Carpentum
Carpentum (lateinisch) ist der Name für zweirädrige, selten auch vierrädrige, gedeckte Wagen, die im ganzen Römischen Reich schon um 500 vor Christus benutzt wurden.
Innerhalb der Mauern in Rom durften während der Römischen Republik in der Regel keine Fuhrwerke benutzt werden. Dieses Privileg wurde nur wenigen zugestanden, meist hoch gestellten Damen. Die in der Stadt Rom verwendeten Wagen hatten daher typischerweise den Charakter von Staatskarossen, waren reich geschmückt und wurden zu festlichen Gelegenheiten benutzt. Insbesondere wurde dieses Vorrecht den Angehörigen des Kaiserhauses gewährt.[1][2]
Das Carpentum tritt auch auf der Rückseite vieler Münzen auf, die auf der Vorderseite das Antlitz der bevorrechteten Frauen tragen. Erst im 3. Jahrhundert wurde das Recht, den Wagen in der Stadt zu benutzen, den höchsten Beamten gewährt.[3]
Literatur
- James Yates: Carpentum. In: William Smith: A Dictionary of Greek and Roman Antiquities. John Murray, London 1875, S. 242–243.
- Edmond Saglio: Carpentum. In: Dictionnaire des Antiquités Grecques et Romaines. Band 1, 2. Paris 1887, S. 926–927.
- August Mau: Carpentum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 1606 f.
- Maria Antonietta Pagnotta: Carpentum. Privilegio del carro e ruolo sociale della matrona romana. In: Studi classici 15, 1977–1978, S. 157–170.
- Virginie Girod: Le carpentum dans la numismatique romaine: évolution et signification. In: Cahiers Numismatiques 45, 175, 2008, S. 27–47 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Aubin-Louis Millin de Grandmaison: Dictionnaire de beaux-arts, Band 1, Paris 1806, S. 198 (überholt).
- ↑ Carpentum nach William Smith, William Wayte und G. E. Marindin (Hrsg.): A Dictionary of Greek and Roman Antiquities (1890) auf hellenicaworld.com (englisch), abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Carpentum nach Yates (1875) auf penelope.uchicago.edu (englisch), abgerufen am 21. März 2021.
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Römisches Steinrelief zeigt eine "Seele" auf der Reise in Jenseits, kutschiert von der mytologischen keltischen Figur Genius Cucullatus , eingemauert im Dom von Maria Saal, selbst fotografiert