Chase Motor Truck Company

Chase Motor Truck Company

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RechtsformKapitalgesellschaft
Gründung1906
Auflösung1919
SitzSyracuse, Onondaga County, New York, USA
LeitungAurin Chase
BrancheFahrzeugbau; Automobile Highwheeler, Nutzfahrzeuge, Traktoren

Die Chase Motor Truck Company war ein US-amerikanischer Hersteller von Highwheeler-Automobilen und Nutzfahrzeugen, LKW und Traktoren.

Unternehmensgeschichte

Anzeige der Chase Motor Truck Co. von 1913. Beworben wurden 6 Modelle mit Ladekapazitäten von 500 bis 4000 lb.

Das Unternehmen wurde 1906 von Aurin M. Chase in Syracuse (New York) gegründet. Chase hatte Erfahrung mit landwirtschaftlichen Geräten; zuvor war er Vizepräsident der Syracuse Chilled Plow Company gewesen, die seinem Vater gehörte. 1905 wurde er stellvertretender Werkleiter beim Automobilhersteller H. H. Franklin Manufacturing Company in Syracuse.[1] Die ersten Chase-Fahrzeuge waren Highwheeler mit Ähnlichkeiten zum International Harvester und Brockway. Der Fokus des Unternehmens lag schon früh auf der Nutzfahrzeugproduktion, und bereits 1908 erschien der erste LKW, ein Frontlenker mit 3 sh.tn (ca. 2720 kg)[2][3] Nutzlast und ebenfalls als Highwheeler ausgelegt. Sehr früh – möglicherweise von Anfang an – setzte Chase auf eigene Motoren, allesamt luftgekühlte Zweitakter. 1912 endete die Produktion von Fahrzeugen zum Personentransport. Noch zwei Jahre lang wurden recht große Highwheeler für kommerzielle Anwendungen gebaut. Ab 1914 sind konventionelle LKW belegt, die als Assembled trucks aus zugekauften Komponenten zusammengestellt wurden[2][4]; möglicherweise begann diese Produktion aber schon etwas früher. Diese Fahrzeuge waren zunächst als LKW mit Nutzlasten von 1, 2 und 3 tn (ca. 900, 1815 resp. 2720 kg) und zugekauften, wassergekühlten Vierzylinder-Viertaktmotoren von Continental erhältlich. Dies waren durchaus moderne Konstruktionen mit Kardanantrieb.[2][4]

Ergänzt wurden sie ab 1917 durch Versionen mit Nutzlasten von Dreiviertel- und 3½ tn[2][4] (680–3175 kg), für die Waukesha- und Buda-Motoren[5] belegt sind. Auch die US-Army bezog eine unbekannte Anzahl solcher Lastkraftwagen.[5]

Chase bot ab 1908 eine „Traktor-Walze“ an, die eher zum Ziehen von Geräten als für Feldarbeit geeignet war. Das änderte sich erst 1915, als zwei konventionelle Traktoren eingeführt wurden, von denen der größere allerdings nach kurzer Zeit eingestellt wurde.[6]

Um 1917[3] oder, wahrscheinlicher, 1918[2], wurde der Fahrzeugbau bis auf den einen Farmtraktor eingestellt. Die Umstände, die zur Schließung in Syracuse führten, sind nicht bekannt. Ein Neuanfang mit dem leicht überarbeiteten Traktor der Chase Tractors Corporation in Toronto (Ontario, Kanada) scheiterte bereits 1921.[6]

Highwheeler

Chase 15 HP Highwheeler Panel Top Delivery Van. 2 Zylinder, 2,6 Liter Hubraum (1908)
Chase 15 HP Model F Surrey Highwheeler mit abnehmbarer Rücksitzbank. 3 Zylinder, 2,1 Liter Hubraum (1909)

Alle bis zum Modelljahr 1914 hergestellten Chase-Motorfahrzeuge waren Highwheeler; d. h. kutschenähnliche Motorfahrzeuge mit riesigen Rädern. Untypisch für diese Kategorie war am Chase, dass er den Motor vorn unter einer Haube statt im oder unter dem Wagenkasten hatte.

