
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China; Wine vessel; Metalwork
Qin State Warring States Bronze Pot (9932045655).jpg
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Shaanxi Provincial Museum, Qin Gallery, 2009 visit. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
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Yi of Marquis Qi.
A Yi is an ancient ritual bronze vessel from China. It is believed that it was used to hold water for washing the hands before rituals like sacrifices.

This Yi has the shape of half a gourd with a handle in the shape of a dragon, and an oval base. It is supported by four legs decorated with taotie (animal mask designs). The bottom shows 22 chinese characters written in 4 lines, stating that "the Marquis of Qi cast this Yi for his wife Mengji Liangnii, the princess of the State of Guo". It is from the late Western Zhou Dynasty (-1046 to -771), and is part of the collections of the Shanghai Museum.

  • Height: 24.7cm
  • Length: 48.1cm
  • Weight: 6.42 kg
Chinese ritual wine server (guang).jpg
Chinese ritual wine server (guang) from 1100 BCE
Chinese Money 4 - Warring States Spade-shaped Coin.jpg
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Virole protégeant le talon d'une arme d'hast. Bronze. Époque des Royaumes Combattants (481-221 avant l'ère commune). Musée Cernuschi, Paris.
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Flying Horse Of Gansu. Eastern Han dynasty, 25 - 220 AD.

Gansu Provincial Museum

The dynamism of the Gansu bronze horse is seen to advantage in this photograph, where the torsion of its neck and head adds movement and vivacity to the sculpture.

The sculpture is about 35cm (14in) high by 45cm (18in) long.

Western Zhou Bronze Zhi 01.jpg
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Yan State. Capital Museum, 2010 visit. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Qin State Bronze Pot, Qin Shihuang Mausoleum (9930940165).jpg
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Shaanxi Provincial Museum, Qin Gallery, 2009 visit. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
VM 4712 Hubei Provincial Museum - pan.jpg
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A bronze pan vessel with chain handles. Warring States period. From Baoshan Tomb 2, Jingmen, Hubei Province
Liu Ding.jpg
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A ding, Late Shang Dynasty, Shanghai Museum
Shang Bronze Pou Wine Vessel 1a.jpg
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China Galleries, Tokyo National Museum, Japan. Complete indexed photo collection at www.WorldHistoryPics.com.
商 青銅簋-Food Serving Vessel (Gui) MET DP164890.jpg
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China; Vessel; Metalwork
Eastern Zhou Bronze Yu.jpg
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Cast by Qi Hou as wedding gift for daughter Zhong Jiang. Eastern Zhou Chariot Burial and Museum, Luoyang, Henan. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Chinese Bronze Mirror, Warring States or Han (29436159603).jpg
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Shibayama Haniwa Museum, Chiba, Japan. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Guo State Bronze Arrowhead 2.jpg
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Late Western Zhou/Early Spring and Autumn, Guo State Tombs and Chariot Burial Museum, Sanmenxia, Henan Province. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Three Kingdoms Wei Bronze Crossbow Trigger (33602288288).jpg
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Shaanxi History Museum, Xi'an. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
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18th century BC jue, a chinese bronze tripod goblet used to serve wine, usually for ritual purposes. 18th century BC would date it to the mythic Xia Dynasty (2070 to 1600 BCE).
Ritual wine container Shang dynasty.jpg
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Bronze tripode jia pour le vin de céréale, phase tardive de la dynastie Shang (vers - 1100)
ErlitouXia.PNG
Major Erlitou Culture Sites and traditional Xia Dynasty capitals (based upon Kwang-chih Chang, The Archaeology of Ancient China, 1986, ISBN 0300037848, p.319)
Bronze Casting, Xingyang & Shang City - 3.jpg
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Zhengzhou City Museum. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Qing Bronze Jue Reproducing Ancient Design.jpg
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The bianzhong bell set in Hubei Provincial Museum
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Guangxi Provincial Museum, Nanning. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
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Prehistory to Sui Dynasty Gallery, New Luoyang City Museum, Henan, China. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Eastern Zhou Bronze Lei, Luoyang.jpg
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Prehistory to Sui Dynasty Gallery, New Luoyang City Museum, Henan, China. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
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Guangxi Provincial Museum, Nanning. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
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Bronze Fu with Dragons Design
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China; Water dropper; Metalwork
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China; Paperweight; Metalwork
Chinese - Covered Food Container - Walters 542182 - Profile.jpg
On the lid are scenes of hunting and of related ritual activities: the selection of mulberry branches for bows, the shooting of birds, and the sacrifice of a winged animal. The section shown in the drawing depicts the preparation of food within a raised building. Below, musicians strike hanging gongs and bells. Outside, four figures brandishing spears perform a weapons dance. Around the bowl of the vessel appear armed men among animals, many of them fantastic.
Shang Bronze Nao 02.jpg
Autor/Urheber: Gary Lee Todd, Ph.D., Lizenz: CC0
Anhui Provincial Museum, Hefei, 2012. Complete indexed photo collection at www.WorldHistoryPics.com.
Shang Bronze Li, Xinxiang.jpg
Autor/Urheber: Gary Todd, Lizenz: CC0
Xinxiang City Museum, Henan Province. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
5. Making the Clay Core (Inner Mould) (10180041284).jpg
Autor/Urheber: Gary Todd from Xinzheng, China, Lizenz: CC0
Shanghai Museum Bronze Gallery. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Eastern Zhou Bronze Jian (Swords).jpg
Autor/Urheber: Gary Todd, Lizenz: CC0
Eastern Zhou Gallery, Henan Provincial Museum, Zhengzhou. Complete indexed photo collection at WorldHistoryPics.com.
Bronze dui vessel with inlaid geometric cloud pattern.JPG
Autor/Urheber: Zhangmoon618, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bronze dui vessel with inlaid geometric cloud pattern,Warring States period,found in Banjiugang,Zigui County,Hubei Province,China.Hubei Provincial Museum