Chūō-Sōbu-Linie

Chūō-Sōbu-Linie
Triebwagen der Baureihe E231 im Zentrum Tokios
Triebwagen der Baureihe E231 im Zentrum Tokios
Strecke der Chūō-Sōbu-Linie
Streckenlänge:60,2 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:1500 V =
Höchstgeschwindigkeit:95 km/h
Zweigleisigkeit:ganze Strecke
Gesellschaft:JR East
Sotobō-Linie1896–
            
Keisei Chiba-Linie1921–
            
Chiba Monorail1999–
            
Keisei-Chiba (京成千葉)
            
0,0Chiba (千葉) 1894–
            
Sōbu-Hauptlinie1894–
1,4Nishi-Chiba (西千葉) 1942–
3,3Inage (稲毛) 1899–
Higashi-Kantō-Autobahn
6,0Shin-Kemigawa (新検見川) 1951–
Hanami-gawa
7,6Makuhari (幕張) 1894–
            
Keisei Chiba-Linie1921–
            
Keiyo-Straße
            
9,6Makuharihongō (幕張本郷) 1981–
            
Abstellanlage Makuhari
Keisei-Hauptlinie1921–
Shin-Keisei-Linie1955–
12,5Tsudanuma (津田沼) 1895–
            
Betriebswerk Narashino
14,2Higashi-Funabashi (東船橋) 1981–
            
Keisei-Funabashi (京成船橋)
            
16,0Funabashi (船橋) 1894–
            
Tōbu Noda-Linie1923–
            
Keisei-Hauptlinie1916–
            
            
Tōyō-Schnellbahnlinie1996–
            
            
            
Musashino-Linie1978–
            
18,6Nishi-Funabashi (西船橋) 1958–
            
Tōzai-Linie1969–
            
20,2Shimōsa-Nakayama
(下総中山) 1895–
Mama-gawa
21,8Moto-Yawata (本八幡) 1935–
23,8Ichikawa (市川) 1894–
Edo-gawa
26,4Koiwa (小岩) 1899–
Shinnaka-gawa
            
← Shinkin-Güterlinie1924–
            
Güterbahnhof Shin-Koiwa1968–
            
29,2Shin-Koiwa (新小岩) 1928–
            
Naka-gawa
            
Stadtautobahn Tokio (Innenstadtring)
            
Arakawa
            
31,0Hirai (平井) 1899–
            
Kyunaka-gawa
            
Tōbu Kameido-Linie1904–
            
32,9Kameido (亀戸) 1894–
            
→ Etchūjima-Zweiglinie1929–
34,4Kinshichō (錦糸町) 1894–
            
            
35,9Ryōgoku (両国) 1904–
            
Stadtautobahn Tokio (Mukojima-Linie)
            
Sōbu-Schnellbahnlinie1972–
Sumida-gawa
36,7Asakusabashi (浅草橋) 1932–
Tōhoku-Shinkansen
Tōhoku-Hauptlinie (Ueno-Tokio-Linie)
37,8Akihabara (秋葉原) 1932–
Yamanote-Linie/Keihin-Tōhoku-Linie
Kanda-gawa
Chūō-Schnellbahnlinie
38,7Ochanomizu (御茶ノ水) 1904–
39,5Suidōbashi (水道橋) 1906–
Stadtautobahn Tokio (Ikebukuro-Linie)
40,4Iidabashi (飯田橋) 1928–
41,9Ichigaya (市ケ谷) 1895–
            
42,7Yotsuya (四ツ谷) 1894–
            
Marunouchi-Linie1956–
Gōshō-Tunnel
44,0Shinanomachi (信濃町) 1894–
44,7Sendagaya (千駄ケ谷) 1904–
            
            
→ Yamanote-Güterlinie
            
Yamanote-Linie1885–
            
45,7Yoyogi (代々木) 1906–
            
Odakyū Odawara-Linie1927–
            
46,4Shinjuku (新宿) 1885–
            
Keiō-Linie1913–
            
← Yamanote-Güterlinie
            
            
← Yamanote-Linie
47,8Ōkubo (大久保) 1895–
Kanda-gawa
48,9Higashi-Nakano (東中野) 1906–
Tōzai-Linie1966–
            