Das erste Modell 15 HP war ein zweisitziger Runabout mit 2,6 Liter Zweizylindermotor, der für das Modelljahr 1907 eingeführt wurde. Die Modellbezeichnung weist auf dessen A.L.A.M.-Rating von 15 PS hin. Diese Angaben sind errechnet, nicht gemessen. Sie beziehen sich auf eine Norm dieses Herstellerverbands[Anm. 1]. Für 1908 ist eine Version dieses Fahrzeugs als Kastenwagen belegt.[7] Es scheint, dass diese frühen Modelle ihren Lufteinlass im oberen Teil der „Kühlermaske“ hatten.[7] Ebenfalls 1908 wurde das Programm um den bereits erwähnten Highwheeler-Lastwagen mit 3 tn (2720 kg) Nutzlast erweitert. Auch dieser Frontlenker erhielt einen luftgekühlten Zweitaktmotor, der 30 PS leistete.

Der Runabout wurde Ende 1908 vom Chase Model F mit ebenfalls 15 HP abgelöst. Dieser hatte einen längeren Radstand, eine neue Karosserie und einen Dreizylindermotor mit 2,1 Liter Hubraum. Wiederum handelte es sich dabei um einen luftgekühlten Zweitakter. Der Aufbau wurde als Surrey bezeichnet; er bot, je nach Quelle, vier[8] oder fünf[4] Plätze. Türen gab es weder vorn noch hinten und die Rückbank konnte mit einigen Handgriffen entfernt werden, sodass das Fahrzeug auch als leichter Transporter mit bis zu 700 lb (317,515 kg) Nutzlast genutzt werden konnte. So erklärt sich die alternative Bezeichnung Businessman's Roadster. Zielpublikum waren natürlich Farmer und Handwerker in ländlicher Umgebung, die damit unter der Woche arbeiteten und am Sonntag die Familie zur Kirche oder zum Picknick fahren konnten. Diese Chase-Highwheeler waren größer als die meisten Konkurrenzprodukte[4] und ein Vorläufer der später auf Farmen und Ranches omnipräsenten Pick-ups.

Technik

Luftgekühlter Chase Dreizylinder-Zweitaktmotor (1909)

Motoren

Die Herkunft der frühen Chase-Motoren ist nicht belegt, es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie im Hause hergestellt wurden. Alle Chase-Highwheeler hatten luftgekühlte Zweitaktmotoren.

Zunächst erschien ein 15 PS-Zweizylindermotor mit 4½ × 5 Zoll Bohrung und Hub, woraus sich ein Hubraum von 159,0 c.i., entsprechend 2606 cm³ ergibt.[8] Das A.L.A.M.[Anm. 2]-Rating[Anm. 3] betrug 16,2 HP.

Dieser Zweizylinder wurde 1909 von einem Dreizylinder mit 134,5 c.i (2171 cm³) bei 3¾ × 4 Zoll Bohrung und Hub abgelöst. Wiederum sind 15 PS nach A.L.A.M. vermerkt.[8] Aus der Formel im Anhang ergeben sich 12,675 HP; möglicherweise ist der angegebene Wert für die Bohrung gerundet.

Für die größeren 20 PS-Drei- und 30 PS-Vierzylinder darf die eigene Produktion als gesichert gelten.[3] Diese beiden letzteren waren auch die am längsten verwendeten Motoren der Highwheeler-Modellfamilie.[2][3] Der 20 PS Dreizylinder hatte 4⅛ × 4 Zoll Bohrung und Hub, ergebend einen Hubraum von 160,4 c.i.[8] resp. 2628 cm³. Der Vierzylinder war den Nutzfahrzeugen vorbehalten, sein Hubraum ist nicht bekannt.[3]

Kraftübertragung, Fahrgestell und Aufhängung

Seitenansicht des Chase Model F Surrey von 1909. Dieses Fahrzeug hat die eigentlich Nutzfahrzeugen vorbehaltene Aufhängung mit paarweise angebrachten Halbelliptik-Blattfedern.

