Cercles

Cercles
Cercles (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
DépartementDordogne
ArrondissementPérigueux
GemeindeLa Tour-Blanche-Cercles
Koordinaten45° 22′ N, 0° 28′ O
Postleitzahl24320
Ehemaliger INSEE-Code24093
Eingemeindung1. Januar 2017
StatusCommune déléguée

Ehemaliges Bürgermeisteramt (Mairie)

Cercles ([sɛʁkl, okzitanisch Cercle) ist ein Ort und ehemalige südwestfranzösische Gemeinde mit 169 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehörte zum Arrondissement Périgueux. Die Einwohner werden Cerclois und Cercloises genannt.

Der Erlass der Präfektin vom 26. September 2016 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2017 die Eingliederung von Cercles als Commune déléguée zusammen mit der früheren Gemeinde La Tour-Blanche zur Commune nouvelle La Tour-Blanche-Cercles fest.[1]

Geografie

Lagekarte von Cercles

Cercles liegt etwa 24 Kilometer südwestlich von Nontron, etwa 28 Kilometer nordwestlich von Périgueux und etwa 57 Kilometer nördlich von Bergerac in der Région naturelle des Ribéracois, Teil des touristisch benannten Périgord vert. Der Ort liegt im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert vom Flüsschen Buffebale, das im Norden entspringt und Julie an seinem Oberlauf genannt wird, sowie von verschiedenen kleineren Fließgewässern.

Cercles hat im Nordosten einen Anteil am ausgedehnten Wald Forêt de Saint-James, der bis in den angrenzenden Parc naturel régional Périgord-Limousin hinreicht. Dort befindet sich auch der topografisch höchste Punkt des Ortsgebiets mit 211 m Höhe inmitten einer Hügellandschaft mit sonstigen Erhebungen unter 200 m, die von den Tälern des Buffebale und der kleineren Wasserläufe eingeschnitten wird. Der topografisch tiefste Punkt befindet sich im äußersten Südosten mit 114 m beim Austritt des Buffebale aus dem Ortsgebiet. Das Ortszentrum liegt auf etwa 155 m Höhe.

Umgeben wird Cercles von fünf Nachbargemeinden und einer weiteren Commune déléguée von La Tour-Blanche-Cercles:

La Chapelle-MontabourletMareuil en Périgord
La Tour-Blanche
(La Tour-Blanche-Cercles)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Bourg-des-MaisonsChapdeuilSaint-Just

Etymologie und Geschichte

Der Name des Dorfes wurde im 12. Jahrhundert in der latinisierten Form Circulum (1169) gegeben. Cercles hat seinen Ursprung im okzitanischen cercle, das aus dem lateinischen circulus (deutsch Kreis, Objekt in Kreisform) hervorging. Der Name kommt von der Form des Orts, an der das Dorf errichtet wurde, eher als von einem ehemaligen runden Bau.[2]

Das im 12. Jahrhundert gegründete Dorf Cercles profitiert von seiner relativ günstigen Lage im Tal und zog bereits in gallorömischer Zeit Siedler an. Tatsächlich wurden in der Gemeinde Cercles, insbesondere an der Ausgrabungsstätte Cluzeau-La Marteille, zahlreiche Spuren aus dieser Zeit gefunden: Entwässerungskanäle, Mauern, Mörtelböden, Fragmente von Dachziegeln (Tegulae) und Terra-Sigillata-Keramik.

Im 14. Jahrhundert wurde La Tour-Blanche zum Hauptort einer Kastellanei, die die Pfarreien Cercles und La Chapelle-Montabourlet sowie Ländereien aus anderen benachbarten Pfarreien umfasste und eine Enklave des Seneschalls vom Angoumois im Périgord bildete. Feudal unterstand die Kastellanei La Tour-Blanche der Jurisdiktion der Bischöfe von Angoulême. Sie gehörte zum Herrschaftsgebiet der Vizegrafen von Limoges und wurde von diesen zu einem unbekannten Zeitpunkt veräußert. 1354 gehörte sie gemeinsam zu Pierre de la Tour.[3]

Im Mittelalter erlebte das Dorf ein bedeutendes Wachstum, wie archäologische Funde belegen, darunter sechzehn in den Kalkstein gehauene Gräber und später die Existenz eines Leprosoriums. Die Errichtung von Mühlen, zunächst im Mittelalter und dann im 18. Jahrhundert, zeugt von einer florierenden Wirtschaft und einer bedeutenden Zahl an Arbeitsplätzen.[4]

