Cessna T-37

Cessna T-37 Tweet
Portugiesische Cessna T-37 AP
TypStrahltrainer
Entwurfsland
HerstellerCessna Aircraft Company
Erstflug12. Oktober 1954
Indienststellung1957
Produktionszeit

1955 bis 1975

Stückzahl1272

Die Cessna T-37 Tweet ist ein unterschallschnelles zweistrahliges Schulflugzeug, das von vielen Luftstreitkräften genutzt wird. Dazu gehörte bis 2009 auch die deutsche Luftwaffe. Die zwei Sitze der Maschine sind nebeneinander angeordnet, was dem Fluglehrer ermöglicht, dem Schüler „auf die Hände zu schauen“ und eventuelle Fehler direkt anzusprechen.

Geschichte

Die Tweet wurde Anfang der 1950er-Jahre entwickelt und gewann im Dezember 1952 als Cessna Modell 318 die im Frühjahr 1952 herausgegebene Ausschreibung der United States Air Force (USAF) für ein neues Schulflugzeug. Bei diesem stellten nicht weniger als acht Firmen insgesamt fünfzehn Entwürfe vor. Man bestellte bei Cessna drei Prototypen XT-37, deren erste Maschine am 12. Oktober 1954 in Wichita mit Testpilot Bob Hagan an Bord ihren Erstflug hatte. Nach elf Vorserienmaschinen T-37 wurde Mitte 1955 die erste von 524 gebauten Serienmaschinen des Typs T-37A fertiggestellt, welche am 27. September zu ihrem Jungfernflug abhob. Im September 1956 wurde das Flugzeug offiziell als Ersatz für die T-34 Mentor in der USAF in Dienst gestellt und 1957 die Ausbildung von Kadetten auf ihr begonnen.

Die USAF bestellte 444 T-37, die bis 1959 ausgeliefert waren. 1957 versuchte die Air Force, die T-37 auch für Kampfaufgaben umzurüsten, entschied sich jedoch dann für die Grumman OV-1 Mohawk.

Die USAF war mit der T-37A zufrieden, doch sie war untermotorisiert. Deshalb wurde die T-37B entwickelt, die mit den neuen Continental J69-T-25 über 10 % mehr Schub verfügte. Außerdem wurde die Avionik überarbeitet.

Von 1959 bis 1973 wurden 552 T-37B gebaut und die vorhandenen T-37A zu solchen aufgerüstet (466 neu gebaut, der Rest umgerüstet).

Weder die T-37A noch die T-37B hatten Waffensysteme oder externe Waffenpylone. Cessna begann 1961 mit der Entwicklung der T-37C, einer Exportversion mit 650 kg höherer Startmasse, die für leichte Angriffsaufgaben konstruiert war. Von dieser mit Visier und zwei Außenlaststationen für je 155 kg (z. B. Behälter für 12,7-mm-MG oder Raketen) ausgerüsteten Maschine wurden dann insgesamt 269 Stück gebaut.

Auf Basis der Zellen von T-37B/C entstanden auch die beiden Prototypen YAT-37D der A-37, die am 23. Oktober 1963 ihren Erstflug hatte und eine leichte Kampfversion des Flugzeugs darstellt.

1986 wurde eine komplette Überarbeitung der T-37 (T-48 genannt) mit modernem Cockpit und neuen Triebwerken (Garret-F109) vorgeschlagen, was aber nicht weiterverfolgt wurde.[1] Nach über 50 Jahren wurden die letzten sieben Maschinen T-37B am 31. Juli 2009 auf der Sheppard Air Force Base in Texas offiziell außer Dienst gestellt.

Insgesamt wurden 1.272 Maschinen der verschiedene Versionen der T-37 (einschließlich Prototypen) gebaut.

Produktion

Das Flugzeug wurde auch im Rahmen des Military Aid Program (MAP) an befreundete Nationen geliefert.