Die Kraft wurde auf eine Vorgelegewelle übertragen, an deren beiden Enden Antriebs-Zahnräder angebracht waren. Von diesen führte je eine Antriebskette zu jedem Hinterrad. Die Personenwagen und einige leichte Nutzfahrzeuge erhielten Zweigang-Planetengetriebe, größere Modelle ein konventionelles Dreiganggetriebe.[2][3]

Der Radstand der zum Personentransport konzipierten Fahrzeuge betrug zunächst 84 Zoll (2434 mm), danach 100 Zoll (2540 mm). Model F wog sowohl als Zwei- wie als Dreizylinder um 1500 lb (680 kg). Die Fahrzeuge waren durchweg Rechtslenker.[8] Üblicherweise bestand die Aufhängung aus einem Paar längs angeordneten Elliptik-Blattfedern vorn und einer quer angebrachten Halbelliptik-Blattfeder hinten[9], es gab aber auch Versionen mit längs angebrachten Halbelliptik-Blattfedern hinten. Die Holzspeichenräder hatten zunächst die Dimension 40 × 1¾ Zoll (1016 × 41 mm) und ab 1909 40 × 1⅝ Zoll (1016 × 44 mm)[8]; Vollgummireifen gehörten zur Grundausstattung.[4] Die Preise erhöhten sich mit Einführung der Dreizylindermodelle von $750.- auf $900.-.[8]

Moderne Nutzfahrzeuge

Anzeige für Chase-LKW (1918)

Die Quellenlage für die ab 1914 eingeführte, neue Generation von Chase-LKW ist dünn. Bekannt ist, dass diese Fahrzeuge zunächst mit 1, 2 und 3 tn (ca. 900, 1815 resp. 2720 kg) Nutzlast erhältlich waren. Als konfektionierte Assembled Trucks waren ihre Komponenten auf dem freien Markt zugekauft. Die hauseigenen Motoren sind nach 1914 in Chase-Nutzfahrzeugen nicht mehr nachweisbar; es ist unklar, ob sie für Dritte weiterhin produziert worden sind. Spätestens nach 1915 lief auch der Dreizylinder-Traktor aus. Als gesichert kann gelten, dass die neue Generation von Chase-Lastwagen mit seitengesteuerten Continental-Vierzylinder-Viertaktmotoren angetrieben wurden. Die Kraftübertragung erfolgte über konventionelle Vierganggetriebe von Brown-Lipe oder Cotta[10], eine Kardanwelle und ein Differential mit Schneckengetriebe („worm drive“) auf die Hinterachse; ein damals durchaus modernes Konstruktionselement.[10]

Ab 1916 oder 1917 wurde das Programm deutlich ausgeweitet. Es umfasste nun auch Modelle mit Motoren von anderen Zulieferern.[10] 1918 bestand die nun wieder gestraffte Produktionspalette aus vier Nutzfahrzeugen mit Nutzlasten zwischen 1 und 3½ tn, wobei für die beiden leichteren Modelle Vierzylindermotoren von Waukesha und für die schwereren von Buda bezogen wurden.[5] Die Zündanlagen lieferte American Bosch.[11]

Traktoren

Bereits 1908 war eine „Traktor-Walze“ eingeführt worden, der von einem „luftgekühlten Kleinmotor“ angetrieben wurde.[6] Die Vermutung liegt nahe, dass der Tractor-Roller einen der hauseigenen 15 HP-Zweizylindermotoren erhalten hat. 1913 erschien die weiterentwickelte Tractor-Roller Combination mit Dreizylinder-Zweitaktmotor und 30 PS ab Zapfwelle. 1915 ersetzten zwei konventionelle Traktoren die früheren Modelle. Vom Chase 40 HP Tractor ist nur bekannt, dass er 6000 lb (2,7 Tonnen) wog, $1750 kostete und nur sehr kurze Zeit im Programm geführt wurde. Der kleinere 8-16 erhielt einen Waukesha-Vierzylindermotor mit 8 PS am Ziehbalken und 16 PS an der Zapfwelle. Dieses Modell wurde 1918 zum Chase 9-18 weiterentwickelt und erhielt einen Buda-Vierzylinder mit 9 PS am Ziehbalken und 18 PS an der Zapfwelle. Die ab 1919 in Kanada hergestellte Variante hatte einen größeren Buda-Motor (Bohrung 4,25 Zoll; Hub 5,5 Zoll, ergebend ein Hubraum von 312.1 c.i oder 5114 cm³). Ob diese Änderungen mit dem Buda-Programm zusammenhing oder eine Verbesserung des Traktors darstellen sollten, ist nicht ersichtlich.[6]

