Channel Country

Channel Country (rot markiert)

Das Channel Country ist eine abgelegene und dünn besiedelte Landschaft im australischen Outback.

Geographische Lage

Das Channel Country umfasst 883.181 km² im Inneren des östlichen Australiens. Der größte Teil des Gebietes gehört zu Queensland, die Randgebiete zum Northern Territory, zu New South Wales und zu South Australia.

Landschaft und Klima

Das Channel Country ist eines der trockensten Gebiete Australiens. Es trägt seinen Namen wegen der ausgetrockneten Flussläufe unterschiedlicher Größe, die das Land durchqueren. Da die geringen Niederschläge aufgrund des ariden Klimas verdunsten oder vom Boden aufgenommen werden, führen die Flussläufe normalerweise kein Wasser. In dieser Zeit ist es heiß und staubig. Die Temperaturen können im Sommer bis zu 50 Grad Celsius erreichen. Charakteristisch ist der rote Lehmboden, Kreide und Sandstein bilden flache Hügel und sanfte Ebenen.

Dieses Astronautenphoto von der Internationalen Raumstation (ISS) vom September 2016 zeigt das Gebiet des Channel Country, in dem sich Georgina River (von Norden), Burke River (von Nordosten) und Hamilton River (von Osten) vereinigen und als Eyre Creek nach Südwesten fließen.

Oft erst nach mehreren Jahren füllen sich, nach andauernden und besonders starken Monsunregenfällen im tropischen Norden des Kontinents in den Monaten Januar und Februar, auch die Wasserläufe des Channel Country. Durch unzählige kleine Kanäle, Spalten und Bäche fließt das Wasser nach Süden, ein Vorgang, der mehrere Wochen dauert.

In einigen Gebieten führt dies zu ausgeprägten Überschwemmungen. Es entstehen große, flache Seen, wodurch manche Ortschaften für einige Zeit völlig von der Umwelt abgeschnitten sind. Innerhalb kurzer Zeit erwacht dann die Natur wie aus einem langen Schlaf. Die Vegetation grünt und blüht überall und aus dem scheinbaren Nichts tauchen plötzlich riesige Schwärme von Wasservögeln, wie beispielsweise Pelikane, auf.

Man zählt allein 250 verschiedene Arten von Gräsern und Kräutern. Daneben gibt es salz- und trockenheitsresistente Strauch- und Baumarten.

Die Kanäle des Channel Country bilden ein gemeinsames Wassersystem, dessen bedeutendste Flüsse der Cooper's Creek und der Diamantina River sind. Alle Flüsse enden im abflusslosen Lake-Eyre-Salzsee.

Wirtschaft

Trotz der Trockenheit wird im Channel Country Landwirtschaft betrieben. Da die karge Vegetation eine schlechte Nahrungsgrundlage für die Rinderherden abgibt, werden große Flächen benötigt. Zur Ernährung eines Rindes rechnet man mit 1 km² Land. Farmen haben daher eine Größe von 50.000 Hektar und mehr und liegen meist Hunderte von Kilometern auseinander.

Zur Überwindung dieser Distanzen sind Sportflugzeuge das übliche Verkehrsmittel.

Weblinks

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Myriaden überlappender Wasserläufe markieren das Gebiet, das in Australien als Channel Country bekannt ist. Ein Astronaut an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) fertigte diese Photo des Gebietes im nordwestlichen Queensland an, wo die Flußläufe dem südlicher gelegenen Lake Eyre zuströmen.

Das Überschwemmungsland besteht aus hunderten von Wasserläufen, da Georgina River, Burke River und Hamilton River sich in einem mehr als 30 Kilometer breiten Tal zum Eyre Creek vereinigten. Die Landschaft des Channel Country ist allgemein sehr flach und die Fließgeschwindigkeit langsam, sodaß die Bildung von Feuchtgebiete begünstigt wird. Die verdichtete Vegetation und die Konzentration der Flußläufe bildet ein halbpermanentes Sumpfgebiet, wo sich die drei Flüsse treffen.

Diese weiten australischen Überschwemmungsgebiete sind einzigartig auf der Welt. Die Wissenschafter glauben, daß ihre Bildung verursacht wird durch die extremen Unterschiede zwischen Abflussmenge und Sedimentation aus den verschiedenen Flüssen, die teilweise gar nicht als solche existieren. In Jahren mäßigen Niederschlags führen die Hauptläufe viel Wasser, während die Nebenläufe nur wenig Wasser führen. (In letzteren kann Wasser monatelang in kleinen Tümpeln stehenbleiben, die als Billabongs bekannt sind.)

Doch alle paar Jahrzehnte strömt extrem viel Wasser in die Landschaft. Diese schweren Überschwemmungen haben ihren Ursprung in tropischen Stürmen im Norden Queensland und können die gesamte Breite des Tales unter Wasser setzen. Bei solchen Gelegenheiten ist die Überschwemmungsebene eine Reihe bräunlicher Gewässer, aus denen nur die Baumspitzen hervortreten und so die Lage von Inseln andeuten.

Damit die Straßen von solchen Überschwemmungen nicht beeinträchtigt werden, baut man die Landstraßen, soweit möglich, außerhalb der Überschwemmungsebene. In diesem Bild ist die gerade Linie der lokalen Hauptstraße, der Boulia-Bedourie Road, ein gutes Stück entfernt von der Überschwemmungsebene.
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Autor/Urheber: Hesperian, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
This is a map of the Interim Biogeographic Regionalisation of Australia (IBRA), with state boundaries overlaid. The Channel Country region is shown in red.