Chevy Chase

Chevy Chase (2010)

Cornelius Crane „Chevy“ Chase (* 8. Oktober 1943 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Komiker und Schauspieler. International bekannt wurde er vor allem in seiner Rolle als Familienvater Clark Wilhelm Griswold in den National-Lampoon-Filmkomödien.

Leben

Chase entstammt der amerikanischen Oberschicht; vor allem die Familie seiner Mutter gehörte bereits seit dem 17. Jahrhundert zur wohlhabenden Ostküstenaristokratie. Nach der Scheidung der Eltern blieben er und sein Bruder in der Obhut ihrer Mutter Cathalene, die die Kinder misshandelt haben soll. Der Spitzname "Chevy" wurde ihm von seiner Großmutter gegeben, die damit auf die berühmte mittelenglische Ballad of Chevy Chase anspielte.[1]

Nach dem Studium am Bard College begann Chase seine Comedy-Karriere als Autor für das Satiremagazin Mad und die Fernsehshow Channel One, aus der sein Filmdebüt Big Gäg – Movie Station hervorging. Bekannt wurde Chase dann als Mitglied der Comedy-Show Saturday Night Live (SNL), die 1975 erstmals in den USA ausgestrahlt wurde; ursprünglich nur als Autor engagiert, wurde er kurz vor der ersten Ausstrahlung ins Ensemble aufgenommen, erreichte rasch eine enorme Beliebtheit und prägte den Stil der Sendung entscheidend mit. Bereits 1976 verließ er die Show während der zweiten Staffel, da sein Vertrag nur auf ein Jahr begrenzt war und er durch seine stark gewachsene Popularität nun in Spielfilmen mitwirken konnte. Als sein Ersatz bei SNL wurde Bill Murray engagiert. In den folgenden Jahren kehrte Chase, ähnlich wie andere ehemalige SNL-Mitglieder, häufig als Gast zurück. Zuletzt war er 2007 in einer Ausgabe des Weekend-Updates – ein Teil der Show, der ursprünglich von ihm moderiert wurde – zu sehen.

Chase (links) mit US-Präsident Gerald Ford vor der Konferenz Humor and the Presidency (1986)

Der Durchbruch als Komödiant und Schauspieler gelang ihm mit Filmen wie Wahnsinn ohne Handicap, Spione wie wir, Hilfe, die Amis kommen, Fletch – Der Troublemaker, Schöne Bescherung, Fletch – Der Tausendsassa sowie Jagd auf einen Unsichtbaren von John Carpenter. Zeitweilig war er als Nachfolger von Johnny Carson bei The Tonight Show im Gespräch; dieser hielt Chase aber für ungeeignet, da es ihm an Spontanität und Improvisationstalent fehle. Daher gab der Sender NBC schließlich Jay Leno den Vorzug. Als Chase wenig später eine eigene Late-Night-Show bei FOX erhielt, scheiterte er spektakulär, und die Sendung wurde 1993 nach nur drei Wochen abgesetzt.

Privat hatte Chase in den 1980er Jahren mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Zu dieser Zeit ließ er sich auch von seiner ersten Frau Jacqueline Carlin scheiden. Zeitweilig schien er seine Probleme im Griff zu haben, wurde jedoch 1995 aufgrund von Alkohol am Steuer verurteilt. Im September 2016 vermeldeten die Medien, dass Chase erneut eine Suchtklinik aufgesucht habe. Vorher war er wegen einer Schmerzmittelabhängigkeit im renommierten Betty Ford Center behandelt worden.

Seit 1982 ist Chase mit seiner zweiten Ehefrau Jayni verheiratet und hat mit ihr drei Töchter: Cydney Cathalene Chase (* 1982), Caley Leigh Chase (* 1984) und Emily Evelyn Chase (* 1988).[2]

Chase bei der Oscar-Verleihung 1990

1986 hatte Chase einen Auftritt in der zweiten Fassung des Musikvideos zu Paul Simons You Can Call Me Al (erschienen auf Graceland), bei dem er lippensynchron den Gesangspart von Simon übernahm.

Chase war zweimal Moderator der Oscarverleihung (1987 und 1988), außerdem präsentierte er zweimal einen Nebenoscar (1990 und 1991).

Von 2009 bis 2013 war Chase in der Fernsehserie Community als Pierce Hawthorne, ein oft mürrischer, gealterter Großindustrieller und Millionär, zu sehen. Chase verließ die Serie mit Ende der vierten Staffel aufgrund persönlicher Konflikte mit den Machern der Serie und den übrigen Darstellern. Später machte er seine Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit für sein Verhalten verantwortlich.

Filmografie

Filme

Fernsehserien

Fernsehshows

Musik-Videos

Deutsche Synchronsprecher

Chase wurde in den deutschen Versionen seiner Filme bisher von vielen verschiedenen Sprechern synchronisiert, besonders häufig aber von Randolf Kronberg und Michael Brennicke.

Commons: Chevy Chase – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. In der Ballade geht es um Jagdrechte, die die Engländer für das Gebiet der Cheviot Hills an ihrer Nordgrenze beanspruchen, während die Schotten sie ihnen verwehren; darüber kommt es zum Kampf mit extremen Verlusten auf beiden Seiten. Siehe Johann Gottfried Herder: Stimmen der Völker in Liedern. Stuttgart 1975, S. 315.
  2. Chevy Chase Biography in der Internet Movie Database (englisch)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gerald Ford and Chevy Chase.jpeg
Gerald Ford and Chevy Chase sit before the Conference on Humor and the Presidency held at the Gerald R. Ford Museum in 1986
ChevyChaseMar10.jpg
Autor/Urheber: Jesse Chang, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Chevy Chase at a panel for Community at PaleyFest 2010.
Chevy Chase (255270653).jpg
Autor/Urheber: Images Alight, Lizenz: CC BY 2.0

Chevy Chase on the red carpet at the 62nd Annual Academy Awards, 3/26/90

I don't think I've heard anybody EVER say anything positive about Chevy Chase.

I've never officially met him but I've been around him many times over the years to see how he treats people. (That's why I never wanted to meet him.)

Small anecdote: On Friday night September 17, 1993 I was having dinner with friends at the original Spago in Hollywood when Chevy Chase came in asking for a table. Chase was dressed in a jogging suit and was all sweaty, like he had been jogging by and decided to "stop in" on a sold out weekend night where everyone else was dressed up. They gave him a tiny table in Siberia by the restroom door. He complained loudly (DYKWIA - "don't you know who I am?) but they wouldn't move him to a better table. Haha. This was during the very brief period (three weeks) his talk show was on the air. To name-drop further, the next day I was at the Emmy Awards rehearsal and told this story to Jay Leno, who chuckled. It's some comfort to know Chevy gets what he deserves, at least sometimes.

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