Modellübersicht

Alle Leistungsangaben sind errechnet, nicht gemessen. Sie beziehen sich auf die Norm nach Association of Licensed Automobile Manufacturers (A.L.A.M.) und ihrer Nachfolgeorganisation National Automobile Chamber of Commerce (N.A.C.C.). Die 1903 gegründete A.L.A.M. war die erste US-amerikanische Normen-Organisation. Sie wurde nach dem ungünstig verlaufenen Selden-Patentstreit 1912 von der N.A.C.C. abgelöst. Die Leistung wird berechnet; Zylinderbohrung² × Anzahl Zylinder; das Ergebnis wird durch 2,5 dividiert. Die N.A.C.C.-Formel wurde um 1915 auf Fahrzeuge mit 8 und 12 Zylindern erweitert. Später ging daraus die praxisnähere Formel der Society of Automobile Engineers hervor (SAE-PS).

Highwheeler

Gebaut von 1906 bis 1914; Personenwagen bis 1912.

BauzeitModell
(ALAM-Rating)
NutzlastZylinder
Hersteller
HubraumRadstand Zoll (mm)AufbauListenpreis
US$
Bemerkungen
1907–190815 HP
(16,2 HP)
500 lb (226,796 kg)R2
Chase ?
2606 cm³2434 mmRunabout
2 Pl.
750.-[8]
190815 HP Express
(16,2 HP)
500 lb (226,796 kg)R2
Chase ?
2606 cm³Pritschenwagen[Anm. 4]
190815 HP Panel Top
(16,2 HP)
500 lb (226,796 kg)R2
Chase ?
2606 cm³Delivery Van[7]
1908−ca. 191130 HP 3 tn Express6.000 lb (2.721,554 kg)R4
Chase
Pritschenwagen; Frontlenker[2]
1908−ca. 191130 HP 3 tn Panel Top6.000 lb (2.721,554 kg)R3
Chase
Delivery Van; Frontlenker[Anm. 5]
1909–1910Model F7.000 lb (3.175,147 kg)R3
Chase ?
2171 cm³2540 mmSurrey
4[8]−5[3] Pl.
900.-[8]; umgebaut 700 lb/230 kg Nutzlast, 2 Plätze[4]
1909–1910Model F Panel Top500 lb (226,796 kg)R3
Chase ?
2171 cm³2540 mmDelivery Van[8]
1910–1912Model F
(20 HP)
700 lb (317,515 kg)R3
Chase
2628 cm³2540 mmSurrey
4–5 Pl.
900.-[8]; umgebaut 700 lb/230 kg Nutzlast, 2 Plätze[4]; auch Businessman's Runabout[4]
1912Model D Express1.000 lb (453,592 kg)
Chase
Pritschenwagen[12]
1912Model D Panel Top1.000 lb (453,592 kg)
Chase
Delivery Van1.050.-[12]
1912Model H
(20 HP)
2.000 lb (907,185 kg)R3
Chase
2628 cm³2692 mmChassis1.250.-106 Zoll Radstand[9][13]
1912Model H Express
(20 HP)
2.000 lb (907,185 kg)R3
Chase
2628 cm³2692 mmExpress[9][13]
1912Model J4.000 lb (1.814,369 kg)
Chase
Pritschenwagen[14]
1912Model K2.000 lb (907,185 kg)
Chase
Pritschenwagen[15]
1912Model L
1½ Ton
3.000 lb (1.360,777 kg)
Chase
Screen Side Van[2]
1912Model M Express500 lb (226,796 kg)
Chase
Pritschenwagen500.-[16]
1912Model M Panel Top500 lb (226,796 kg)
Chase
Delivery Van600.-[16]
191230 HP 3 tn6.000 lb (2.721,554 kg)R4
Chase
Chassis3.500.-Listenpreis 1912; keine Modellbezeichnung[9]

Alle Highwheeler-Motoren sind luftgekühlte Zweitakter.

Nutzfahrzeuge 1914–1918

Für diese Modelle liegen nur unvollständige Angaben vor.

