Carl von Winterfeld
Carl Georg Vivigens von Winterfeld (* 28. Januar 1784 in Berlin; † 19. Februar 1852 in Berlin) war ein deutscher Musikwissenschaftler.
Herkunft
Seine Eltern waren Karl Friedrich Gotthilf von Winterfeldt (* 17. Mai 1757; † 14. September 1824) Erbherr auf Menkin und Wollschow, und dessen Ehefrau Sophie Elisabeth Helene Wilhelmine von Köhler (* 28. März 1754; † 13. April 1821).
Leben
Carl von Winterfeld studierte an der damaligen Universität Halle Rechtswissenschaft und wurde 1816 in Breslau zum Richter ernannt. Nach seiner Rückkehr nach Berlin 1832 wurde er zum Obertribunalrat ernannt und 1839 Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Künste. Winterfeld war Gründungsmitglied der Bach-Gesellschaft und seit 1835 Mitglied in der Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin. Carl von Winterfeld gilt als Wiederentdecker von Heinrich Schütz.[1] 1812 unternahm er eine Reise nach Italien, wo er Kopien von Kompositionen des 16. bis 18. Jahrhunderts anfertigte. Die Sammlung wird heute in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt. Carl von Winterfeld war ein Förderer von Hoffmann von Fallersleben. Aus Dank widmete Hoffmann von Fallersleben ihm bzw. seiner Frau Wilhelmine „Minna“ von Winterfeld und deren Kindern die Liedersammlung „Siebengestirn gevatterlicher Wiegen-Lieder für Frau Minna von Winterfeld“.
Familie
Er heiratete Wilhelmine von Thümen (* 20. Juni 1789; † 1. November 1845). Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:
- Siegismund, Patenonkel Hoffmann von Fallersleben,
- Rudolf (* 22. März 1829; † 23. Juli 1894) ∞ Pauline von Roeder (* 5. Januar 1845; † 15. August 1914)
Schriften
- Johannes Pierluigi von Palestrina. Breslau 1832.
- Johannes Gabrieli und sein Zeitalter. Berlin 1834 (Teil 1 – Internet Archive; Teil 2 – Internet Archive; Teil 3 (Notenanhang) – Internet Archive).
- Dr. Martin Luthers deutsche geistliche Lieder. Leipzig 1840.
- Der evangelische Kirchengesang und sein Verhältniss zur Kunst des Tonsatzes. Leipzig 1843–47.
- 1. Teil: Der Evangelische Kirchengesang im ersten Jahrhunderte der Kirchenverbesserung. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1843 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- 2. Teil: Der Evangelische Kirchengesang im siebzehnten Jahrhunderte. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1845 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- 3. Teil: Der Evangelische Kirchengesang im achtzehnten Jahrhunderte. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1847 (Digitalisat).
- Zur Geschichte heiliger Tonkunst. Leipzig 1850–52.
Literatur
- Robert Eitner: Winterfeld, Karl von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 490–492.
- Bernhard Stockmann: Winterfeld, Carl Georg Vivigens von. In: The New Grove Dictionary of Music and Musicians. 2. Aufl. hrsg. von Stanley Sadie. Macmillan, London 2001, ISBN 0-333-60800-3.
- Ruth Engelhardt: WINTERFELD, Carl Georg August Vivigens von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 13, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-072-7, Sp. 1408–1412.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser. 1904, Fünfter Jahrgang, S. 920 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Literatur von und über Carl von Winterfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Carl von Winterfeld in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Carl von Winterfeld bei schlossarchiv.de
- Carl von Winterfeld in der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
- Werke von und über Carl von Winterfeld bei Open Library
Einzelnachweise
- ↑ Carl von Winterfeld: Johannes Gabrieli und sein Zeitalter. 2. Theil. Berlin 1834, S. 168–212 (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
Personendaten | |
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NAME | Winterfeld, Carl von |
ALTERNATIVNAMEN | Winterfeld, Carl Georg Vivigens von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1784 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 19. Februar 1852 |
STERBEORT | Berlin |
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Portrait des deutschen Musikwissenschaftlers Carl von Winterfeld (1784-1852)