Carl Ludwig von Oesfeld

Carl Ludwig von Oesfeld

Carl Ludwig von Oesfeld (* 4. März 1741 in Potsdam; † 2. November 1804 auf seinem Weingut bei Potsdam) war Königlich Preußischer Geheimer Rat und ein deutscher Kartograph.

Herkunft

Seine Eltern waren der Prediger in Berlin und Inspekteur des Militär-Waisenhauses in Potsdam Johann Friedrich Oesfeld (1709–1746) und dessen Ehefrau Johanna Sophie Thering (1717–1792). Sein Bruder Friedrich Wilhelm war zunächst Advokat in Frankfurt a. O. und später ebenfalls in Potsdam.

Leben

Carl Ludwig Oesfeld kam 1759 auf Empfehlung des Generals von Schenkendorf als Kondukteur in das königlich-preußische Ingenieurkorps. Während des Siebenjährigen Krieges war er der Suite des Königs zugewiesen. Im Jahr 1762 kam er dann als Fähnrich in das Infanterie-Regiments Nr. 9 des Generals Schenkendorf. Nach dem Frieden von Hubertusburg nahm er dann sein Demission als Ingenieurleutenant.

Er übte den Beruf eines Landkartenzeichners, Topografen, Militärschriftstellers und Zeichners im Ingenieurkorps aus. Er bildete 1772 Daniel Friedrich Sotzmann aus. Im Jahr 1786 wurde er gemeinsam mit seinem Bruder geadelt, 1788 dann zum Geheimrat ernannt.

1801 ließ er als Geschenk an seine Ehefrau auf dem damals in seinem Eigentum stehenden Pfingstberg bei Potsdam den Pomonatempel durch den erst 19 Jahre alten Karl Friedrich Schinkel errichten.

Oesfeld sammelte Landkarten und Kupferstiche. Sein Sohn Karl Wilhelm von Oesfeld war ebenfalls als Kartograf und Topograf tätig.

Grundriß der königl. Residenzstädte Berlin von 1789

Familie

Er heiratete am 15. Januar 1772 in Berlin Anna Kathatina Gerlach (* 15. Juni 1753; † 22. Juni 1808), eine Tochter des Rektors der Großen Stadtschule Samuel Gerlach. Das Paar hatte mehrere Kinder:

  • Karoline Friederike Ulrike Wilhelmine (* 3. Januar 1775; † 10. Oktober 1841)
  • Antoinette Sophie (* 20. August 1779; † 20. Dezember 1855) 1797 Ernst Michael von Schwichow († 28. Mai 1823)
  • Karl Wilhelm (* 28. Juni 1781; † 2. November 1843), Oberst ⚭ Friederike Anna Eleonore von Stanckar (* 15. Januar 1785; † 19. Februar 1870)

Werke

  • Gegend bey Berlin und Potsdam. 1778. (Karte)
  • Topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld Magdeburgischer Hoheit. 1780, Digitalisat
  • Beschreibung der neu erbauten Thürme an den beyden Kirchen auf dem Friedrich-städtischen Markt zu Berlin. 1784. (Monographie)
  • Anzeige sämmtlicher Werke von Daniel Berger, Rector und Lehrer der Kupferstecherkunst. 1792. (Monographie)
  • Neuauflage des Kartenwerkes Grundriß der königl. Residenzstädte Berlin. 1789.
  • 1784–1785, Almanachs portatifs et militaires généalogiques (als Redakteur)

Literatur

  • Winfried Bliß: Carl Ludwig von Oesfeld. In: Freundeskreis für Cartographica in der Stiftung Preussischer Kulturbesitz e.V.: Mitteilungen. Heft 18, 2005, S. 6–16, ISSN 1612-9512
  • Klaus Arlt: Oesfeld, Carl Ludwig von. In: Friedrich Beck und Eckart Henning (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (=Einzelveröffentlichung der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Band 5). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002, S. 300, ISBN 3-935035-39-X.
  • Rolf Straubel, Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten, S. 700
  • M. v. Oesfeld.: Oesfeld, Karl Wilhelm von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 470–472. [darin auch Carl Ludwig abgehandelt]
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1912, S.694

Weblinks

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Map de berlin 1789.jpg
Grundriss der Königlichen Residenzstädte Berlin im Jahr 1789, kolorierter Kupferstich. Format: 17,0 x 24,7 cm.
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Carl Ludwig von Oesfeld (1741-1804)