Chauny

Chauny
StaatFrankreich
RegionHauts-de-France
Département (Nr.)Aisne (02)
ArrondissementLaon
KantonChauny
GemeindeverbandChauny-Tergnier-La Fère
Koordinaten49° 37′ N, 3° 13′ O
Höhe42–96 m
Fläche13,28 km²
Einwohner11.438 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte861 Einw./km²
Postleitzahl02300
INSEE-Code
Websitewww.ville-chauny.fr

Rathaus (Hôtel de ville)

Chauny ist eine französische Gemeinde mit 11.438 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Aisne in der Region Hauts-de-France; sie gehört zum Arrondissement Laon und ist Sitz des Gemeindeverbandes Chauny-Tergnier-La Fère. Die Bewohner werden Chaunois und Chaunoises genannt.

Geografie

Chauny liegt an der Oise und dem parallel verlaufenden Oise-Seitenkanal, 34 Kilometer von Soissons, 36 Kilometer von Laon und 30 Kilometer von Saint-Quentin entfernt. Nahe Chauny zweigen zwei Schifffahrtskanäle vom Oise-Seitenkanal ab:

Geschichte

Philipp von Elsass, Graf von Flandern und Vermandois, stimmte 1167 der ersten Charta von Chauny zu. Chauny wurde 1213 der direkten Autorität des Königs unterstellt; hier trat zum ersten Mal der Name Ville de Chauny auf; bis dahin war der Name lediglich mit einem Château verbunden. Der Ort wurde 1417 von den Bourguignons erobert. Maria von Kleve, Mutter des späteren Königs Ludwig XII., die sich seit mehreren Jahren in Chauny aufhielt, starb im August 1487. Sie residierte im „Maison d’Orléans“ nahe der Place de l’Hôtel de Ville. Eine spanische Besatzung zerstörte 1557 die Kirchen Saint-Martin und Notre-Dame. Chauny wurde im Jahr 1662 vier Tage lang von spanischen Truppen belagert. Die Oise war von Beginn des 18. Jahrhunderts an von Paris her schiffbar; wenig später installierte die Compagnie de Saint-Gobain am Ufer ein Glaslager. Während der Revolution werden 1789 die beiden Kirchen erneut zerstört.

Ab 1840 sammelte der junge Baptistenpastor Victor Lepoids Gläubige um sich, die 1850 im Ort einen Temple évangélique, eine baptistische Kirche, eröffneten. Die etwa 80 Personen umfassende Kirche wurde auf Befehl des Präfekten 1852 geschlossen; erst 1866 konnte sie wiedereröffnet werden.[1]

Rue Saint-Martin und eine Seite der Kirche nach den Sprengungen

Im Februar 1917 wurde die Stadt beim Rückzug der deutschen Armee (Unternehmen Alberich) – mit Ausnahme des Vororts Le Brouage gesprengt. Von 1920 bis 1930 wurde Chauny wieder aufgebaut.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072018
Einwohner12.62613.92014.40513.43512.92612.52312.51811.773

Sehenswürdigkeiten

  • Konditorei der Markthalle, nach der Zerstörung der Stadt im Ersten Weltkrieg wieder aufgebaut, seit 2006 als Monument historique eingestuft
  • Kirche Saint-Martin
  • Kirche Notre-Dame

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Chauny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sébastian Fath: Du ghetto au réseau. Le protestantisme évangélique en France 1800–2005. (= Histoire et société. N° 47). Labor et Fides, 2005, ISBN 2-8309-1139-3, S. 116 und S. 332.

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L'hôtel de ville, façade principale ouest.
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