Carl Barandon

Carl Barandon (* 14. April 1844 in Grabow, Kreis Randow; † 14. Oktober 1914 in Kiel) war ein deutscher Marineoffizier. Seine letzte Verwendung war von 1896 bis 1898 Chef des Stabes beim Oberkommando der Marine. 1907 wurde ihm der Charakter eines Vizeadmirals verliehen.

Leben

Barandon stammte aus einer Hugenottenfamilie, sein Vater war Postdampschiffskapitän und Lotsenkommandeur. Von 1860 bis 1866 fuhr Barandon zur See, besuchte aber 1865 die Navigationsschule Stettin, an der er das Steuermannspatent erwarb.

1866 trat Barandon als Seedienstpflichtiger in die Preußische Marine ein, aus der 1867 die Marine des Norddeutschen Bundes und 1872 die Kaiserliche Marine wurde. 1868 wurde Barandon Marineoffizier. Er wurde wiederholt an der Marineakademie und -schule in Kiel verwendet, zuletzt von 1886 bis 1887 als Kommandeur der Schiffsjungenabteilung. 1894 wurde er zum Konteradmiral befördert. Von 1896 bis 1898 war er Chef des Stabes beim Oberkommando der Marine. Ende 1898 schied er aus dem aktiven Dienst aus.

Anschließend arbeitete er bis 1906 als Werftdirektor für das Unternehmen Friedrich Krupp. 1907 wurde ihm der Charakter eines Vizeadmirals verliehen.

Barandon engagierte sich im Kaiserlichen Yacht-Club in Kiel, ab 1901 als Vorstandsmitglied. Er beteiligte sich an Planung und Bau von Yachten und knüpfte sportliche Verbindungen zu Yacht-Clubs in den USA. 1910 initiierte er die Gründung der Kieler Yacht-Schule als einer der ersten Jugendabteilungen eines Yacht-Clubs in Deutschland.

Er starb 1914 in Kiel, wo er auf dem Garnisonsfriedhof bestattet wurde. Sein Sohn Paul Barandon (* 1881; † 1971) wurde Völkerrechtler und Diplomat.

Literatur

  • Eckhard Wendt: Stettiner Lebensbilder (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 40). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2004, ISBN 3-412-09404-8, S. 45–46.