Charles Kálmán
Charles Kálmán; auch Charles Kalman (* 17. November 1929 in Wien als Karl Emmerich Kalman;[1] † 22. Februar 2015 in München) war ein österreichischer Film- und Bühnenkomponist. Wie sein Vater Emmerich Kálmán schrieb auch er Operetten, war jedoch mehr dem Musical zugewandt. Das literarische Chanson war ein weiteres Betätigungsfeld Kálmáns, daneben trat er als Schauspieler, zum Beispiel in Helmut Dietls Serie Kir Royal, in Erscheinung.[2]
Leben und Wirken
Kálmán wuchs nach der Vertreibung im Zuge des Anschlusses Österreichs 1938 im französischen und US-amerikanischen Exil auf. Er studierte Klavier und Komposition an der Riverdale School of Music in New York und an der Columbia University. Sein Bühnenerstling war die Revue Babe in the Woods. Am Conservatoire de Paris zählte unter anderen Jean Rivier zu seinen Lehrern. Ab den 1950er-Jahren wandte er sich der gehobenen Unterhaltungsmusik zu. Zu den Interpreten seiner Chansons gehörten beispielsweise Margot Werner, Evelyn Künneke, Harald Juhnke und Ute Lemper. In den 1980er und 1990er Jahren schrieb er unter anderem auch die Filmmusik zu Produktionen von Wolf Gremm, Douglas Wolfsperger oder Radu Gabrea.
Kálmán lebte zuletzt in München und Italien. Anlässlich seines 85. Geburtstages erhielt er im Dezember 2014 das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien.
Werke (Auswahl)
Bühnenwerke
- Arizona Lady (Bern, 1954; begonnen von seinem Vater)
- Revue-Operette Wir reisen um die Welt, 1955
- Alfie, Musik-Boulevardkomödie für Harald Juhnke
- QuasiModo (Komposition zusammen mit Thomas E. Killinger und Siegfried Türpe), Musical, Uraufführung 1988
- Der blaue Engel (1993), Musical, Uraufführung 1993
- Dryads Kiss (Der Kuss der Dryade), Musical, Uraufführung 2002
Kammermusik
- Episode für Violine und Klavier (2009)
- Fred Astaire-Suite für Klavier und Perkussion (2009)
Orchesterwerke
- Hudson Concerto (1948/1960)
- Times Square Fantasy (1954)
- Majorie Walzer, Bonjour Paris (1955)
- Nostalgie (1963)
- Festival Walzer (1963)
- New York Impressions (1964)
- Klavierkonzert Nr. 2 h-Moll (1965)
- A tous les amoureux (1974)
- Deux histoires d’amour (1992)
- Concertino für Klavier und Orchester (2001)
- Rencontres (2004)
- Trois Scenes de Paris (2004)
- Fagottiana (2009)
- Music Hall Memories (2010)
Filmografie (Auswahl)
Kino
- 1980: Fabian
- 1981: Kein Reihenhaus für Robin Hood
- 1981: Nach Mitternacht
- 1984: Sigi, der Straßenfeger
- 1985: Tränen in Florenz
- 1986: Kies
- 1993: Rosenemil
Fernsehen
- 1983: Hinter der Tür
- 1986: Tödliche Liebe
- 1986: Kir Royal (Folge 6) (als Schauspieler)[2]
- 1987: Vicky und Nicky
Literatur
- Wolfgang Dosch & Stefan Frey: Ein letzter Grandseigneur der (Unterhaltungs-)Musik. Charles Kalman zum 80. Geburtstag. in Zs. „Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil.“ Hg. Theodor Kramer Gesellschaft 26. Jg. Nr. 3/4, Dez. 2009, S. 36f.
Weblinks
- Charles Kálmán bei IMDb
- Komponist Charles Kalman 85-jährig gestorben. Nachruf in: Der Standard vom 23. Februar 2015
- Interview und Porträt – auf Filmmusik Weblog
- Literatur von und über Charles Kálmán im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf auf Charles Kálmán in: Salzburg 24 (Memento des vom 23. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b vergl. Helmut Dietl, Patrick Süskind A bissel was geht immer: Münchner Geschichten - Monaco Franze - Kir Royal, München 2019
Personendaten | |
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NAME | Kálmán, Charles |
ALTERNATIVNAMEN | Kalman, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Film- und Bühnenkomponist |
GEBURTSDATUM | 17. November 1929 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 22. Februar 2015 |
STERBEORT | München |