Charles-Émile Freppel

Charles-Émile Freppel
Statue von Charles-Émile Freppel in Angers

Charles-Émile Freppel (* 1. Juni 1827 in Obernai (Oberehnheim); † 23. Dezember 1891 in Angers) war ein französischer römisch-katholischer Bischof und Kirchenhistoriker.

Leben

Freppel wurde auf dem Seminar in Straßburg zum Priester ausgebildet und 1854 an die theologische Fakultät der Sorbonne zu Paris berufen. 1867 wurde er Dekan der Kirche Sainte-Geneviève.

Nach seiner Berufung zum Bischof von Angers spendete ihm am 18. April 1870 der Erzbischof von Bordeaux, François-Auguste-Ferdinand Kardinal Donnet, die Bischofsweihe.

Auf dem ersten vatikanischen Konzil 1869/1870 spielte er eine herausragende Rolle als einer der Vorkämpfer für die Unfehlbarkeitslehre.

In der Literaturkritik werden Freppels Antworten auf die Werke „Das Leben Jesu“ und „Die Apostel“ von Ernest Renan noch gelegentlich zitiert; ansonsten war Freppels literarisches Schaffen dem Zeitgeist verhaftet und ist daher – politisch wie theologisch – überholt und Geschichte.

1868 ernannte man Freppel zum Ritter der Ehrenlegion (Chevalier de la Légion d’honneur).

Besonders aber tat sich Freppel als Elsässer durch seine Feindseligkeit gegen Deutschland hervor, und seine Einmischung in den preußischen Kulturkampf musste von der französischen Regierung unterdrückt werden, da damit u. a. 1871 die Friedensverhandlungen des Präsidenten Adolphe Thiers mit Reichskanzler Otto von Bismarck gestört worden wären. Aber auch Thiers’ Nachfolger, Patrice de Mac-Mahon, musste die Angriffe Freppels wiederholt bremsen.

Am 7. Juni 1880 in Brest in die Abgeordnetenkammer gewählt, trat er an der Stelle von Félix Dupanloup an die Spitze der klerikalen Partei.

Im Alter von 64 Jahren starb Bischof Charles-Émile Freppel am 23. Dezember 1891 in Angers.

Apostolische Sukzession

Die Apostolische Sukzession von Bischof Freppel ist bis Kardinal Scipione Rebiba dokumentiert:

Werke (Auswahl)

  • Examen critique de la vie de Jésus de M. Renan. (14. Aufl. 1864; deutsch, Wien 1864)
  • Examen critique des Apôtres de M. Renan (1866).
  • Œuvres (1869).

Literatur

  • Marc Feix, Francois Schmitt: Charles Émile Freppel (1827–1891) d’Obernai à Angers, fils de l’Alsace et évêque français. Strasbourg: Équipe de recherche sur le catholicisme en Alsace 2017 (ERCAL Publications; 22), ISBN 978-2-905919-21-3.
  • Bernard Plongeron (Hrsg.): Catholiques entre monarchie et république. Monsieur Freppel en son temps; 1792 – 1892 – 1992; actes du colloque national de l’Université Catholique de l’Ouest; Angers 23 – 25 septembre 1992. Letouzey et Ané, Paris 1995, ISBN 2-7063-0197-X.
Commons: Charles-Émile Freppel – Sammlung von Bildern
VorgängerAmtNachfolger
Guillaume-Laurent-Louis AngebaultBischof von Angers
1870–1891
François-Désiré Mathieu

Auf dieser Seite verwendete Medien

Charles-Émile Freppel - französischer Bischof.jpg
Photograpie: Der Bischof von Angers französischen Bischofs von Angers de:Charles-Émile Freppel (1827-1891)
Meyers Konversationslexikons logo.svg
Icon for Meyers Lexikon to be used in templates etc.
Charles Émile Freppel - Statue.jpg
Autor/Urheber: Mith, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Statue of Charles-Émile Freppel in Angers, Maine-et-Loire, France.