Carolin Schäfer

Carolin Schäfer

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Schäfer in München 2022
NationDeutschland Deutschland
Geburtstag5. Dezember 1991 (32 Jahre)
GeburtsortBad Wildungen, Deutschland
Größe178 cm
Gewicht65 kg
BerufPolizeikommissarin
Karriere
DisziplinSiebenkampf
VereinLG Eintracht Frankfurt
TrainerMichael und Stefanie Kaul, 1. Trainer: Erika Keller
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Juniorenweltmeisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Junioreneuropameisterschaften1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
SilberLondon 2017Siebenkampf
Logo der EAA Europameisterschaften
BronzeBerlin 2018Siebenkampf
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
GoldBydgoszcz 2008Siebenkampf
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
GoldNovi Sad 2009Siebenkampf
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
GoldLage 2013Siebenkampf
GoldVaterstetten 2020Siebenkampf
letzte Änderung: 23. August 2020

Carolin Schäfer (* 5. Dezember 1991 in Bad Wildungen) ist eine deutsche Leichtathletin, die sich auf den Siebenkampf spezialisiert hat. Sie konkurriert auch beim 100-Meter-Hürdenlauf und im Hochsprung. Ihr größter Erfolg ist die Silbermedaille im Siebenkampf bei den Weltmeisterschaften 2017 in London.

Berufsweg

Carolin Schäfer ist seit Januar 2016 Polizeikommissarin[1] und gehört der Sportfördergruppe der hessischen Polizei an.[2]

Sportliche Karriere

Schäfer kam durch ihren Bruder zur Leichtathletik.[3] 2007 erregte sie zum ersten Mal internationale Aufmerksamkeit, als sie bei den U18-Weltmeisterschaften Vizeweltmeisterin im Siebenkampf wurde. 2008 wurde Schäfer deutsche B-Jugendmeisterin sowohl im Siebenkampf als auch im Hallenfünfkampf und errang bei den U20-Weltmeisterschaften ihren ersten internationalen Titel als Weltmeisterin im Siebenkampf. 2009 bestätigte sie ihre Form und wurde deutsche A-Jugendmeisterin im Hallenfünfkampf und im Siebenkampf U20-Europameisterin.

Am 17. Juli 2011 belegte sie in Ostrava mit 5941 Punkten den 5. Platz bei den U23-Europameisterschaften.[4] 2012 erreichte Carolin Schäfer beim Mehrkampf-Meeting in Ulm mit 6072 Punkten ihre persönliche Bestleistung. Sie verpasste damit nur knapp die Olympianorm (6150), hatte aber den EM-Richtwert (5960) übertroffen und wurde für diesen Wettbewerb nominiert. Bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki belegte sie mit 6003 Punkten den 11. Platz und etablierte sich mit dieser Platzierung auch auf dem internationalen Parkett der Erwachsenen. Nach der Disqualifikation der ukrainischen Silbermedaillengewinnerin Ljudmyla Jossypenko rückte sie auf den 10. Platz vor. 2013 gewann sie in Abwesenheit der Jahresbesten Rath, Mächtig und Biesenbach mit 5804 Punkten die in Lage ausgetragenen Deutschen Mehrkampfmeisterschaften.

Am 1. Juni 2014 verbesserte sie beim Mehrkampf-Meeting Götzis ihre Bestleistung um 314 auf 6386 Punkte. Zu den Europameisterschaften in Zürich reiste sie damit als zweitbeste Deutsche an und erreichte mit neuer persönlichen Bestleistung von 6395 Punkten Platz 4, wobei sie neue Bestleistungen in den Einzeldisziplinen Weitsprung und 100 Meter Hürden aufstellte. 2015 konnte sie den Fünfkampf der Halleneuropameisterschaften in Prag wegen Wadenproblemen nicht beenden.[5] Am 31. Mai 2015 steigerte sie sich beim Mehrkampf-Meeting in Götzis auf 6547 Punkte, nachdem sie sich am 9. Mai bei einem Vierkampf in Neuwied in guter Frühform gezeigt hatte. Beim Siebenkampf in Ratingen einen Monat später absolvierte sie nur fünf Disziplinen und verzichtete auf den 200- und 800-Meter-Lauf, da sie sich nach einer Erkältung nicht fit genug fühlte.[6] Im Hochsprung und Hürdensprint trat sie bei den Deutschen Meisterschaften an, wo sie mit 1,75 m Sechste und 13,58 s Vierte wurde.

Den Siebenkampf der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 beendete sie als Fünftplatzierte, wobei sie mit 6540 Punkten nur knapp unter ihrer persönlichen Bestleistung blieb. In Götzis verbesserte sie 2017 ihren persönlichen Rekord um 279 Punkte auf 6836 Punkte. Mit fünf neuen Bestleistungen in den Disziplinen belegte sie am Ende Platz zwei hinter der Vorjahresolympiasiegerin Nafissatou Thiam. Die Leistung markierte gleichzeitig das beste Ergebnis einer deutschen Siebenkämpferin seit dem deutschen Rekord von Sabine Braun.

