Carl Christoph Traugott Tauchnitz

Carl Christoph Traugott Tauchnitz

Carl Christoph Traugott Tauchnitz (* 29. Oktober 1761 in Großbardau; † 14. Januar 1836 in Leipzig; alternativ auch: Karl) war ein deutscher Buchdrucker und Verleger, der besonders durch seine preiswerten Bücher der Sammlung griechischer und lateinischer Klassiker bekannt wurde.

Leben

Pausanias-Ausgabe von 1829

Tauchnitz wurde als Sohn eines Lehrers geboren. Sein Wunsch nach einem Studium ließ sich aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Familie nicht verwirklichen. 1777 wurde Tauchnitz Lehrling des Buchdruckers Sommer in Leipzig. Später lernte er auch bei dem Typografen und Holzschneidekünstler Unger in Berlin.

1796 gründete Tauchnitz seine eigene Firma. 1800 kam eine Schriftgießerei zur Druckerei hinzu und bald darauf die Verlagsbuchhandlung. Tauchnitz' Unternehmungen waren wirtschaftlich erfolgreich. 1836 starb er in Leipzig und hinterließ die Firma seinem Sohn Carl Christian Philipp Tauchnitz (1798–1884), der sie noch einige Jahre weiterführte, aber von 1844 bis 1865 schrittweise veräußerte.

Wirken

Orientalische Schriftproben von Tauchnitz (1825)

Tauchnitz führte die Buchdrucktechnik der Stereotypie in Deutschland ein und trug damit entscheidend dazu bei, die Preise für Bücher zu senken.

Bedeutsame Akzente Tauchnitz' verlegerischen Werks sind die Kinder- und Jugendliteratur (u. a. Gallerie der unterirdischen Schöpfungswunder, Haushaltung der Menschen unter allen Himmelsstrichen, Das Fabelbuch der kleinen Bildromane); die 1808 begonnene Bücherreihe Sammlung griechischer und lateinischer Klassiker, die wesentliche klassische Autoren der Antike in preiswerten Textausgaben umfasste; und religiöse Werke (u. a. mehrere Bibelausgaben oder Schriften von Johannes Goßner).

Besonders hervorzuheben sind eine hebräische Ausgabe des Alten Testamentes, herausgegeben von August Hahn, eine arabische Ausgabe des Korans, herausgegeben von Gustav Flügel, und die von Julius Fürst vorgelegte Neubearbeitung der hebräischen Bibelkonkordanz von Johann Buxtorf d. Ä.

Tauchnitz' Neffe, Christian Bernhard Tauchnitz gründete 1837 den Bernhard Tauchnitz Verlag, der später durch die Tauchnitz Edition bekannt wurde. Trotz ähnlicher Namen waren die Verlage von Karl Tauchnitz und Bernhard Tauchnitz jedoch stets getrennte Unternehmen.

Werke

Literatur

  • Lothar Poethe: Tauchnitz, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 804 (Digitalisat).
  • Friedrich August Schmidt, Bernhardt Friedrich Voigt: Neuer Nekrolog der Deutschen. 14. Jahrgang: 1836. Erster Theil. Voigt, Weimar 1838, S. 52–59 (Digitalisat).
  • Melanie Mienert, Thomas Keiderling, Stefan Welz und Dietmar Böhnke: Baron der englischen Bücher. Der Leipziger Verlag Bernhard Tauchnitz 1837-1973. Sax-Verlag, Markkleeberg 2017, ISBN 978-3-86729-201-6
  • Gustav Wustmann: Tauchnitz, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 441–443.
  • Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Beiträge zu einer Firmengeschichte des deutschen Buchgewerbes. Band 5. Schmidt, Eberswalde 1908. S. 944–945 (Digitalisat).
Commons: Karl Tauchnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Abgebildete Person: Karl Tauchnitz
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Book cover, Pausanias publ. Tauchnitz, 1829
Schriftproben Karl Tauchnitz 1825.jpg
Schriftproben aus Carl Tauchnitz' Schriftgiesserei: 1,2,3 arabisch; 4 mandschu