Carl Fehn

1860: Carl Fehn in Uniform und Dreispitz vor gemalter Kulisse mit der Marktkirche und dem Leineschloss;
Atelier H. + C. Günter, Marienstraße; Historisches Museum Hannover

Carl Fehn[1] (geboren 1829; gestorben 1902)[2] war der Königlich Hannoversche Pferdewirt des Welfenhauses in Hannover.[3]

Leben

1853: „Rückkehr vom Kronsberg“ nach Herrenhausen; Georg V. und Königin Marie mit berittener Eskorte;
Ölgemälde von Eduard Frederich, Fürstenhaus Herrenhausen-Museum

Carl Fehn trat als 15-Jähriger der Königlich Hannoverschen Armee im Garde-Cuirassier-Regiment in Northeim bei. Aufgrund seiner herausragenden Reitfähigkeiten wurde er nach einigen Jahren zum Königlichen Marstall in die Residenzstadt Hannover beordert. Dort stieg er rasch zum „Edelbereiter“[2] in den Diensten von König Georg V. von Hannover auf[3] und eskortierte die königliche Familie der Welfen regelmäßig bei ihren Ausfahrten.[2]

Nebenher unterrichtete Carl Fehn als stadtbekannte Persönlichkeit die Fächer Reiten, Fechten und Schwimmen.[2]

Nach dem Deutsch-Deutschen Krieg und der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen übernahm Fehn 1866 die Vertretung der Champagner-Firma Heidsieck & Co., die er dann 23 Jahre innehatte.[2]

Der „K. Hann. Ober-Bereiter a. D.“ Carl Fehn,[1] dessen Ehefrau Ada, geborene Plucknett das in der damaligen Ortschaft Bütersworth gelegene Grundstück Sedanstraße 12 in die Ehe einbrachte,[4] auf dem Fehn bis zuletzt wohnte,[1] starb im Frühjahr 1902 im Alter von 72 Jahren kurz vor seinem 73. Geburtstag.[2]

Atelieraufnahme

Das Historische Museum Hannover besitzt in ihrer Stände- und Militärsammlung eine Aufnahme aus der Frühzeit der Fotografie mit einer Ablichtung Fehns. Das Foto zeigt den „ersten Bereiter“ von König Georg V. vor einer gemalten Kulisse, die den Bezug herstellt zur Marktkirche und zum Leineschloss, dem Dienstsitz von Fehns Landesherrn: „Den Dreispitz in der Hand haltend, erinnert die elegante Erscheinung an die Bereiter der K. u. K. Hofreitschule in Wien.“ Die auf einem Säulenstumpf abgelegten weißen Handschuhe Fehns „blieben, zum Träger gehörend, im Bild.“ Vor dem nahezu plastisch wirkenden Hintergrund scheint der Dargestellte in einer Nische zu stehen.[3]

Das 1860 im Atelier H. + C. Günter gefertigte Lichtbild in den Maßen 19,6 × 14,2 cm wurde im Nassen Kollodium-Verfahren als Abzug auf Salzpapier vervielfältigt.[3]

Literatur

zu den Marställen:

Commons: Carl Fehn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Adreßbuch. Stadt- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover, der Stadt Linden, sowie der Ortschaften Döhren-Waldhausen, Limmer und Ricklingen, Abtheilung 1, Teil 3: Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner und Handelsfirmen, Hannover: Druck und Verlag von Berthold Pokrantz, Wagenerstrasse 17, 1902, S. 702; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  2. a b c d e f Der Sonntags-Correspondent, Sonntagsausgabe vom 30. Mai 1902 als Beilage zu Der Deutsche Correspondent, Baltimore MD., 1902, [ohne Paginierung]; Digitalisat der Library of Congress
  3. a b c d Ludwig Hoerner: Stände und Typen / Oberbereiter C. Fehn, 1860, in ders: Hannover in frühen Photographien 1848–1910. Schirmer-Mosel, München 1979, ISBN 3-921375-44-4 (mit einem Beitrag von Franz Rudolf Zankl), S. 98, 99
  4. Amtsblatt für Hannover. Königreich Preußen, Jahrgang 1885, Hannover: gedruckt bei W. Jürgen, 1885, S. 9; Google-Books

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1860 H. + C. Günter Atelieraufnahme Oberbereiter C. Fehn, nasses Kollodiumverfahren, Abzug auf Salzpapier, Historisches Museum Hannover.jpg
1860 von der Fotografen-Firma H. + C. Günter in Hannover gefertigte Atelieraufnahme mit einem Ganzbild des Königlich Hannoverschen Oberbereiters Carl Fehn vor einem gemaltem Hintergrund, der das Leineschloss und die hannoversche Marktkirche zeigt ...
Die im Nassen Kollodium-Verfahren hergestellte Fotografie gelangte als Abzug auf Salzpapier in den Maßen 19,6 x 14,2 cm in den Besitz des Historischen Museums Hannover ...
1853 Eduard Frederich Ölbild Rückkehr vom Kronsberg.jpg

„Rückkehr vom Kronsberg

ist der Titel des 1853 durch den Maler Eduard Frederich geschaffenen Ölgemäldes. Es zeigt die zur Zeit des Königreichs Hannover regierende Familie der Welfen, also König Georg V. und seine Ehefrau Königin Marie von Hannover in offener Kutsche, nachdem diese gerade den hölzernen Steg über die Leine westlich der Mündung der Fösse überquert hat. Im Hintergrund des Bildes ist die alte Linie der Poststraße von Hannover nach Wunstorf zu erkennen - die spätere Wunstorfer Straße - dahinter der Lindener Berg (links) und der Deister. Während die Gebäudegruppe im Mittelgrund des Bildes den Bereich der Einmündung der Fösse in die Leine markiert, ist rechts auf dem erhöhten Flussufer die damalige Mühle des Dorfes Limmer zu sehen. Das 64,5 x 90, 5 cm große Ölgemälde war 1965 im Fürstenhaus Herrenhausen-Museum ausgestellt und wurde seinerzeit zur Druck-Wiedergabe mit Genehmigung von Ernst August von Hannover freigegeben ...