Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

Carl-Thiem-Klinikum gGmbH
Haupteingang des 2016 errichteten Neubaus
TrägerschaftStadt Cottbus (öffentlich)
OrtCottbus
BundeslandBrandenburg
StaatDeutschland
Koordinaten51° 44′ 35″ N, 14° 19′ 22″ O
GeschäftsführerSebastian Scholl
VersorgungsstufeSchwerpunktversorgung
Betten1203[1]
Mitarbeiter2300
davon Ärzte300
Gründung1. April 1914
Websitewww.ctk.de
Lage
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (Brandenburg)
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (Brandenburg)
Vorlage:Infobox_Krankenhaus/Logo_fehlt

Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (CTK) ist mit 1200 Betten[2] das größte Krankenhaus im Land Brandenburg. Mit rund 3200 Mitarbeitern[1] ist es zudem der größte Arbeitgeber der Stadt Cottbus.

Das CTK wurde am 1. April 1914 als Vereinigte Städtische und Thiemsche Heilanstalt gegründet, benannt nach dem Initiator und Mitgründer Carl Thiem. Zwischen 1952 und 1991 hieß es Bezirkskrankenhaus Cottbus. Nach der Wende erhielt es 1991 seinen heutigen Namen.[3] Das CTK ist akademisches Lehrkrankenhaus der Berliner Charité.[2] Es verfügt über 23 Teilkliniken, vier Institute und zahlreiche zertifizierte Zentren.

In unmittelbarer Nähe des Klinikums befinden sich auch das „Sana-Herzzentrum Cottbus“, das „Institut für Transfusionsmedizin“ des DRK samt Blutspendedienst sowie das „Ronald-McDonald-Haus Cottbus“.

Geschichte

Altbau des CTK; Blick von der Thiemstraße

Das Hauptgebäude in der Thiemstraße ist denkmalgeschützt.[4] Die Vereinigte Städtische und Thiemsche Heilanstalt wurde von 1912 bis 1914 nach Plänen des Hamburger Architekten Friedrich Ruppel im Jugendstil erbaut. Offiziell eingeweiht am 27. Juni 1914, war sie das größte Krankenhaus in dieser Region, geleitet von Carl Thiem, was für ihn die Erreichung des Endziels einer Lebensaufgabe bedeutete. Ende 1920 erfolgte der Bau der Seitenflügel, wo die Röntgenabteilung und Dienstwohnungen untergebracht waren. Zu dieser Zeit waren ungefähr 500 Betten belegt, aber schon im Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Belegung, weil ein Teil der Heilanstalt als Lazarett genutzt wurde.

Beim großen Bombenangriff am 15. Februar 1945 wurden etwa 90 % des Krankenhauses zerstört. Bis Ende 1949 musste die stationäre Krankenversorgung in Nachbarstädten erfolgen, 1952 wurde das wieder aufgebaute Krankenhaus zum Bezirkskrankenhaus. Die wirtschaftliche Entwicklung und die wachsende Einwohnerzahl machten Erweiterungsbauten und Änderungsbauten nach 1970 notwendig; am 1. Oktober 1975 erfolgte die Grundsteinlegung für einen Neubau, die Arbeiten dauerten bis 1983. Bereits Mitte der 1970er-Jahre wurde die orthopädische Fachabteilung in die ehemalige Lungenheilstätte Kolkwitz ausgegliedert, wo sie bis 2007 blieb.

Der 2016 errichtete Neubau
Ronald-McDonald-Haus auf dem Gelände des CTK

1991 wurde das Bezirkskrankenhaus in Carl-Thiem-Klinikum umbenannt, im Eingangsbereich des Altbaus befindet sich eine Büste des Gründers. Im Jahr 1993 begann eine weitere Umbau- und Modernisierungsmaßnahme, die heute noch andauert. Als Beispiel für erfolgte Umbauten sei das im Juni 1997 in Betrieb genommene 90-Bettenhaus oder die seit Oktober 1997 aktive nuklearmedizinische Bettenstation genannt.[3] Im Mai 2003 wurde auf dem Gelände des Klinikums das Ronald-McDonald-Haus eingerichtet. Im Jahr 2016 kamen ein neues Mutter-Kind-Haus, ein neuer Haupteingang – der dritte in der Geschichte des Hauses – und eine komplett umgebaute Notaufnahme hinzu. 2019 wurde außerdem ein neues Parkhaus am Haupteingang in der Leipziger Straße eröffnet.