Abnahme der T-37 durch die USAF:[2]

Version195419551956195719581959196019611962196319641965196619671968196919701971197219731974197519761977SUMME
XT-3721                      2
Static Test  1                     1
T-37A 21590156150                  413
T-37B     30146827 1444  84775       489
T-37C         4              4
T-37C MASF              6         6
T-37B MAP        4024    5         69
T-37B Germany            1433          47
T-37C MAP        42434 30    2311 11  119
T-37C Peru             6          6
T-37C Chile            4           4
T-37C Pakistan              515      718
SUMME231690156180146825148484848448978162311011071175

Bewertung

Sowohl Trainer als auch Schüler bezeichnen die T-37 als gutes und robustes Schulflugzeug. Es ist einfach zu fliegen und die meisten klassischen Flugmanöver lassen sich mit ihr üben. Die nebeneinander angeordneten (Schleuder-)Sitze erlauben dem Fluglehrer einen guten Blick auf seinen Schüler und die zwei Triebwerke bieten zusätzliche Sicherheit gegen Ausfall. Ihr einziger Nachteil ist ihre, selbst für ein Düsenflugzeug der 1950er-Jahre, enorme Lautstärke aufgrund des lauten hochfrequenten Tons der Triebwerke, was ihr den Spitznamen „Tweety Bird“ einbrachte.

Bewaffnung

Die T-37A und T-37B waren reine Düsentrainer und daher unbewaffnet.

Die Exportversion T-37C hatte an zwei Pylonen Platz für je eine General Electric-Maschinenkanone mit 200 Schuss vom Kaliber 12,7 mm, zwei 70-mm-Raketen oder für bis zu vier (Übungs-)Bomben.

Nutzerstaaten

Einsatz für die deutsche Luftwaffe

Die offiziell der Bundeswehr gehörenden T-37B flogen mit USAF-Kennzeichen, da sie in den USA auf der Sheppard Air Force Base (Texas) stationiert waren. Dort erhalten die deutschen Flugschüler, seit der Ausmusterung der T-37 auf der Beechcraft T-6, innerhalb von 55 Kalenderwochen im Rahmen des Euro NATO Joint Jet Pilot Training, kurz ENJJPT, ihre fliegerische Ausbildung. Die Verantwortung für die Ausbildung liegt in den Händen der 80th Flying Training Wing der USAF.

Einsatz in Portugal

Die portugiesischen Exemplare gehörten seit 1977 auch den Asas de Portugal (Flügel von Portugal), dem portugiesischen Kunstflugteam, an.

Zukunft

Nach über 40 Jahren im Dienst werden die T-37 nun langsam ausgemustert. Sie werden durch die Beechcraft T-6A Texan II, ein Turboprop-Flugzeug mit moderner Avionik, ersetzt.

Technische Daten

DatenT-37AT-37BT-37C
AufgabeUnterschall Schulflugzeug
HerstellerCessna
BesatzungAusbilder und Schüler
Länge8,92 m[1]
Höhe2,80 m
Spannweite10,26 m
Spurweite4,28 m
Radstand2,36 m
Flügelfläche17,09 m²
Flügelstreckung6,2
Leermasse1.755 kg
max. Startmasse2.903 kg2.995 kg3.630 kg
Höchstgeschwindigkeit in 7620 m? km/h684 km/h647 km/h
Marschgeschwindigkeit in 7620 m? km/h612 km/h574 km/h
Überziehgeschwindigkeit? km/h134 km/h143 km/h
Dienstgipfelhöhe? m10.700 m9.115 m
Steigrate? m/s17,3 m/s10,7 m/s
Startstrecke über ein 15-m-Hindernis? m760 m840 m
Landestrecke über ein 15-m-Hindernis? m775 m1.035 m
Reichweite? km1.065 km1.515 km
mit Flügelendtanks
Triebwerk2 × YJ69-T-9 mit je 4,1 kN2 × J69-T-25 mit je 4,56 kN

Siehe auch

Weblinks

Commons: Cessna T-37 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b FlugRevue Oktober 2008, S. 59–62, Flugzeuge bis ins kleinste Detail – Cessna T-37
  2. Statistical Digest of the USAF 1954, S. 70 f.; 1955, S. 80 f.; 1956, S. 91 f.; 1957, S. 97 f.; 1958, S. 72 f.; 1959, S. 68 f.; 1960, S. 62 f.; 1961, S. 70 f.; 1962, S. 72 f.; 1963, S. 71 f.; 1964, S. 58 f.; 1965, S. 60 f.; 1966, S. 115 f.; 1967, S. 122 f.; 1968, S. 132 f.; 1969, S. 111 f.; 1970, S. 107 f.; 1971, S. 102 f.; 1972, S. 154 f.; 1973, S. 52 f.; 1974, S. 48 f.; 1975, S. 52 f.; 1976, S. 80 f.; 1977, S. 55 f.

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Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Bundeswehr Kreuz Black.svg
Eisernes Kreuz als nationales Erkennungszeichen der Bundeswehr.
T-37 AP.JPG
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Portuguese Air Force Military Aircraft - Cessna T-37 Tweety Bird

Source/Author
Soares da Silva