Carl Marx (Maler)

Carl Marx (* 18. August 1911 in Göttnitz; † 10. März 1991 in Dessau) war ein deutscher Maler.

Leben

Marx wurde als Sohn eines Müllers und organisierten Arbeiters geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule in Dessau begann er dort 1926 eine Lehre als Dekorationsmaler. 1927 trat er in die Sozialistische Arbeiterjugend ein. Nach Abschluss seiner Lehrausbildung 1929 begann er eine bis 1930 dauernde Wanderung durch Österreich und die Schweiz, auf der er auch am internationalen Jugendtag in Wien teilnahm.

1931 bis 1933 erfolgte sein Studium bei Josef Albers, Mies van der Rohe und Kandinsky am Bauhaus in Dessau und Berlin. Nach deren Schließung war er 1933 bis 1935 arbeitslos in Dessau. Zwischen 1935 und 1938 nahm er eine Tätigkeit als Anstreicher an, 1938 bis 1939 wurde er zum Bau des Westwalls zwangsverpflichtet. 1940 wurde er in den Kriegsdienst eingezogen. Aus diesem wurde er nach Verwundung 1942 als Schwerbeschädigter entlassen. Von 1943 bis 1945 erhielt er eine Stelle als Prüfstellenassistent in einem Dessauer Rüstungsbetrieb, und nach Kriegsende verdiente er sich bis 1947 mit Gelegenheitsarbeiten.

Marx trat nach dem Krieg in die SED ein, wurde jedoch 1953 wegen mangelnder Anpassung wieder ausgeschlossen.[1] 1947 erfolgte die erste Ausstellung seiner Werke in Dessau, seitdem war er, unterbrochen 1953 von einer Tätigkeit als Betonbauer, in Dessau freischaffend tätig. 1948 beteiligte er sich erstmals an den Landes- und späteren Bezirkskunstausstellungen in Halle (Saale). 1990 führte er eine Auseinandersetzung über die geplante Rekonstruktion der Dessauer Bahnhofshalle herbei.

Werke (Auswahl)

Tafelbilder (Auswahl)

  • Tänzerinnen (Öl; ausgestellt 1949 auf der 2. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[2]
  • Kinderfest (Öl; ausgestellt 1958/1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[2]
  • Brasilia (Öl; 1967; ausgestellt 1967/1968 auf der VI. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[3]
  • Kaufhallenlehrling Monika (Öl; 1971; ausgestellt 1972/1973 auf der VII. Kunstausstellung der DDR)[4]
  • Song vom letzten Bauhausfest Februar 1933 (Öl; 1977; ausgestellt 1977/1978 auf der VIII. Kunstausstellung der DDR)[2]
  • Funkensprühend zieht er seine Bahn über die Kunstlandschaft - L'hommage de Willi Sitte (Öl; 1980; ausgestellt 1982/1983 auf der IX. Kunstausstellung der DDR)[2]

Zeichnungen (Auswahl)

  • Löwenritt (Pinselzeichnung mit schwarzer Tusche; 1952; Blatt aus der Folge „Zirkus für Kinder“; im Bestand des Otto-Dix-Hauses Gera)[2]

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1971 Halle, Staatliche Galerie Moritzburg (Gemälde, Zeichnungen, Keramik, Hinterglasmalerei)
  • 1981 Karl-Marx-Stadt, Klub der Intelligenz Pablo Neruda
  • 1986 Dessau, Bauhaus
  • 1987 Leipzig, Galerie am Sachsenplatz (Malerei und Zeichnungen)
  • 2004 Halle, Kunstverein Talstraße e.V.
  • 2005 Potsdam, Altes Rathaus (Kunstverein Potsdam)
  • 2005 Berlin, Galerie am Gendarmenmarkt

Einzelnachweise

  1. Peter H. Feist: Ernst gemeintes Spiel Artikel im Neuen Deutschland vom 18. August 2011
  2. a b c d e Bildindex der Kunst & Architektur
  3. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30128338/df_hauptkatalog_0168440
  4. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30129642/df_hauptkatalog_0176875

Literatur

  • Marx, Carl. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 575
  • Wolfgang Hütt: Heitere Farbigkeit. Zum Werk des Dessauer Malers Carl Marx. In: Bildende Kunst, Berlin, 1972, S. 138–140
  • Wolfgang Hütt: Carl Marx (Maler und Werk). Verlag der Kunst, Dresden 1978
  • Ingrid Schulze: Die Weltraumphantasien des Dessauer Malers Carl Marx. In: Erbe und Gegenwart. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1985, S. 100–117
  • Carl Marx. Freche, gute Bilder. Werke aus dem Nachlass. Herausgegeben vom Potsdamer Kunstverein im Auftrag der Nachlassverwaltung Carl Marx anlässlich des 100. Geburtstages am 18. August 2011. Mit Texten von Andreas Hüneke und Carl Marx. Potsdamer Kunstverein, Potsdam 2011, ISBN 978-3-931640-73-6.
  • Carl Marx. Malerei. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung. Mit Textbeiträgen von Wolfgang Hütt und Andreas Hüneke. Herausgegeben vom Kunstverein „Talstraße“ 2004, ISBN 3-932962-16-8.
  • Roland Rittig (Hrsg.): Ergötzliche Briefe des Dessauer Malers Carl Marx an Wolfgang Hütt. Verlag Janos Stekovic, Dößel bei Halle (Edition STEKO - Literarische Reihe), 2002. ISBN 3899230124

Weblinks