Carl Müller (Architekt, 1898)

Carl Müller, auch Karl Müller (* 1898 in Offenbach am Main;[1] † nach 1971 ebenda; vollständiger Name: Carl Anton Müller), war ein deutscher Architekt.

Leben

Carl Müller war Meisterschüler von Dominikus Böhm, dann Büroleiter bei Fritz Nathan in Frankfurt. 1930 gründete Müller ein Architekturbüro in Offenbach. Sein Sohn trat nach dem Studium in das Büro ein, das dann unter Carl Müller und Sohn firmierte.

Carl und Wolfgang Müller traten erstmals gemeinsam 1947 mit dem entwickelten und durchgeführten Entwurf der katholischen Pfarrkirche St. Konrad in Offenbach-Tempelsee an die Öffentlichkeit. Das Gebäude gehört seit den 1970er Jahren der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Allerheiligen.

Bauten und Entwürfe

  • 1920: Mitarbeit am Wettbewerbsentwurf von Dominikus Böhm für die Geschäftsgebäude und Kellereianlagen der Fa. Matheus Müller in Eltville (nicht gewonnen, Entwurf jedoch vom Auslober angekauft)[2]
  • 1926: Mitarbeit am Wettbewerbsentwurf von Dominikus Böhm für die Pfarrkirche St. Martin in Nürnberg (nicht gewonnen, aber Belobigung)[3]
  • 1930: Mitarbeit am Wettbewerbsentwurf von Fritz Nathan für die Pädagogische Akademie Kassel (nicht gewonnen, Entwurf jedoch vom Auslober angekauft)[4][5]
  • 1931–1940: Gemeinsam mit Fritz Bossert: Katholische Kirche Maria Hilfe der Christen in Steinheim[6]
  • 1933–1940: Gemeinsam mit Fritz Bossert: Marienkirche von St. Johann Baptist in Hanau, Turm erst 1959 vollendet[7]
  • um 1940: Umbau der in der Pogromnacht durch Brandstiftung innen zerstörten Offenbacher Synagoge in ein Premierenkino mit 940 Plätzen und Kinoorgel (National-Theater, heute Kulturzentrum Capitol; unter Denkmalschutz)[8]
  • 1953: katholische Kirche St. Paul in Offenbach am Main, Kaiserstraße 60
  • 1954–1955: katholische Kirche Maria Himmelskron in Heusenstamm[9]
  • 1955: Aufstockung Modehaus Schmülling am Marktplatz in Offenbach[10][11]
  • 1956: Scala-Lichtspiele in Offenbach am Main[12]

in Büro Carl Müller und Sohn:

Unterheiligenstädter Pfarrkirche (1965–1967)
  • 1964–1965: katholische Kirche St. Bonifatius in Büdingen, (gemeinsam mit Wolfgang Müller; unter Beteiligung von Pfarrer Ewald Picard)[14]
    • Hängekreuz über dem Altar, ausgeführt in Emaille auf Kupfer über einem Holzkern durch den Frankfurter Goldschmiedemeister Albert Welker
    • farbige Emailleplatten als Seitenverkleidung für den Tabernakel, ausgeführt durch Albert Welker
  • 1965–1967: katholische Pfarrkirche Maria Mutter der Gnaden (genannt Unterheiligenstädter Pfarrkirche) in Wien[15]
    • Taufstein und Kreuz
    • Antikglasfenster
  • 1972: Theresienkinderheim in Offenbach am Main[16]

Literatur

  • Bauwelt, Jahrgang 1972, Nr. 16 (Themenheft Eine Spiellandschaft – Kindergärten und Kinderheime).

Einzelnachweise

  1. Otmar Lowitzer: Kirchenbauten in Österreich 1945–1970. 2007; univie.ac.at (PDF; 1,9 MB), abgerufen am 26. Oktober 2012
  2. Vermischtes. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 90, 1920, S. 566–567 (zlb.de).
  3. Der Baumeister, 24. Jg. 1926, Heft 3. (PDF; 31 MB)
  4. Wettbewerbe. (PDF; 0,5 MB) In: Beilage z. Deutsche Bauzeitung, 1930, Nr. 77/78, 64. Jg.
  5. Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 24, 1930, S. 443 (zlb.de).
  6. Denkmalpflege. Bistum Mainz; abgerufen am 26. Oktober 2012.
  7. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Albanusstraße 10 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen.
  8. Ehemalige Synagoge mit bewegter Vergangenheit. offenbach.de; abgerufen am 26. März 2016.
  9. Innenansicht, abgerufen am 26. Oktober 2012.
  10. Modehaus Schmülling in Offenbach erzählt Geschichte des Marktplatzes.
  11. Ralph Baller: Schmülling – Offenbach: Chronik einer Firma, einer Familie und einer Stadt im Wandel der Zeit. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2014, ISBN 978-3-8313-2448-4.
  12. Der neue FILM, Verlagsgesellschaft Feldt & Co., Wiesbaden-Biebrich – Der neue FILM 3/1957.
  13. Orte des Glaubens. (PDF; 3,1 MB) In: offenbach.de. Magistrat der Stadt Offenbach am Main, 7. November 2013, S. 34, abgerufen am 26. März 2016.
  14. Kirchenführer St. Bonifatius mit Abbildungen@1@2Vorlage:Toter Link/downloads.bistummainz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,4 MB), abgerufen am 26. Oktober 2012.
  15. Historischer Rückblick. oblaten.at; abgerufen am 26. Oktober 2012.
  16. Theresienkinderheim in Offenbach am Main. @1@2Vorlage:Toter Link/www.xxarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. xxarchiv.de; abgerufen am 26. Oktober 2012.

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Unterheiligenstadt (Wien) - Kirche.JPG
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Südostansicht der röm.-kath. Pfarrkirche Maria, Mutter der Gnaden an der Adresse Heiligenstädter Straße 101 in Unterheiligenstadt, ein Wiener Stadtteil im 19. Bezirk Döbling. Der zweistöckige Saalbau mit einem Grundriss in Form eines gleichseitigen Dreiecks sowie abgerundetem Chorraum und Zeltdach wurde ab 1965 nach Plänen des Architekten Carl Müller und seines Sohnes errichtet und am 5. November 1966 geweiht.