ModelljahrModellNutzlastZylinder
Hersteller
N.A.C.C.
Rating
Bohrung
Zoll/mm
Hub
Zoll/mm
HubraumRadstand
Zoll/mm
ListenpreisBemerkungen
1914 – 19151 tn
907
R4
Continental
[9]
1914–19152 tn
1814 kg
R4
Continental
[9]
1914–19153 tn
2722 kg
R4
Continental
[9]
1916–1917Model T1500 lb
680 kg
R4
Waukesha (?)
19,63½ / 88,95 / 127192,4 c.i.
3153 cm³
$1500.00
1916–1917Model A2000 lb
907 kg
R4
Waukesha
19,63½ / 88,95¼ / 133,6202,0 c.i.
3311 cm³
$1650.00Motordaten 1918; Preis inkl. Kabine
1916–1917Model R4000 lb
1814 kg
R4
Buda
27,234⅛ / 104,85 / 127280,6 c.i.
4599 cm³
$2200.00Motordaten 1918
1916–1917Model B5000 lb
2268 kg
R4
Buda
27,234⅛ / 104,85 / 127280,6 c.i.
4599 cm³
$2475.00Motordaten 1918
1916–1917Model O7000 lb
3175 kg
R4
Buda (HU?)
27,234⅛ / 104,85½ / 133,6294,0 c.i.
4818 cm³
$3300.00
1917–1918Model A[5]1 tn
907 kg
R4
Waukesha
19,63½ / 88,95¼ / 133,6202,0 c.i.
3311 cm³
$1725.00[10][11]
1917–1918Model C[5]1½ tn
1361 kg
R4
Waukesha
19,63½ / 88,95¼ / 133,6202,0 c.i.
3311 cm³
1917–1918Model B[5]2 tn
1814 kg
R4
Buda
27,234⅛ / 104,85 / 127280,6 c.i.
4599 cm³
[10][11]
1917–1918Model O[5]3½ tn
3175 kg
R4
Buda
27,234⅛ / 104,85 / 127280,6 c.i.
4599 cm³
175 / 4445$ 3600[10][11]

Diese Nutzfahrzeuge hatten wassergekühlte Viertaktmotoren, die nicht mehr aus eigener Produktion stammten.

Traktoren

BauzeitModellTypZylinder
Motorenhersteller
Leistung
an der Deichsel
Leistung
an der Zapfwelle
ListenpreisBemerkungen
1908–1912Tractor-RollerTraktor/Walze[6]
1913–1915Tractor-Roller CombinationTraktor/Walze3 Zyl.30[6]
1913–1915Tractor-Roller CombinationTraktor/Walze3 Zyl.30[6]
1915–19188-16Traktor4 Zyl. Waukesha816[6]
191540 HPTraktor40[6]
19189-18Traktor4 Zyl. Buda918[6]
1919–1921Traktor4 Zyl. Buda816Version des 9-18 mit 10,3 Liter Hubraum; gebaut in Kanada[6]

Anmerkungen

Die Zoll-Angaben zu Bohrung und Hub sind offensichtlich gerundet und führen nur zu angenäherten Hubraumgrößen. Es ist trotzdem sinnvoll, sie aufzulisten, weil sie Rückschlüsse auf den verwendeten Motor erlauben. Anstelle von Umrechnungen wurden, wenn immer möglich, Quellenangaben übernommen.

  1. A.L.A.M. steht für Association of Licensed Automobile Manufacturers. Das war die Interessenvertretung der Hersteller von Selden-lizenzierten Fahrzeugen. Die A.L.A.M. erarbeitete die erste US-amerikanische Norm für Motorenleistung, die für 1904–1911 einigermaßen exakte und Werte liefert. Die Leistung wird berechnet: Zylinderbohrung² × Anzahl Zylinder; das Ergebnis wird durch 2,5 dividiert. Die Nachfolgeorganisation N.A.C.C. (National Automobile Chamber of Commerce) verwendete die gleiche Formel in erweiterter Form; sie wurde allerdings mit höher drehenden Motoren zunehmend ungenau. Sie ist der Vorläufer der praxisnäheren SAE-PS.
  2. Die A.L.A.M. (Association of Licensed Automobile Manufacturers) war eine Herstellerorganisation, welche in den USA die ersten Normen für Motorfahrzeuge erstellte.
  3. Vorgängerformel für SAE-PS. Die A.L.A.M. war die Organisation der Automobilhersteller mit Selden-Patent und die bedeutendste Vereinigung der Automobilindustrie. Sie führte 1903 die ersten Normen im US-Automobilbau ein. Ihre Nachfolgeorganisation ab 1913 war die N.A.C.C. (National Automobile Chamber of Commerce), welche die gleiche Formel verwendete. Die Leistung wird demnach berechnet; Zylinderbohrung² × Anzahl Zylinder; das Ergebnis wird durch 2,5 dividiert. Aus dieser Formel wurden später SAE-PS entwickelt, sie liegt auch dem damaligen britischen Steuer-PS zugrunde. Eine Umrechnung in kW ist nicht möglich.
  4. nicht explizit belegt, aber sehr wahrscheinlich; geschlossene Lieferwagen sind nachgewiesen.
  5. nicht explizit belegt, aber sehr wahrscheinlich.