Zentren, Institute und Kliniken, Departments & Sektionen

Zentren

  • Interdisziplinären Schädelbasiszentrum
  • Perinatalzentrum Level 1
  • Sozialpädiatrisches Zentrum
  • Tumorzentrum Lausitz – Onkologisches Zentrum
  • Wirbelsäulenzentrum
  • Zentrum für Seltene & Ungeklärte Erkrankungen

Institute

  • Laboratoriumsmedizin
  • Mikrobiologie & Krankenhaushygiene
  • Pathologie
  • Radiologie & Neuroradiologie

Kliniken, Departments und Sektionen

  • Abteilung für Diabetologie
  • Augenklinik
  • Chirurgische Klinik
  • Department für Geriatrie
  • Geburtshilfe
  • Klinik für Anästhesiologie, Intensivtherapie und Palliativmedizin
  • Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
  • Klinik für Frauenheilkunde
  • Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie
  • Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie
  • Klinik für Hämatologie, Onkologie, Nephrologie, Diabetologie und Pneumologie
  • Klinik für Kardiologie, Rhythmologie und Angiologie
  • Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
  • Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichts-, rekonstruktive und plastische Chirurgie
  • Klinik für Neurochirurgie
  • Klinik für Neurologie
  • Klinik für Nuklearmedizin
  • Klinik für Orthopädie
  • Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
  • Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
  • Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie
  • Klinik für Urologie
  • Sektion für Nephrologie
  • Sektion für Pneumologie
  • Zentrale interdisziplinäre Notaufnahme

Qualitätssiegel und Zertifikate

  • Akkreditiertes Zentrum für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (nach Vorgaben der DAkkS)
  • Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP)
  • Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung
  • KTQ-Zertifizierung für das Gesamthaus
  • Zertifizierte Chest Pain Unit
  • Zertifizierte Molekulare Diagnostik
  • Zertifizierte überregionale Stroke Unit
  • Zertifiziertes Diabeteszentrum (DDG)
  • Zertifiziertes Fuß- und sprunggelenkschirurgisches Zentrum
  • Zertifiziertes Onkologisches Zentrum (inkl. Viszeralonkologisches Zentrum (mit Darmkrebszentrum, Pankreaskrebszentrum, Schwerpunkt Gastrointestinale Tumoren)), Kopf-Hals-Tumorzentrum, Prostatakarzinomzentrum (mit Schwerpunkt Urologische Tumoren), Gynäkologisches Krebszentrum, Brustkrebszentrum (Transit), Hauttumorzentrum (Transit)
  • Zertifiziertes Überregionales Traumazentrum
  • Zertifiziertes Zentrum für Multiple Sklerose

Siehe auch

  • Josef Horntrich (1930–2017), Chirurg, von 1990 bis 1999 Ärztlicher Direktor
  • Ernst-Rulo Welcker (1904–1971), von 1946 bis 1970 Chef der Chirurgie, Ärztlicher Direktor

Literatur

  • David Korsten: „Das Krankenhaus, eine Zierde der Stadt.“ Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus zwischen 1914 und 2014. Geschichtsbüro, Köln 2014. ISBN 978-3-940371-31-7.

Weblinks

Commons: Carl-Thiem-Klinikum Cottbus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Über uns. In: ctk.de. Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH, abgerufen am 2. Juni 2020.
  2. a b Start. In: ctk.de. Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH, abgerufen am 7. März 2023.
  3. a b CTK: Zur Historie des Hauses (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  4. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Stadt Cottbus (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

Auf dieser Seite verwendete Medien

Neuer Haupteingang (seit 2016).jpg
Autor/Urheber: CTK-Pressestelle, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Neubau, errichtet 2016
Ronald-McDonald-Haus Cottbus, Leipziger Straße 38.png
Autor/Urheber: Trio3D, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ronald-McDonald-Haus, Leipziger Straße 38 in Cottbus-Spremberger Vorstadt.
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, new main entrance (Leipziger Straße).png
Autor/Urheber: Trio3D, Lizenz: CC BY-SA 4.0
New main entrance of Carl-Thiem-Klinikum at Leipziger Straße in Cottbus-Spremberger Vorstadt.
Carl-Thiem-Klinikum, Thiemstraße 111 (main building and driveway).png
Autor/Urheber: Trio3D, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Old main building of Carl-Thiem-Klinikum. This portion of the property has the postal address Thiemstraße 111.