Carl Gangolf Kayser

Porträtbüste Kaisers von Viktor Tilgner

Carl Gangolf Kayser (andere Schreibweise: Carl Gangolph Kaiser, * 12. Februar 1837 in Wien; † 2. September 1895 in Inzersdorf) war ein österreichischer Architekt.

Leben

Carl Gangolf Kayser war in Wien an der Akademie für Bildende Künste und ebenso in München in der Bildhauerklasse eingeschrieben. Eine schulische Ausbildung als Architekt konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Allerdings wird er in der Akademie als nicht immatrikulierter Schüler von Friedrich von Schmidt geführt. Er spezialisierte sich auf mittelalterliche Architektur.

Nach mehreren Studienreisen begleitete er Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich nach Mexiko und war dort von 1864 bis 1867 als Hofarchitekt für den nunmehrigen Kaiser Maximilian I. von Mexiko tätig. Kayser plante einen Umbau des Palacio Nacional und der Schlösser Chapultepec und Tehuantepec. Nach dem Zusammenbruch des mexikanischen Kaiserreiches kehrte er nach Österreich zurück und wirkte an der Restaurierung des Palais Auersperg in Wien und mehrerer Burgen in Niederösterreich, wie z. B. Kreuzenstein unter Johann Nepomuk Graf Wilczek in Zusammenarbeit mit Humbert Walcher Ritter von Molthein und dem Künstler Egon Rheinberger, der Burg Liechtenstein, und Schloss Seebarn in der Gemeinde Harmannsdorf.

Auf Burg Kreuzenstein befindet sich eine im Auftrag des Grafen Wilczek von Viktor Tilgner gefertigte Porträtbüste des Baumeisters und ein Gipsabguss derselben im Wien Museum. Eine von Josef Löwy aufgenommene Fotografie der Büste ist in der Sammlung über Kaiser Maximilian I. von Mexiko auf Burg Hardegg zu sehen.

Bauten

Literatur

  • Kayser Karl Gangolf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 277 f. (Direktlinks auf S. 277, S. 278).
  • Kayser, Carl Gangolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 45 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Maximilian von Mexiko 1832–1867. Ausstellung auf Burg Hardegg, veranstaltet von der Stadtgemeinde Hardegg a. d. Thaya, 13. Mai bis 17. November 1974. Verlag Enzenhofer, Wien 1974, S. 250.
  • Ludwig Hevesi: Viktor Tilgners ausgewählte Werke. Wien 1897, Taf. LII.
  • Michael Drewes: Projekte Carl Gangolf Kaysers für Kaiser Maximilian von Mexiko. In ARX – Burgen und Schlösser in Bayern, Österreich und Südtirol. Wien-St. Michael/Eppan-München 1980, S. 3–10.
  • Eckart Vancsa: Zu Carl Gangolf Kayser, ein Wiener Architekt des Späthistorismus. In ARX – Burgen und Schlösser in Bayern, Österreich und Südtirol. Wien-St. Michael/Eppan-München 1980, S. 11–17.
  • Helmut Scharsching: Carl Kaiser (1837–1895). Schlossherr, Hof- und Innenarchitekt, Burgenbauer. Ein verkanntes Genie der Ringstraßenzeit in Briefen, persönlichen Aufzeichnungen und historischen Fotos. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2013, ISBN 978-3-99028-253-3.
Commons: Carl Gangolf Kaiser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Leobendorf - Burg Kreuzenstein (4).JPG
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Südwestansicht der Burg Kreuzenstein in der niederösterreichischen Marktgemeinde Leobendorf.
Die ursprüngliche Burg wurde im Zuge des 30-jährigen Krieges zerstört und anschließend als Baumaterial großteils abgetragen. Unter Graf Johann Nepomuk Wilczek erfolgte von 1874 bis 1906 ein Wiederaufbau der Burg als Museum für seine umfangreichen Kunstsammlungen. Die so entstandene Schauburg ist heute, ergänzt durch zahlreiche wiederverwendete mittelalterliche Bauteile und nach teilweiser Beseitigung der Brandschäden von 1915 und der Kriegsschäden von 1945, ein beliebtes Tourismusziel nördlich von Wien.
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Portrait bust of Architect Carl Gangolf Kaiser
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Maria Enzersdorf - Burg Liechtenstein (1).JPG
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Südwestansicht der Burg Liechtenstein in der niederösterreichischen Marktgemeinde Maria Enzersdorf.
Eine weithin sichtbare und hoch aufragende mächtige romanische Burg, die bis ins 17. Jahrhundert mehrfach verändert, erweitert bzw. nach Zerstörungen wiederaufgebaut wurde. Bei der Türkenbelagerung 1683 wurde sie stark beschädigt und war anschließend eine Ruine, die erst ab dem Anfang des 19. Jahrhundert durch Fürst Johann I. Joseph von und zu Liechtenstein unter Einbeziehung der mittelalterlichen Anlage wiederaufgebaut bzw. rekonstruiert und erweitert wurde.
Hardegg - Burg (4).JPG
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Südostansicht der Burg in der niederösterreichischen Stadtgemeinde Hardegg.
Eine ausgedehnte vielteilige mittelalterliche Anlage mit hochaufragendem Burgfried. Die Burg wurde vermutlich um die 11./12. Jahrhundertwende errichtet und nach einem Brand im Jahr 1506 erfolgte ein Umbau. Nach einem Erdbeben 1754 Verfall zu einer Ruine. Ab 1878 bis Anfang des 20. Jahrhundert wurde die Burg instandgesetzt und teilweise wieder aufgebaut.
CZ Sternberg - Castle 3.jpg
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Šternberk: Castle
Batthyány-Montenuovo Mausoleum Bóly b.JPG
Familiengruft der Batthyány und Montenuovo in Bóly (Ungarn). Hier wurde u.a. Alfred Fürst von Montenuovo (1854-1927) aus der Familie Montenuovo bestattet. Er war von 1909 bis 1917 Obersthofmeister der österreichischen Kaiser Franz Joseph I. und Karl I.