Carl Ernst Forberg

Carl (Karl) Ernst Forberg (* 20. Oktober 1844 in Düsseldorf; † 9. April 1915 ebenda) war ein deutscher Kupferstecher, Radierer und Maler der Düsseldorfer Schule.

Leben

Forberg wurde als Sohn des aus Leipzig gebürtigen Musikers Friedrich Wilhelm Forberg (1816–1883)[1] geboren, welcher als Schüler von Julius Rietz ein gefragter Cello-, Geigen-, Klavier- und Orgelspieler des Düsseldorfer Musiklebens war. So wirkte jener als Solocellist für Robert Schumann und bekleidete die Stellung eines Organisten der Garnisonskirche Düsseldorf. Der Musiklehrer Friedrich Forberg, genannt Fritz, heiratete 1843 Luise Helene Daße.[2]

Carl Ernst Forberg besuchte ab 1858 die Kunstakademie Düsseldorf. Dort waren Josef Wintergerst, Andreas und Karl Müller, Heinrich Mücke und Rudolf Wiegmann seine Lehrer. Ab 1860 ließ er sich von Joseph Keller, dem Begründer einer Kupferstecherschule an der Düsseldorfer Akademie, in den Techniken des Kupferstichs ausbilden.[3] Ende der 1860er Jahre ging Forberg nach Wien. Dort arbeitete er für Karl von Lützows Kunstjournal Zeitschrift für Bildende Kunst sowie ab 1872 als Leiter der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.[4][5] 1879 wurde er als Nachfolger Kellers zum Professor für Kupferstichkunst an die Kunstakademie Düsseldorf berufen und wohnte im Familienhaus in der Wasserstraße 4, dessen Eigentümer er nach dem Tod des Vaters wurde.[6][7] Das Professorenamt an der Akademie bekleidete er bis 1911. Zeitweise war er stellvertretender Direktor der Kunstakademie. Außerdem trat er Ende der 1870er Jahre durch die Mitwirkung im Düsseldorfer Radirclub[8][9] und um die Jahrhundertwende durch die Gründung des Düsseldorfer Akademischen Vereins „Laetitia“ hervor.[10]

Im Juni 1888 hatte Ernst Forberg Adele Putsch das Eheversprechen gegeben.[11] Seine 1894 geborene Tochter Ilse Forberg (1894–1971) wurde Fotografin. Der Sohn Kurt Forberg (1900–1979), wurde ein erfolgreicher Privatbankier, der seit den 1950er Jahren eine Kunstsammlung der Moderne zusammentrug[12] und 1961 zur Unterstützung und Förderung der Kunstakademie Düsseldorf die nach seinem Vater benannte Ernst-Forberg-Stiftung ins Leben rief.[13]

Carl Ernst Forbergs Bruder, Wilhelm Forberg (1864–1899), wirkte ebenfalls als Kupferstecher in Düsseldorf.

Werk (Auswahl)

Die Wegführung der Juden in die Babylonische Gefangenschaft (nach Eduard Bendemann)[14]
Friedrich der Große (nach Wilhelm Camphausen)
Salomonische Weisheit (nach Ludwig Knaus)

Literatur

Weblinks

Commons: Carl Ernst Forberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gestorben. Den 8. Juni. Friedrich Forberg. Musik-Lehrer, 67 J. a. Ehemann, Wasserstr. In: Düsseldorfer Volksblatt (No. 152) vom 11. Juni 1883 (uni-duesseldorf.de)
  2. Civilstand. Heirathen. Den 30. Mai – Friedrich Wilhelm Forberg, Musiklehrer, mit Helene Louise Daße, beide zu Ddorf. In: Düsseldorfer Kreisblatt und Täglicher Anzeiger (No. 156) vom 11. Juni 1843. (uni-duesseldorf.de)
  3. Vgl. Nrn. 3535–3565 und 3571–3574 im Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf (Memento desOriginals vom 11. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archive.nrw.de, Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)
  4. Petra Hölscher: Die Akademie für Kunst und Kunstgewerbe zu Breslau. Wege einer Kunstschule 1791–1932. Verlag Ludwig, Kiel 2003, ISBN 3-933598-50-8, S. 75. (online)
  5. Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 369.
  6. Wasserstraße. Nr. 4 Forberg, Musiklehrer. E; Forberg, Kupferstech. In: Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf (1879) S. 92 (uni-duesseldorf.de)
  7. Wasserstraße 4 Forberg, Ernst, Prof. an der Königl. Kunstakademie E. Forberg, Friedr. Wwe., geb. Dasse, o. G. In Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf (1888) S. 205 (uni-duesseldorf.de)
  8. Zeitschrift für Bildende Kunst. Vierzehnter Band, Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1879, S. 64. (online)
  9. Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhunderts. Verlag des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902, S. 244. (Digitalisat)
  10. Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. 2011, S. 370.
  11. Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Eheversprechen. Professor an der Königlichen Kunstakademie Ernst Forberg u Adele Putsch, b. h. In Düsseldorfer Volksblatt (No. 163) vom 19. Juni 1888 (uni-duesseldorf.de)
  12. Die Sammlung Forberg (Memento desOriginals vom 14. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.albertina.at, Webseite im Portal albertina.at, abgerufen am 23. November 2014.
  13. Ernst-Forberg-Stiftung, Webseite im Portal kulturfoerderung.org, abgerufen am 23. November 2014.
  14. Vgl.: Christian Scholl, Anne-Katrin Sors (Hrsg.): Vor den Gemälden: Eduard Bendemann zeichnet. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2012, ISBN 978-3-86395-083-5, S. 151, Abb. 51. (online)

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Friedrich der Große Camphausen Forberg.jpg
"Der grosse Kurfuerst“. Radierung von Carl Ernst Forberg nach dem Gemaelde von Wilhelm Camphausen. Auf kartoniertem Papier mit Praegestempel der "Gesellschaft für Vervielfaeltigungskunst Wien". Im Plattenrand unten links gestochen bezeichnet "Camphausen gemalt", unten rechts bezeichnet "Forberg gestochen", in der Mitte betitelt. Um/nach 1872. 27,5:23cm. Blattgroesse 48,7:36 cm
A young boy listens to the wise words of an old man. Wood en Wellcome V0038885.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY 4.0

A young boy listens to the wise words of an old man. Wood engraving by [?] [?] Forberg after Ludwig Knaus.

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Jeremiah auf den Trümmern von Jerusalem. Illustration aus der jüdischen Enzyklopädie von Brockhaus und Efron 1906–1911. (Königshof in Hannover)