50,8Nakano (中野) 1889–
            
Depot Nakano
52,5Kōenji (高円寺) 1922–
53,4Asagaya (阿佐ケ谷) 1922–
54,8Ogikubo (荻窪) 1891–
Zenpukuji-gawa
56,7Nishi-Ogikubo (西荻窪) 1922–
            
Keiō Inokashira-Linie1933–
            
58,6Kichijōji (吉祥寺) 1899–
60,2Mitaka (三鷹) 1930–
Betriebswerk Mitaka
Chūō-Hauptlinie1889–

Die Chūō-Sōbu-Linie (jap. 中央・総武緩行線, Chūō Sōbu kankō-sen) ist eine Eisenbahnstrecke im Osten der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR East betrieben wird. Sie ist neben der Yamanote-Linie eine der wichtigsten Nahverkehrsstrecken in der Metropolregion Tokio und verbindet die Präfektur Tokio mit der Präfektur Chiba. Die Linie beginnt in Mitaka, verläuft über Musashino und Shinjuku, durchquert den nördlichen Teil des Stadtzentrums von Tokio und endet in Chiba.

Zwar folgt die Chūō-Sōbu-Linie zum größten Teil der Trasse der Chūō-Hauptlinie (bzw. Chūō-Schnellbahnlinie) im Westen und der Sōbu-Hauptlinie (bzw. Sōbu-Schnellbahnlinie) im Osten, doch nutzt sie eigene, parallel verlaufende Gleise. Zwischen den Bahnhöfen Ochanomizu und Ryōgoku befährt sie eine eigenständige Trasse. In den Bahnhöfen Nakano und Nishi-Funabashi bestehen Übergänge zur Tōzai-Linie der Tōkyō Metro.

Beschreibung

Die Linie ist 60,2 km lang und mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert. Ihr westlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Mitaka. Hier beginnt der viergleisig ausgebaute Abschnitt der Chūō-Schnellbahnlinie, wobei die Chūō-Sōbu-Linie das südliche Gleispaar nutzt und sämtliche Zwischenbahnhöfe bedient. Die Strecke führt zunächst ostwärts und biegt dann nach Süden ab, um kurz der Yamanote-Linie zu folgen. Nach Shinjuku, einem der bedeutendsten Bahnhöfe der Welt, schlägt sie beim Shinjuku Gyoen wieder eine östliche Richtung ein, passiert das Nationalstadion sowie den Palast Akasaka und umfährt die Innenstadt an ihrer Nordseite.

Dem Sotobori (ehemaliger äußerer Stadtgraben von Edo) und dem Fluss Kanda folgend, erreicht die Strecke den Bahnhof Ochanomizu. Zweigleisig geht es weiter auf dem einzigen Streckenabschnitt, der allein der Chūō-Sōbu-Linie vorbehalten ist. Dieser überbrückt im Bahnhof Akihabara die Yamanote-Linie, die Keihin-Tōhoku-Linie, die Tōhoku-Hauptlinie und die Tōhoku-Shinkansen, nach dem Bahnhof Asakusabashi auch den Fluss Sumida. Neben dem Bahnhof Ryōgoku trifft die Strecke auf die Sōbu-Schnellbahnlinie, die ab hier ebenfalls viergleisig ausgebaut ist. An allen Zwischenbahnhöfen haltend, nutzt die Chūō-Sōbu-Linie bis zur Endstation Chiba wiederum das südliche Gleispaar.

Züge

Züge auf der Chūō-Sōbu-Linie halten ausnahmslos an allen Stationen – im Gegensatz zu den Zügen auf den teilweise parallel verlaufenden Strecken der Chūō-Schnellbahnlinie und der Sōbu-Schnellbahnlinie, die (außer in den Randstunden) mehrere Bahnhöfe überspringen. Tagsüber beträgt die Taktdichte fünf Minuten, während der Hauptverkehrszeit zwei bis drei Minuten. Endhaltestellen im Westen sind entweder Mitaka oder Nakano, im Osten entweder Chiba oder Tsudanuma.[1]

An zwei Stellen ist die Linie in Form einer Durchbindung mit der Tōzai-Linie der Tōkyō Metro verknüpft. Dabei befahren zahlreiche U-Bahn-Züge nicht nur die eigentliche U-Bahn-Strecke, sondern auch die daran anschließenden Abschnitte der Chūō-Sōbu-Linie zwischen Nakano und Mitaka sowie (insbesondere morgens und abends) zwischen Nishi-Funabashi und Tsudanuma.

