Carl Christian Gottsche

Carl Christian Gottsche (* 1. März 1855 in Altona; † 11. Oktober 1909 in Hamburg) war ein deutscher Geologe und Paläontologe.

Leben

Grabstein Gottsche,
Friedhof Ohlsdorf, Hamburg

Carl Gottsche war der Sohn des Arztes und Botanikers Karl Moritz Gottsche. Er studierte Geologie in Würzburg und München. Seine erste Veröffentlichung hatte er 1875 (Skizzen und Beiträge zur Geognosie Hamburgs). 1878 wurde er summa cum laude promoviert (Über jurassische Versteinerungen aus der argentinischen Cordillere). Danach war er Assistent in Kiel, wo er sich 1880 habilitierte (Die Sedimentärgeschiebe der Provinz Schleswig-Holstein). 1881 reiste er nach Japan, wo er Geologie an der Universität Tokio unterrichtete. 1884 reiste er nach Korea. 1886 war er Kustos am Naturhistorischen Museum in Hamburg. 1900 erhielt er den Professorentitel und 1907 wurde er Direktor des Mineralogisch-Geologischen Instituts.

1892 ließ er sich beurlauben und kartierte die Endmoränen der eiszeitlichen Vergletscherungen in Schleswig-Holstein. Die Übersichtskarte im Maßstab 1:750.000 erschien 1897. Die Karte ist veraltet und gibt die Eisrandlage teilweise zu weit im Norden an, in seiner Abhandlung finden sich aber Beschreibungen heute nicht mehr existenter Fundstellen, wie Fotos von Geschiebefeldern beim Bau des Nordostseekanals.[1]

Carl Christian Gottsche wurde in der Grabanlage Gottsche/Wolter auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, Planquadrat AD 19 (südwestlich Kapelle 7), beigesetzt.[2]

Schriften

  • Die Endmoränen und das marine Diluvium Schleswig-Holsteins, 2 Bde. Friederichsen, Hamburg 1897–1898 (Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg; 13.1897,1).
  • Der Untergrund Hamburgs. In: Hamburg in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung: den Teilnehmern der 73. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte als Festgabe gewidmet. Voss, Hamburg 1901, S. 14–28.

Literatur

  • Wilhelm Wolf: Nachruf. In: Monatsberichte der deutschen geologischen Gesellschaft, Bd. 61 (1909), S. 417.
  • Johannes Petersen: Carl Christian Gottsche: Gedächnisrede gehalten in der Geographischen Gesellschaft in Hamburg am 4. November 1909 ; nebst einem Verzeichnis der von Gottsche veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten. In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg, Bd. 24 (1909), S. 299–315.
  • Fritz Treichel: Gottsche, Carl Christian. In: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Bd. 3. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1974, S. 130f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Ehlers Das Eiszeitalter, Spektrum Verlag, 2011, S. 103
  2. Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf. Geschichte und Grabmäler, Verlag Hans Christians, Hamburg 1990, Seite 87, Kat. 530.

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Grabstätte Gottsche Wolters FriedhofOhlsdorf (2).jpg
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Grabareal für die Familien Carl Chr. Gottsche und Wolter, Friedhof Ohlsdorf, Planquadrat AD 19 (südwestlich Kapelle 7), bestehend (unter anderen) aus:
Felsblock mit Porträtrelief (1909) für den deutschen Geologen und Paläontologen Professor Gottsche, geschaffen vom deutschen Bildhauer C. Kühl (siehe Signatur)
Granitstele (1921) für die Familie Wolter, mit Drachenrelief als oberem Abschluss sowie vollstänig mit chinesischen Schriftzeichen übersätem Corpus.