Chemischer Ofen

Sternbild
Chemischer Ofen
Legende
Astronomischer NameFornax
GenitivFornacis
KürzelFor
Rektaszension1452401h 45m 24s bis 3502103h 50m 21s
Deklination1606954−39° 30′ 46″ bis 1765477−23° 45′ 23″
Fläche397,502 deg²
Rang 41
Voll­stän­dig sicht­bar50,5° N bis 90° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europaSeptember – Januar
Anzahl der Sterne heller als 3 mag0
Hellster Stern (Größe)α Fornacis (3,87 mag)
Meteorströme

keine

Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
QuellenIAU

Der Chemische Ofen, lateinisch Fornax, ist ein Sternbild des Südhimmels.

Beschreibung

Das Sternbild Fornax, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Fornax ist ein unscheinbares Sternbild, das sich aus lichtschwachen Sternen zusammensetzt. Nur ein Stern erreicht die 3. Größenklasse. Das Sternbild ist zum größten Teil vom ausgedehnten Eridanus umgeben.

Fornax ist vollständig nur von Süddeutschland, Österreich oder der Schweiz (dort steht es im Spätherbst tief über dem Horizont) und südlicheren Breiten aus zu sehen.

Im Sternbild befindet sich der Fornax-Galaxienhaufen, der 58 Galaxien enthält. Mit einer Entfernung von etwa 60 Millionen Lichtjahren ist er nach dem Virgo-Galaxienhaufen der zweitnächste Galaxienhaufen. Außerdem findet man dort die Fornax-Zwerggalaxie. Sie gehört allerdings nicht zum Fornax-Galaxienhaufen, sondern ist mit nur 450.000 Lichtjahren Abstand ein Mitglied der Lokalen Gruppe, zu der auch unsere Milchstraße gehört.

Geschichte

Das Sternbild wurde 1756 unter dem Namen le Fourneau (Fornax Chimiae im Jahr 1763) von Nicolas Louis de Lacaille eingeführt. Johann Elert Bode übernahm es als Apparatus Chemicus in seinen Sternatlas Uranographia.[1]

Zwischen 2003 und 2004 nahm das Hubble-Weltraumteleskop in einem relativ sternarmen Bereich im Fornax das Hubble Ultra Deep Field auf. Die Aufnahmen zeigen etwa 9.500 Galaxien, wobei die entferntesten eine Rotverschiebung von etwa 7 aufweisen.

Himmelsobjekte

Sterne

BNamen o. andere BezeichnungenGröße (mag)LjSpektralklasse
101αDalim, Fornacis3,8040F7 + G7
102β4,45200G7 III
113ν4,45370B9,5 III
124ω4,96465B9 V
104δ4,99785B5 III
121φ5,13154A2,5 V
110κ5,1974G0 V
112μ5,27315A0 V
116π5,34
103γ25,13515A1 V
107η35,48
117ρ5,52
106ζ5,69
122χ25,71
109ι15,74
111λ25,78
109ι25,13115F6 V
105ε5,85104G9 V
111λ15,91
118σ5,91
107η25,92
123ψ5,93

Beta Fornacis ist etwa 200 Lichtjahre entfernt. Er ist ein gelblich leuchtender Stern der Spektralklasse G7.

Doppelsterne

ObjektScheinbare Helligkeit (mag)Abstand
α3,9/5,85,2"
ω4,9/7,910,8"

Alpha Fornacis, der hellste Stern im Fornax, ist ein Doppelsternsystem in 40 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten gehören den Spektralklassen F7 und G7 an und können bereits mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.

NGC-Objekte

NGCsonstigeGrößeTypName
MCG -06-07-0019,3GalaxieFornax-Zwerggalaxie
10979,3Galaxie
13168,2Galaxie
1344Galaxie
1350Galaxie
13609,4Planetarischer Nebel
13659,3Galaxie
1374Galaxie
1381Galaxie
1380Galaxie
1387Galaxie
1398Galaxie
13998,8Galaxie
1404Galaxie
1425Galaxie

Im Fornax befindet sich NGC 1360, mit einem Durchmesser von 390 Bogensekunden einer der größten Planetarischen Nebel. Er ist bereits im Prismenfernglas gut zu erkennen. Um den 11 hellen Zentralstern sichtbar zu machen, benötigt man allerdings ein Teleskop mittlerer Größe.

Die Fornax-Zwerggalaxie weist eine sehr geringe Flächenhelligkeit auf und wurde daher erst 1938 von Harlow Shapley auf fotografischen Platten entdeckt. Obwohl sie am Nachthimmel den zweifachen Durchmesser des Vollmondes aufweist, kann sie mit dem Teleskop nicht visuell beobachtet werden. Erst auf langbelichteten Fotografien wird sie sichtbar.

14 Mitglieder des Fornax-Galaxienhaufens sind heller als 11,5 und daher schon im Amateur-Teleskop gut sichtbar.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Fornax – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludewig Ideler: Untersuchungen über den Ursprung und die Bedeutung der Sternnamen: Ein Beytrag zur Geschichte des gestirnten Himmels. Berlin 1809. S. 363.

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Foto des Sternbildes Fornax, Ofen