Vereinzelte Eil- und Schnellzüge sowie saisonale Ausflugszüge befahren den Abschnitt Ochanomizu–Ryōgoku. Dabei handelt es sich um Verbindungen in den ländlichen Teil der Präfektur Chiba, deren stadtseitige Endstation normalerweise der Bahnhof Tokio ist, die aber ausnahmsweise vom Bahnhof Shinjuku aus angeboten werden.[1]

Geschichte

Die stadtseitige Endstation der Sōbu-Hauptlinie war seit 1904 der Bahnhof Ryōgoku am Ostufer des Flusses Sumida, jene der Chūō-Hauptlinie seit 1912 der Bahnhof Manseibashi am Südufer des Kanda. Beide waren Kopfbahnhöfe ohne Verbindung zu anderen Bahnstrecken. Während die staatliche Eisenbahnverwaltung im Jahr 1919 die Chūō-Hauptlinie mit dem Bahnhof Tokio verband, mussten Fahrgäste in Ryōgoku weiterhin auf die häufig überlastete Straßenbahn umsteigen. Die großflächigen Zerstörungen des Großen Kantō-Erdbebens am 1. September 1923 machten es jedoch möglich, eine neue aufgeständerte Trasse durch zuvor dicht überbaute Gebiete in den Stadtteilen Asakusabashi und Akihabara zu errichten. Mit der Eröffnung der Verbindungsstrecke zwischen den Bahnhöfen Ryōgoku und Ochanomizu nahm die Chūō-Sōbu-Linie am 1. Juli 1932 ihren Betrieb auf.[2]

Von Anfang an fuhren die Züge der neuen Linie elektrisch, zunächst von Nakano nach Ryōgoku. Um weiter nach Osten verkehren zu können, musste die Sōbu-Hauptlinie zuerst noch elektrifiziert werden. Dies geschah in mehreren Etappen: am 15. März 1933 zwischen Ryōgoku nach Ichikawa, am 15. September desselben Jahres zwischen Ichikawa und Funabashi und schließlich am 1. Juli 1935 zwischen Funabashi und Chiba.[3] Im Westen wurde die Chūō-Sōbu-Linie durch den Ausbau auf vier Gleise über Nakano hinaus verlängert, 1966 bis Ogikubo und 1969 bis Mitaka.[4] Im Osten ermöglichte der in den Jahren 1971 bis 1979 ausgeführte viergleisige Ausbau bis Chiba ebenfalls eine betriebliche Trennung des Fern- und Nahverkehrs.