Seit 1. Januar 2017 startet sie erneut für die LG Eintracht Frankfurt, wo sie bereits 2014 war.[7] Ab 1. Januar 2015 gehörte Schäfer ihrem Heimatverein TV Friedrichstein Alt-Wildungen 1911 e. V. an, bei dem sie auch vor ihrem ersten Wechsel nach Frankfurt war und in ihrer Jugendzeit die Grundlage für die Erfolge geschaffen wurde.[8][9] Trotz der Vereinswechsel wohnt und trainiert Schäfer in Frankfurt bei den Eintracht-Mehrkämpfern.[9] Nach 2017 wird Schäfer 2018 erneut zu Hessens Sportlerin des Jahres gewählt.[10]

Für die Weltmeisterschaften 2022 in Eugene, Oregon wurde sie nicht nominiert. Bei den Europameisterschaften 2022 in München belegte sie den sechsten Platz.

Auszeichnungen

Trivia

Schäfer war bis zu dessen Unfalltod mit dem Volleyballspieler Dennis Hefter liiert.

Bestleistungen

(Stand: 31. Dezember 2021)

Leistungsentwicklung[11]
JahrAlterPunkteHürdenHochsprungKugelstoß200 mWeitsprungSpeer800 m
200715554414,76 s1,69 m12,20 m24,62 s5,54 m43,91 m2:20,78 min
200816583314,10 s1,78 m12,42 m24,53 s5,78 m44,02 m2:22,94 min
200917569714,27 s1,70 m12,78 m25,08 s5,83 m48,51 m2:21,67 min
201018533314,32 s1,74 m12,84 m25,20 s5,69 m46,80 m2:38,06 min
201119594114,32 s1,79 m13,11 m24,40 s6,03 m46,55 m2:25,38 min
201220607213,68 s1,74 m13,50 m24,19 s5,91 m49,50 m2:22,88 min
201321597213,54 s1,75 m13,20 m24,40 s6,00 m46,68 m2:22,91 min
201422639513,20 s1,84 m13,37 m23,78 s6,30 m48,76 m2:15,55 min
201523654713,44 s1,84 m14,06 m23,53 s6,23 m49,08 m2:14,10 min
201624655713,12 s1,83 m14,57 m23,37 s6,31 m50,73 m2:16,52 min
201725683613,07 s1,86 m14,84 m23,27 s6,57 m49,80 m2:14,73 min
201826660213,13 s1,80 m14,12 m23,73 s6,24 m53,73 m2:14,65 min
201927642613,24 s1,80 m14,02 m23,97 s6,18 m51,07 m2:14,25 min
202028631913,40 s1,80 m13,83 m24,12 s6,07 m50,33 m2:16,90 min
202129641913,29 s1,80 m13,99 m24,33 s5,78 m54,10 m2:14,82 min

* Persönliche Bestleistung: 6836 Punkte (27./28. Mai 2017) im Siebenkampf

Erfolge

National
  • 2008: Deutsche B-Jugendmeisterin im Hallenfünfkampf 2008[12]
  • 2008: Deutsche B-Jugendmeisterin im Siebenkampf 2008[12]
  • 2009: Deutsche A-Jugendmeisterin im Hallenfünfkampf 2009[12]
  • 2013: Deutsche Meisterschaften (Siebenkampf)
International

Weblinks

Commons: Carolin Schäfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Siebenkämpferin Carolin Schäfer: „Habe von beiden Sportarten profitiert“. In: hna.de, 15. April. 2016
  2. Julia Nestle:Hessische Leichtathleten im Nationaltrikot: Carolin Schäfer. (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) In: hlv.de
  3. DLV-Teambroschüre zur WM Peking 2015. In: leichtathletik.de, S. 53 (PDF)
  4. Ergebnisse U23-EM 2011@1@2Vorlage:Toter Link/www.leichtathletik.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) (PDF; 86 kB)
  5. Jan-Henner Reitze: Katarina Johnson-Thompson erzielt 5.000 Punkte. In: leichtathletik.de, 6. März 2015
  6. Pamela Ruprecht: Ratingen Tag 2 – Die Mehrkämpfe von Disziplin zu Disziplin. In: leichtathletik.de, 28. Juni 2015
  7. Thorsten Spohr: Carolin Schäfer wechselt zurück zu Eintracht Frankfurt. In: hna.de. 7. November 2016, abgerufen am 28. November 2016.
  8. Ann-Kathrin Ernst: Carolin Schäfer kehrt zurück zu Eintracht Frankfurt. In: eintracht-frankfurt.de. 7. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. November 2016; abgerufen am 28. November 2016.
  9. a b Michael Löffler: Leichtathletik: Olympia-Fünfte Schäfer zurück zur Eintracht. In: fnp.de. 8. November 2016, archiviert vom Original am 29. November 2016; abgerufen am 28. November 2016.
  10. Carolin Schäfer und Patrick Lange sind Hessens Sportler des Jahres 2018. In: Wiesbaden lebt. 21. Oktober 2018 (wiesbaden-lebt.de [abgerufen am 22. Oktober 2018]).
  11. Profil Carolin Schäfer. In: World Ahletics. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  12. a b c Athletenportrait Carolin Schäfer. In: deichmeeting.de. Abgerufen am 28. November 2016.
  13. Siebenkampfergebnisse EM 2012

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