Castilla elastica

Castilla elastica

Illustration von Castilla elastica

Systematik
Eurosiden I
Ordnung:Rosenartige (Rosales)
Familie:Maulbeergewächse (Moraceae)
Tribus:Castilleae
Gattung:Castilla
Art:Castilla elastica
Wissenschaftlicher Name
Castilla elastica
Cerv.
Primärer männlicher Blütenstand
Fruchtverband; oben die orangen Einzelfrüchte; unten der grüne, fleischige Körbchenboden und Hüllkelch

Castilla elastica ist ein Baum in der Familie der Maulbeergewächse aus Mittelamerika und Mexiko bis nach Kolumbien und Ecuador. Er ist auch bekannt als Caucho, Hule, Ule, Panama rubber oder Mexican rubber.

Beschreibung

Castilla elastica wächst als halbimmergrüner Baum bis über 30 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht bis etwa 90 Zentimeter, bei älteren Exemplaren sind Wurzelanläufe oder Brettwurzeln vorhanden. Die gräuliche bis bräunliche Borke ist relativ glatt. Der Baum führt einen weißen Milchsaft, Latex.

Die einfachen und kurz gestielten, weichen, langen und papierigen Laubblätter sind wechselständig. Sie sind bis zu 20–50 Zentimeter lang, verkehrt-eiförmig bis länglich, leicht herzförmig, bespitzt bis geschwänzt und am Rand bewimpert. Der kurze Blattstiel ist bis etwa 1–2 Zentimeter lang. Die Blätter sind oberseits rau und unterseits heller und weichhaarig. Es sind relativ große, abfallende und vollständig stängelumfassende Nebenblätter vorhanden.

Castilla elastica ist männlich oder zwittrig, als androdiözisch.[1] Die Blüten erscheinen in dichten, eingeschlechtlichen und achselständigen Köpfchen mit einem mehrreihigen Hüllkelch und einigen Deckblättern. Die flachen, grünlichen weiblichen, fast sitzenden, erscheinen meist einzeln, die grünlich-gelblichen, fächerförmigen und eingefalteten, primären männlichen zu wenigen bis meist etwa zu viert. Es werden auch kleinere, sekundäre, meist urnen- oder becherförmige männliche Blütenstände gebildet, welche die weiblichen auf den zwittrigen Pflanzen, meist zu mehreren flankieren.

Die männlichen Blüten sind ohne Blütenhülle, es sind nur meist einzelne Staubblätter mit oft kleinen Deckblättern vorhanden. Die weiblichen, teils verwachsenen Blüten besitzen ein röhriges, einfaches und feinsamtiges Perianth mit 3–5 sehr kurzen Lappen. Der halbunterständige, einkammerige Fruchtknoten ist mit dem Perianth teils verwachsen mit einem kurzen, mehr oder weniger langen Griffel mit meist zwei(bis fünf) mehr oder weniger langen Narbenästen.

Es werden orange-grüne, bis etwa 4,5 Zentimeter große, mehrsamige Fruchtverbände gebildet. Die verwachsenen einzelnen, etwa 1,5–2 Zentimeter langen, spitzen, mehrkantigen und fleischigen Scheinfrüchte aus dem fruchtenden Perianth auf dem fleischigen Körbchenboden und Hüllkelch sind einsamig. Die ellipsoiden, 8–10 Millimeter langen Samen mit papieriger Samenschale sind beige mit kleinem Hilum.

Verwendung

Die säuerlichen, etwas geschmacklosen Früchte sind essbar.

Ein recht guter Latex kann aus dem Baum gewonnen werden. Er wurde früher seit der frühen Präklassik Mesoamerikas benutzt und mit dem Saft von Ipomoea alba vermischt um die Qualität zu erhöhen. Ähnlich ist jener von Castilla ulei.[2][3]

Das Holz ist weich, leicht und nicht beständig, es wird nur als Brennmaterial genutzt.

Literatur

  • Elbert. R. Little Jr., Frank H. Wadsworth: Common Trees of Puerto Rico and the Virgin Islands. Agriculture Handbook, Ausgabe No. 249, USDA, 1964, S. 60, 64 f, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  • W. Blaschek, R. Hänsel, K. Keller: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Folgeband 2: Drogen A–K, 5. Auflage, Springer, 1998, ISBN 978-3-642-63794-0 (Reprint), S. 297–299.
  • K. Kubitzki, J. G. Rohwer, V. Bittrich: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. II: Flowering Plants Dicotyledons, Springer, 1993, ISBN 978-3-642-08141-5 (Reprint), S. 444 f, 449.
  • Henri Pittier: Preliminary Treatment of the Genus Castilla. In: Contributions from the United States National Herbarium. Volume 13, Part 7, 1910, S. 247–279, JSTOR:23491872.

Weblinks

Commons: Castilla elastica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Shoko Sakai: Thrips pollination of androdioecious Castilla elastica (Moraceae) in a seasonal tropical forest. In: American Journal of Botany. 88(9), 2001, S. 1527–1534, doi:10.2307/3558396, online (Memento des Originals vom 24. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bsapubs.onlinelibrary.wiley.com bei Botanical Society of America – Wiley Online Library.
  2. Sudhir Chandra, Ashok K. Jain: Foundations of Ethnobotany (21st Century Perspective). Scientific Publishers, 2017, ISBN 978-93-86102-76-8, S. 173 f.
  3. Janice E. Bowers: Natural Rubber-producing Plants for the United States. USDA, National Agricultural Library, 1990, S. 34 f.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Castilla elastica - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-174.jpg
Castilla elastica. A blühender Zweig. B weiblicher Blütenstand; 1 männlicher Blütenstand; 2 Staubblatt von der Rückenseite; 3 dasselbe von der Bauchseite; 4 weibliche Blüte; 5 dieselbe im Längsschnitt; 6 unreife Frucht mit Perigon im Längsschnitt; 7, 8, 9 Samen, sowie dessen Längsschnitt und Querschnitt. A 1/2, B, 7, 8, 9 natürliche Grösse, 1 bis 6 vergrössert.
Castilla elastica, fruit of the Panama Rubber Tree (11362341634).jpg
Autor/Urheber: Dick Culbert from Gibsons, B.C., Canada, Lizenz: CC BY 2.0

Found from southern Mexico to Ecuador with names such as Palo de Hule and El Caucho. The sap was once used to make a rubber. Photo from Sarapiqui Valley, Costa Rica.


In context at www.dixpix.ca/meso_america/Flora/rosales/index.html
Castilla elastica (30485160886).jpg
Autor/Urheber: Dick Culbert from Gibsons, B.C., Canada, Lizenz: CC BY 2.0
Seeds of the Panama Rubber tree near Pipeline Trail in central Panama. A thrip-pollinated species which ranges from southern Mexico to Northern South America. Due to the rubber produced from the latex, it is known as Caucho or Hule. Source of rubber for the Mesoamerican Ballgame balls of antiquity.