Charles Moran

Du Pont Model G Speedster Le Mans

Charles „Chas“ Moran (* 27. Mai 1906 in New York City; † 7. Juni 1978 in Teasdale) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Autorennfahrer.

Familie und Beruf

Charles Moran arbeitete zu Beginn der 1920er-Jahre als Vertriebsmitarbeiter bei der Indian Motocycle Company. Nach einigen Jahren bei Indian wechselte er zu Du Pont Motors. Erst arbeitete er auch dort im Vertrieb, wurde dann Testfahrer und technischer Mitarbeiter. Als Du Pont 1932 als Spätfolge der Weltwirtschaftskrise in Insolvenz ging, war er Geschäftsführer und Leiter der Rennabteilung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Börsenmakler bei Francis I. Dupont and Co, einem Finanzdienstleister der Wall Street[1].

Charles Moran war zweimal verheiratet und Vater von fünf Kindern. Seine privaten Fahrzeuge waren in der Regel Modelle der Marken Bentley, Ferrari und Maserati, mit denen er auch regelmäßig zur Arbeit fuhr.

Karriere als Rennfahrer

Charles Moran war der erste US-Amerikaner, der als Fahrer beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start war. Als Leiter der Rennabteilung steuerte er 1929 gemeinsam mit seinem Landsmann Alfredo Luis Miranda einen Du Pont Model G Speedster Le Mans. Der schwere und unhandliche Wagen litt unter Problemen mit der Kraftübertragung, die nach nur 20 gefahrenen Runden defekt war.

Ende der 1940er-Jahre nahm er die Rennaktivitäten wieder auf. Er startete erneut in Le Mans und erreichte mit dem 10. Gesamtrang 1953 das beste Ergebnis im Endklassement. Er fuhr das 12-Stunden-Rennen von Sebring und war regelmäßiger Teilnehmer der SCCA National Sports Car Championship.

Nach dem Ende seiner Rennkarriere war er Präsident des Sports Car Club of America und Repräsentant der USA in der Fédération Internationale du Sport Automobile.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1929Vereinigte Staaten 48 Du Pont Motor Co.Du Pont Model G Speedster Le MansVereinigte Staaten 48 Alfredo Luis MirandaAusfallKraftübertragung
1951Vereinigte Staaten 48 Charles MoranFerrari 212 ExportItalienItalien Franco CornacchiaRang 16
1952Vereinigte Staaten 48 Charles MoranFerrari 212 MMItalienItalien Franco CornacchiaAusfallElektrik
1953Vereinigte Staaten 48 Briggs CunninghamCunningham C4-RKVereinigte Staaten 48 John Gordon BennettRang 10

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1953Vereinigte Staaten 48 Briggs CunninghamFrazer Nash Targa FlorioVereinigte Staaten 48 John Gordon BennettAusfallDefekt
1957Vereinigte Staaten 48 Charles MoranLotus ElevenVereinigte Staaten 48 Malcolm WyllieVereinigte Staaten 48 Margaret WyllieDisqualifiziert
1958Vereinigte Staaten 48 Charles MoranLotus Eleven Le MansVereinigte Staaten 48 Paul CeresoleRang 38
1959Vereinigte Staaten 48 Charles MoranLotus Eleven Le MansVereinigte Staaten 48 George RandRang 33

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567
1953Briggs CunninghamFrazer Nash Targa Florio
Cunningham C4-R
Vereinigte Staaten SEBItalien MIMFrankreich LEMBelgien SPADeutschland NÜRVereinigtes Konigreich RTTMexiko CAP
DNF10
1957Charles MoranLotus ElevenArgentinien BUAVereinigte Staaten SEBItalien MIMDeutschland NÜRFrankreich LEMSchweden KRIVenezuela CAR
DNF
1958Charles MoranLotus ElevenArgentinien BUAVereinigte Staaten SEBItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigtes Konigreich RTT
38
1959Charles MoranLotus ElevenVereinigte Staaten SEBItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigtes Konigreich RTT
33

Literatur

  • R. M. Clarke: Le Mans. Die Bentley & Alfa Years 1923–1939. Brocklands Books, Cobham 1999, ISBN 1-85520-465-7.

Weblinks

Commons: Charles Moran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Über das Ende von Francis I. Dupont and Co (englisch)

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