Carl Gustav Theodor Schröder
Carl Gustav Theodor Schröder, auch Karl Schröder (* 15. September 1840 in Waren (Müritz); † 28. Juli 1916 in Schwerin) war ein deutscher Bibliothekar, Instrukteur, Historiker und Germanist.
Leben
Carl Schröder war ein Sohn des Pädagogen und Theologen Ferdinand Schröder (1812–1884). Schröder besuchte das Gymnasium in Schwerin und studierte zuerst Jura an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und ab 1860 an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Konrad Hoffmann Philologie und bei Wilhelm von Giesebrecht Geschichte. Im Mai 1864 wurde Schröder an der Universität Rostock promoviert.
Im Herbst 1864 berief ihn Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg zum Erzieher und Reisebegleiter des Erbgroßherzogs Friedrich Franz III. nach Südfrankreich und Dresden.
Seit 1864 war Carl Schröder auch Mitarbeiter des Erlanger Historikers Karl Hegel (1813–1901), Sohn des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, an dem Editionsunternehmen Die Chroniken der deutschen Städte im Auftrag der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.[1] Von 1872 bis 1880 arbeitete er im Verlag Otto Spamer und danach bei Baedeker wissenschaftlich. Zwischendurch konnte er den Erbgroßherzog auf einer Reise ins südliche und östliche Mittelmeergebiet begleiten.
Seine guten Kontakte zum Herzogshaus führten dazu, dass ihm im Juli 1885 die Leitung und Neugestaltung der Herzoglichen Regierungsbibliothek in Schwerin übertragen wurde. 1891 wurde Schröder zum Regierungsrat und 1899 zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Im Sommer 1914 legte Schröder sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder.
Literatur
- Wolfgang Golther: Carl Schröder †. Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 81 (1917), S. 111–125 Digitalisat
- Marion Kreis: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 84). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen u. a. 2012, besonders S. 250 f. und passim, ISBN 978-3-525-36077-4 (zu Carl Schröders Forschungen über die Chroniken der deutschen Städte, speziell die Chroniken der bayerischen Städte, Straßburg und Köln).
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 9055.
Weblinks
- Helmbrecht von Wernher dem Gartner – Die älteste deutsche Dorfgeschichte, übertragen von Dr. Carl Schröder, Verlag von Carl Schönewerk, Wien 1865.
- Literatur über Carl Gustav Theodor Schröder in der Landesbibliographie MV
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. dazu Marion Kreis: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 84). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen u. a. 2012, insbesondere S. 250f.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schröder, Carl Gustav Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Schröder, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bibliothekar und Germanist |
GEBURTSDATUM | 15. September 1840 |
GEBURTSORT | Waren (Müritz) |
STERBEDATUM | 28. Juli 1916 |
STERBEORT | Schwerin |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Carl Gustav Theodor Schröder (1840–1916)