Cedric Gibbons

Cedric Gibbons (rechts) neben Jean Harlow auf der Hochzeit von Carmelita Geraghty und Carey Wilson (1934)

Austin Cedric Gibbons (* 23. März 1893 in Dublin, Irland; † 26. Juli 1960 in Hollywood, Los Angeles) war einer der bekanntesten US-amerikanischen Art Directors. Als Gründungsmitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences entwarf er die Oscarskulptur. Er wurde zwischen 1929 und 1956 insgesamt elfmal mit diesem Preis ausgezeichnet.

Karriere

Cedric Gibbons studierte Architektur an der New York’s Art Students League und arbeitete anschließend bei seinem Vater, der ebenfalls Architekt war. 1915 begann er als Assistent von Hugo Ballin bei den Edison-Studios seine Filmkarriere als Art Director. 1918 wechselte er zu Metro, die 1924 mit zwei weiteren Studios zu MGM verschmolzen. Er blieb bis zu seinem Karriereende bei MGM und wurde dort zu einem der bedeutendsten Szenenbildner der gesamten Filmindustrie.

1924 wurde er leitender Art Director des Studios, eine Position, die er 32 Jahre lang behielt. In dieser Zeit war er an über 1500 MGM-Filmen beteiligt. Sein Vertrag sagte ihm zu, in jedem Film als leitender Art Director angegeben zu werden, ungeachtet dessen wie groß seine Beteiligung am Film war. Im Laufe der Jahre war er maßgeblich für den MGM-Look mit opulenten Dekorationen verantwortlich. Bei Kostümfilmen kamen dabei oftmals originale Einrichtungsstücke der jeweiligen Epochen zum Einsatz. 1934 führte Gibbons bei dem Abenteuerfilm Tarzans Vergeltung auch Regie.

Sein Bruder Eliot Gibbons war Drehbuchautor und dessen Frau Irene war nach dem Weggang von Gilbert Adrian Chefin der Kostümabteilung von MGM. Cedric Gibbons war in erster Ehe mit der mexikanischen Schauspielerin Dolores del Río verheiratet. Seine zweite Ehefrau Hazel Brooks war ebenfalls Schauspielerin.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Eine besondere Beziehung hatte Cedric Gibbons zum Oscar. Er war nicht nur einer der 36 Gründer der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Preise vergibt, sondern auch derjenige, der die Skulptur entwarf. Er selbst war im Laufe seiner Karriere 39-mal für den Oscar nominiert, was in seiner Kategorie (Bestes Szenenbild) einen Rekord bedeutet. Elfmal konnte er die Trophäe gewinnen.

Mehrfachnominierungen in einem Jahr sind teilweise auf die seit 1941 vorgenommene Unterscheidung in Szenenbild für Schwarz-Weiß-Film und für Farbfilme zurückzuführen. Sehr häufig arbeitete an den nominierten Filmen ein ganzes Team, so dass mehrere Art-Directors, darunter auch Gibbons, gleichzeitig für ihre Gemeinschaftsarbeit nominiert wurden.

Gewonnen für seine Arbeit an folgende Filmen:

  • 1929: Die Brücke von San Luis Rey (The Bridge of San Luis Rey)
  • 1934: Die lustige Witwe (The Merry Widow)
  • 1940: Stolz und Vorurteil (Pride and Prejudice) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1941: Blüten im Staub (Blossoms In the Dust) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1944: Das Haus der Lady Alquist (Gaslight) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1946: Die Wildnis ruft (The Yearling) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1949: Kleine tapfere Jo (Little Women) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1951: Ein Amerikaner in Paris (An American in Paris) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1952: Stadt der Illusionen (The Bad and the Beautiful) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1953: Julius Caesar (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1956: Die Hölle ist in mir (Somebody Up There Likes Me) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)

Nominiert für seine Arbeit an folgenden Filmen:

  • 1933: When Ladies Meet
  • 1936: Romeo und Julia (Romeo and Juliet)
  • 1936: Der große Ziegfeld (The Great Ziegfeld)
  • 1937: Maria Walewska (Conquest)
  • 1938: Marie-Antoinette (Marie Antoinette)
  • 1939: Das zauberhafte Land (The Wizard of Oz)
  • 1940: Bitter Sweet
  • 1941: When Ladies Meet (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1942: Gefundene Jahre (Random Harvest) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1943: Madame Curie (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1943: Thousands Cheer (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1944: Der Kalif von Bagdad (Kismet) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1944: Kleines Mädchen, großes Herz (National Velvet) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1945: Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1949: Madame Bovary und ihre Liebhaber (Madame Bovary) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1950: Schicksal in Wien (The Red Danube) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1950: Duell in der Manege (Annie Get Your Gun) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1951: Zu jung zum Küssen (Too Young to Kiss) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1951: Quo Vadis? (Quo Vadis) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1952: Die lustige Witwe (The Merry Widow) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1953: Lili (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1953: War es die große Liebe? (The Story of Three Loves) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1953: Die Thronfolgerin (Young Bess) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1954: Brigadoon (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1954: Die Intriganten (Executive Suite) (Bestes Farbfilm Schwarz-Weiß-Film)
  • 1955: Und morgen werd’ ich weinen (I’ll Cry Tomorrow) (Bestes Szenenbild Farbfilm)
  • 1955: Die Saat der Gewalt (Blackboard Jungle) (Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß-Film)
  • 1956: Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft (Lust for Life) (Bestes Szenenbild Farbfilm)

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Carmelita Geraghty and Carey Wilson at their wedding.jpg
Autor/Urheber: Los Angeles Times, Lizenz: CC BY 4.0
Actress Carmelita Geraghty and screenwriter Carey Wilson, along with their wedding party. Left to right, Maurice Geraghty, brother of the bride, who gave his sister in marriage, Rev. James Hamilton Lash, Sheila Geraghty, sister of the bride, who was maid of honor; Carmelita Geraghty, Carey Wilson, Jean Harlow, matron of honor, and Cedric Gibbons, best man.