Chancellor (Rebsorte)

‘Chancellor’
Synonyme‘Chancellor Noir’, ‘Seibel 7053’, ‘S 70- 53’, ‘S-7053’, ‘Seibel 70-53’
ZuchtnummerS 7053
ArtInterspezifische Kreuzung
Verwendung
HerkunftFrankreich
ZüchterAlbert Seibel
VIVC-Nr.2446
Abstammung

Kreuzung aus
‘Seibel 5163’ × ‘Seibel 880’

Liste von Rebsorten

‘Chancellor’ ist eine Rotweinsorte.

Herkunft

Die Neuzüchtung entstand (Züchtungsnummer S 7053) aus einer Kreuzung zwischen den Seibel-Reben S 5163 und S 880. Die Kreuzung der Hybridrebe erfolgte durch den französischen Züchter Albert Seibel, der von 1888 bis in die 1930er Jahre zahlreiche interspezifische Rebsorten im Kampf gegen die Reblaus züchtete. Sie zählt zu den besseren der Hybridreben und war bis in die 1950er Jahre auch in Frankreich sehr erfolgreich. Zu den besten Zeiten waren allein in Frankreich mehr als 40.000 Hektar Rebfläche mit der Sorte Chancellor bestockt. Nach dem Verbot von Hybridreben durch die EU wurden die Flächen aufgegeben oder gerodet.

Eigenschaften

Die spätreifende und wuchsstarke Sorte ist sehr pilzresisent und frostbeständig. Dies erklärt ihre Popularität an der nordamerikanischen Ostküste (im Bundesstaat New York, North Carolina (→ Weinbau in North Carolina) und in Neuengland) und in Kanada. Dort werden interessante Roséweine im Stil eines Clairet oder auch dunkle Rotweine, die im Holzfass reifen, hergestellt.

Siehe auch

Artikel Weinbau in der Schweiz, Weinbau in Kanada und Weinbau in den Vereinigten Staaten sowie die Liste von Rebsorten.

Abstammung

Interspezifische Kreuzung von ‘Seibel 5163’ × ‘Seibel 880’
Aufgrund ihrer guten Pilzresistenz rückte die Sorte bei der Züchtung neuer Sorten wieder in den Blickpunkt. In Deutschland beispielsweise wurde sie zur Kreuzung der Sorten Breidecker und Cabernet Cantor genutzt, in Frankreich fand sie Eingang in die Züchtung der Sorten Villard Noir und Chambourcin. In der Schweiz gibt es wieder einen Versuchsanbau. (0,45 Hektar, Stand 2007, Quelle: Office fédéral de l'agriculture OFAG[1])

Einzelnachweise

  1. Das Weinjahr 2008 (PDF) (Memento desOriginals vom 24. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blw.admin.ch, Herausgeber Office fédéral de l'agriculture OFAG

Literatur

  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-01-236331-8 (französisch).
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.