Die heutige Gemeinde La Chapelle-Montabourlet wurde 1825 in die Gemeinde Cercles eingegliedert, jedoch im Jahre 1877 wieder in die Unabhängigkeit entlassen.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Cercles: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
399
1800
  
584
1806
  
628
1821
  
680
1831
  
913
1836
  
884
1841
  
837
1846
  
873
1851
  
830
1856
  
833
1861
  
786
1866
  
780
1872
  
720
1876
  
698
1881
  
509
1886
  
504
1891
  
491
1896
  
419
1901
  
365
1906
  
365
1911
  
352
1921
  
300
1926
  
315
1931
  
286
1936
  
322
1946
  
257
1954
  
229
1962
  
218
1968
  
231
1975
  
183
1982
  
187
1990
  
207
1999
  
173
2006
  
174
2013
  
203
2020
  
178
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6][7][8]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Saint-Cybard ist die Kirche eines ehemaligen Benediktinerpriorat, das von 1142 bis zum Hundertjährigen Krieges von zur Abtei Saint-Cybard in Angoulême gehörte. Die beiden westlichen Joche aus dem 13. Jahrhundert wurden vermutlich auf den romanischen Mauern des 12. Jahrhunderts errichtet und im 16. und 17. Jahrhundert gewölbt. Die Abtei, die während der Hugenottenkriege zerstört wurde, wurde 1590 vom Mutterkloster aufgelöst. Die Kirche ist seit 1840 als Monument historique klassifiziert.[9]
  • Die Kapelle Notre-Dame-de-Pitié befindet sich an der Stelle des ehemaligen Leprosoriums, das nicht mehr existiert. Sie ist noch immer vom Brunnen, genannt „Les Blanquets“, umgeben, in dem die Leprakranken einst badeten. Die Kapelle, die 1700 erstmals urkundlich erwähnt wurde, wurde später profaniert, Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen und zwanzig Jahre später durch den heutigen Bau ersetzt.[10]
  • Windmühle La Coulade am Lieu-dit Le Claud, vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet
  • Schloss Fongrenon aus dem 17. Jahrhundert mit spätere Umbauten
  • Herrenhaus La Bernerie aus dem 17. Jahrhundert
  • Herrenhaus La Calonie aus dem 13. Jahrhundert mit Taubenschlag

Literatur

Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).

Commons: Cercles – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Recueil des actes administratifs N°24-2016-026. (PDF) Département Dordogne, 30. September 2016, S. 119–123, abgerufen am 1. Dezember 2025 (französisch).
  2. a b Tanet, Hordé, Seite 91
  3. Village in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Cercles (französisch) (Memento vom 9. September 2016 im Internet Archive)
  5. Notice Communale Cercles. EHESS, abgerufen am 1. Dezember 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2006 Commune de Cercles (24093). INSEE, abgerufen am 1. Dezember 2025 (französisch).
  7. Populations légales 2013 Commune de Cercles (24093). INSEE, abgerufen am 1. Dezember 2025 (französisch).
  8. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 28. November 2025 (französisch).
  9. Prieuré, actuellement église paroissiale Saint-Cybard in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  10. Chapelle Notre-Dame-de-Pitié dite chapelle des Blanquets ou chapelle de la léproserie in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

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Le mur sud du manoir de la Calonie, Cercles, Dordogne, France.
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Dieses Gebäude ist als historisches Denkmal (Monument historique) klassifiziert. Es ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00082459 .


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Le côté oriental du manoir de la Bernerie, Cercles, Dordogne, France.
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La chapelle Notre-Dame-de-Pitié, Cercles, Dordogne, France.
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Legend
Legend

• Shape files infrastructure: railway, highways, water: all originally by OpenStreetMap contributors. Status december 2011
• Label and Insee code commune: from Geofla (note that commune boundaries are also available under free license at geofla, but not near acceptable quality due to extreme simplification!)
• Data for exact commune* and department boundaries: derived via osm download geofabrik.de and osm2pgsql, OpenStreetMap contributors.
• Data for landuse: OSM / Corine land cover, 2006 ([1])
• Mentioned sources combined and exported for each commune using a script by Michiel1972

*note: shown commune boundaries are from OSM dump May 2012; at that time about 90% complete

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Le moulin à vent des Terres blanches, Cercles, Dordogne, France.
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Le château de Fongrenon vu depuis le sud-ouest, Cercles, Dordogne, France.
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La mairie de Cercles, Dordogne, France.
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Le pigeonnier de l'Enrequis vu de l'est, Cercles, Dordogne, France.