Literatur

  • Albert Mroz: American Cars, Trucks and Motorcycles of World War I: Illustrated Histories of 224 Manufacturers (2009), Mcfarland & Company, Inc., Publishers, Jefferson NC; ISBN 0-78643-967-X ISBN 978-0-78643-967-6
  • Robert D. Dluhy: American Automobiles of the Brass Era: Essential Specifications of 4,000+ Gasoline Powered Passenger Cars, 1906–1915, with a Statistical and Historical Overview. Mcfarland & Co Inc (2013); ISBN 0-78647-136-0; ISBN 978-078647-136-2
  • George Nick Georgano (Hrsg.): Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present. Dutton Press, New York, 2. Auflage (Hardcover), 1973; ISBN 0-525-08351-0.
  • Beverly Rae Kimes (Hrsg.), Henry Austin Clark jr.: Standard Catalogue of American Cars 1805–1942. Krause Publications, Iola WI, 3. Auflage, 1996; ISBN 978-0-87341-428-9.
  • Charles H. Wendel: Standard Catalog of Farm Tractors 1890–1980, Krause Publications, Iola WI, 2. Auflage (2005); ISBN 0-87349-726-0; ISBN 978-0-87349-726-8
  • Albert Mroz: Illustrated Encyclopedia of American Trucks and Commercial Vehicles. Krause Publications, Iola WI, 1996; ISBN 0-87341-368-7.
  • G. N. Georgano (Hrsg.), G. Marshall Naul: Complete Encyclopedia of Commercial Vehicles. MBI Motor Books International, Osceola WI, 1979; ISBN 0-87341-024-6.
  • Beverly Rae Kimes: Pioneers, Engineers, and Scoundrels: The Dawn of the Automobile in America. Hrsg. SAE (Society of Automotive Engineers) Permissions, Warrendale PA, 2005; ISBN 0-7680-1431-X.

Weblinks

Commons: Chase-Fahrzeuge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Motor Way, Volume 12. Automobile Review, Chicago IL (1905).
  2. a b c d e f g h i Georgiano/Naul: Complete Encyclopedia of Commercial Vehicles (1979), S. 128–129.
  3. a b c d e f g Mroz: Ill. Encyclopedia of American Trucks and Commercial Vehicles (1996), S. 56.
  4. a b c d e f g h i Kimes, Cark: Standard Catalogue, 1996, S. 279 (Chase).
  5. a b c d e f g Mroz: American Cars, Trucks and Motorcycles of World War I, 2009, S. 53 (Chase).
  6. a b c d e f g h i j k Wendel: Standard Catalog of Farm Tractors 1890–1980, 2005, S. 188–189.
  7. a b c Louwman Museum: 1908 Chase Highwheeler Delivery Van.
  8. a b c d e f g h i j k l Dluhy: American Automobiles of the Brass Era (2013), S. 67.
  9. a b c d e f g Mroz: American Cars, Trucks and Motorcycles of World War I, 2009, S. 51 (Chase).
  10. a b c d e f Mroz: American Cars, Trucks and Motorcycles of World War I, 2009, S. 52 (Chase).
  11. a b c d Chase Models TARBO Trucks; Anzeige (1918).
  12. a b Chase Model D Truck; Anzeige (1912).
  13. a b trombinoscar.com: Chase Model H (1912)
  14. Chase Model J Truck; Anzeige (1912).
  15. Chase Trucks "Determining Facts" Anzeige (1912).
  16. a b Chase Model M Truck; Anzeige (1912).

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