Carl Wilhelm Georg zu Inn- und Knyphausen
Carl Wilhelm Georg Graf zu Inn- und Knyphausen[1] (auch: Karl Wilhelm Georg Inn- und Knyphausen und Karl Wilhelm Georg zu Innhausen und Knyphausen; geboren 11. September 1784[2] in Lütetsburg (Kreis Aurich); gestorben 6. Juli 1860 in Frankfurt am Main)[3] war ein deutscher Kammerherr, Kommunalpolitiker, Schatzrat und Gesandter des Königreichs Hannover,[4] das er – anders als viele andere Ostfriesen seiner Zeit – bejahte.[1]
Leben
Familie
Carl Wilhelm Georg Graf zu Inn- und Knyphausen war ein Mitglied des seit dem Mittelalter im heutigen Ostfriesland bekannten Adelsgeschlechtes zu Innhausen und Knyphausen. Sein Vater war Edzard Moritz zu Innhausen und Knyphausen,[1] seine Mutter Sophie Juliane, geborene von Closter (1757–1793).[3] Sein jüngerer Bruder war der spätere Rat am Oberappellationsgericht in Celle Anton Franz Graf zu Inn- und Knyphausen (1792–1875).[1]
Am 28. Mai 1820 heiratete zu Inn- und Knyphausen in Hamburg Luise Gräfin von Kielmannsegg (1798–1874).[3] Sohn des Ehepaares war Edzard zu Innhausen und Knyphausen, „mit dessen Enkel Wilhelm Edzard Fürst zu Inn- und Knyphausen die Hauptlinie der Familie 1978 erlosch.“[1]
Werdegang
Nach seinem Studium in Halle (Saale) wirkte Karl Wilhelm Georg zu Innhausen und Knyphausen während der sogenannten „Franzosenzeit“ in den Jahren 1805 und 1806 als Referendar in Berlin.[4]
Von 1808 bis 1810 wirkte er als niederländischer Kammerherr, 1813 als Maire in Lüneburg.[4]
Nach der Erhebung des vormaligen Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg zum Königreich Hannover nahm zu Innhausen und Knyphausen ab 1816 die Aufgaben eines Kammerjunkers wahr und ab 1818 die des Kammerherrn[4] in Hannover.[3] 1819 wurde ihm das Amt des Schatzrates übertragen. 1824 wurde ihm der Titel „Generalmajor“ verliehen. Im selben Jahr wurde er mit einer Viril-Stimme privilegiert, mit der er bis 1841 in der Ersten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Hannover den Erblandesmarschall vertrat.[4]
Unterdessen war zu Innhausen und Knyphausen nach dem Tod seines Vaters Herr zu Lütetsburg geworden, ab 1841 auch auf der Beningaburg zu Grimersum.[3] Zudem war er 1837 Mitglied der Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft mit Sitz in Celle geworden, 1839 außerordentliches Mitglied des Hannoverschen Staatsrats und im selben Jahr zum Geheimrat mit der Bezeichnung „Generalleutnant“ ernannt worden.[4]
1841 wurde zu Innhausen und Knyphausen Präsident des Obersteuer- und Schatzkollegiums.[4] Ab 1844 nahm er die Aufgaben des außerordentlichen Abgesandten in der preußischen Hauptstadt Berlin wahr[1] sowie in Dresden, der Residenzstadt des Königreich Sachsen.[4]
Als Mitglied der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten Gesellschaft „Texas-Verein“ unterstützte er die deutschen Auswanderer in die Vereinigten Staaten von Amerika.[1]
Bei der 1852 durchgeführten Verwaltungsreform in den hannoverschen Landen musste zu Inn- und Knyphausen auf die Herrlichkeitsrechte am angestammten Familiensitz um Schloss Lütetsburg verzichten.[1]
Ab 1856 nahm zu Inn- und Knyphausen mit dem Titel als „General“ seine außerordentliche Mitgliedschaft im Hannoverschen Staatsrat wahr[4] sowie bis an das Ende seines diplomatischen Lebens die Aufgaben als königlich hannoverscher Gesandter.[1]
Schriften
- Nachrichten aus dem Leben des Grafen Carl Wilhelm Georg zu Inn- und Knyphausen, Edlen Herrn zu Lütetsburg und Bergum &c., nebst einer Sammlung seiner Gedichte, Hannover Jänecke 1865
Literatur
- Schreiben des Königlichen Ministerii der auswärtigen Angelegenheiten vom 30. December 1849 an den Königlich Hannoverschen Gesandten Grafen Knyphausen in Berlin, 4 Seiten, Druck von F. Culemann, [Hannover 1850]; im Bestand der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek[5]
Weblinks
- Christoph Graf von Polier: Carl-Wilhelm Georg zu Innhausen und Knyphausen auf der Seite geneanet.org
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Walter Deeters: zu Inhausen und Knyphausen (Fam.), in: Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Bd. 1, hrsg. im Auftrag der Ostfriesischen Landschaft von Martin Tielke. Aurich: Ostfriesische Landschaft, 1993, S. 196–198; als PDF-Dokument auf der Seite ostfriesischelandschaft.de
- ↑ o. V.: Innhausen und Knyphausen, K. Wilhelm Georg in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 22. August 2021
- ↑ a b c d e Gerhard Allroggen (Hrsg.): Inn- und Knyphausen, Carl zu auf der Seite der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition in der Version vom 18. September 2019, zuletzt abgerufen am 22. August 2021
- ↑ a b c d e f g h i Wilhelm Rothert: Knyphausen, K. Wilh. Gg. in ders.: Allgemeine Hannoversche Biographie, Bd. 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 549
- ↑ Angaben über den Karlsruher Virtuellen Katalog
Personendaten | |
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NAME | Inn- und Knyphausen, Carl Wilhelm Georg zu |
ALTERNATIVNAMEN | Innhausen und Knyphausen, Carl Wilhelm Georg Graf zu; Inn- und Knyphausen, Carl Wilhelm Georg zu; Inn- und Knyphausen, Karl Wilhelm Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Adliger, Kommunalpolitiker, königlich hannoverscher Beamter, Kammerherr, Schatzrat und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 11. September 1784 |
GEBURTSORT | Lütetsburg |
STERBEDATUM | 6. Juli 1860 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |
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Lithographie des Königlich Hannoverschen Gesandten Carl Wilhelm Georg Graf zu Inn- und Knyphausen nach einem 1852 von Franz Krüger auf Schloss Lütetsburg gefertigten Gemälde, das 1893 verbrannte. Der Druck erfolgte laut der Legende unter der Darstellung durch das Königlich Lithographische Institut zu Berlin. Die Darstellung auf Papier in den Maßen 64 x 48,5 cm zeigt den Königlichen Gesandten in einem Dreiviertelporträt als älteren bartlosen Herrn im Frack.Auf der Brust trägt er den Bruststern des Großkreuzes des Guelphen-Ordens.
Der Graf steht in einem Zimmer und stützt sich mit der linken Hand auf einen Tisch, auf ein geöffneter Brief mit gebrochenem Siegel lieg sowie zwei Bücher und ein Brief. In der rechten Hand hält zu Innhausen und Knyphausen ein gefaltetes Blatt Papier, das er zuvor offenbar dem Briefumschlag entnommen hat. Auf einem Stuhl vor dem Porträtierten ist ein Zylinder mit weißen Handschuhen abgelegt.