Liste der Bahnhöfe

NamekmAnschlusslinienLageOrtPräfektur
JB39Chiba (千葉)00,0Sōbu-Hauptlinie
Sōbu-Schnellbahnlinie
Narita-Linie
Sotobō-Linie
Uchibō-Linie
Chiba Monorail
im Bhf. Keisei-Chiba
Keisei Chiba-Linie
Koord.Chūō-ku, ChibaChiba
JB38Nishi-Chiba (西千葉)01,4Koord.
JB37Inage (稲毛)03,3Koord.Inage-ku, Chiba
JB36Shin-Kemigawa (新検見川)06,0Koord.Hanamigawa-ku, Chiba
JB35Makuhari (幕張)07,6im Bhf. Keisei-Makuhari:
Keisei Chiba-Linie
Koord.
JB34Makuharihongō (幕張本郷)09,6im Bhf. Keisei-Makuharihongō:
Keisei Chiba-Linie
Koord.
JB33Tsudanuma (津田沼)12,5im Bhf. Shin-Tsudanuma:
Shin-Keisei-Linie
Koord.Narashino
JB32Higashi-Funabashi (東船橋)14,2Koord.Funabashi
JB31Funabashi (船橋)16,0Tōbu Noda-Linie
im Bhf. Keisei-Funabashi:
Keisei-Hauptlinie
Koord.
JB30Nishi-Funabashi (西船橋)18,6Musashino-Linie
Keiyō-Linie
Tōyō-Schnellbahnlinie
U-Bahn Tokio: Tōzai-Linie
Koord.
JB29Shimōsa-Nakayama (下総中山)20,2Koord.
JB28Moto-Yawata (本八幡)21,8U-Bahn Tokio: Shinjuku-LinieKoord.Ichikawa
JB27Ichikawa (市川)23,8Koord.
JB26Koiwa (小岩)26,4Koord.Edogawa, TokioTokio
JB25Shin-Koiwa (新小岩)29,2Koord.Katsushika, Tokio
JB24Hirai (平井)31,0Koord.Edogawa, Tokio
JB23Kameido (亀戸)32,9Tōbu Kameido-LinieKoord.Kōtō, Tokio
JB22Kinshichō (錦糸町)34,4Sōbu-Schnellbahnlinie
U-Bahn Tokio: Hanzōmon-Linie
Koord.Sumida, Tokio
JB21Ryōgoku (両国)35,9U-Bahn Tokio: Ōedo-LinieKoord.
JB20Asakusabashi (浅草橋)36,7U-Bahn Tokio: Asakusa-LinieKoord.Taitō, Tokio
JB19Akihabara (秋葉原)37,8Yamanote-Linie
Keihin-Tōhoku-Linie
Tsukuba-Express
U-Bahn Tokio: Hibiya-Linie
Koord.Chiyoda, Tokio
JB18Ochanomizu (御茶ノ水)38,7Chūō-Schnellbahnlinie
U-Bahn Tokio: Marunouchi-Linie
im U-Bhf. Shin-Ochanomizu:
Chiyoda-Linie
Koord.
JB17Suidōbashi (水道橋)39,5U-Bahn Tokio: Mita-LinieKoord.
JB16Iidabashi (飯田橋)40,4U-Bahn Tokio: Namboku-Linie,
Tōzai-Linie, Ōedo-Linie
Yūrakuchō-Linie
Koord.
JB15Ichigaya (市ケ谷)41,9U-Bahn Tokio: Namboku-Linie,
Yūrakuchō-Linie, Ōedo-Linie
Koord.
JB14Yotsuya (四ツ谷)42,7Chūō-Schnellbahnlinie
U-Bahn Tokio: Namboku-Linie,
Marunouchi-Linie
Koord.Shinjuku, Tokio
JB13Shinanomachi (信濃町)44,0Koord.
JB12Sendagaya (千駄ケ谷)44,7im U-Bhf. Kokuritsu-Kyōgijō:
Ōedo-Linie
Koord.Shibuya, Tokio
JB11Yoyogi (代々木)45,7Yamanote-Linie
U-Bahn Tokio: Ōedo-Linie
Koord.
JB10Shinjuku (新宿)46,4Yamanote-Linie
Saikyō-Linie
Shōnan-Shinjuku-Linie
Odakyū Odawara-Linie
Keiō-Linie, Neue Keiō-Linie
U-Bahn Tokio: Marunouchi-Linie,
Shinjuku-Linie, Ōedo-Linie
im Bhf. Seibu-Shinjuku:
Seibu Shinjuku-Linie
Koord.Shinjuku, Tokio
JB09Ōkubo (大久保)47,8Koord.
JB08Higashi-Nakano (東中野)48,9U-Bahn Tokio: Ōedo-LinieKoord.Nakano, Tokio
JB07Nakano (中野)50,8U-Bahn Tokio: Tōzai-LinieKoord.
JB06Kōenji (高円寺)52,2Koord.Suginami, Tokio
JB05Asagaya (阿佐ケ谷)53,4Koord.
JB04Ogikubo (荻窪)54,8U-Bahn Tokio: Marunouchi-LinieKoord.
JB03Nishi-Ogikubo (西荻窪)56,7Koord.
JB02Kichijōji (吉祥寺)58,6Keiō Inokashira-LinieKoord.Musashino
JB01Mitaka (三鷹)60,2Chūō-Hauptlinie
Chūō-Schnellbahnlinie
Koord.Mitaka
Commons: Chūō-Sōbu Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b JR時刻表 2018年3月号 (JR-Fahrplan März 2018). Kōtsū shinbunsha, Tokio 2018.
  2. Satoru Sone: 週刊 歴史でめぐる鉄道全路線 国鉄・JR. Band 26. Asahi Shimbunsha, Osaka 2009, S. 17.
  3. 鉄道省年報. 昭和10年度. In: Jahresbericht des Eisenbahnministeriums 1935. Nationale Parlamentsbibliothek, 1935, abgerufen am 25. Mai 2019 (japanisch).
  4. 中部ライン - 全線・全駅・全配線. 3 八王子駅 - 松本エリア. Kōdansha, Bunkyō 2010, ISBN 978-4-06-270063-4.

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