Carl-Ludwig Reichert

Carl-Ludwig Reichert bei einer Lesung im Lyrik Kabinett im Januar 2015

Carl-Ludwig Reichert (* 17. Juni 1946 in Ingolstadt) ist ein deutscher Musiker, Radiomoderator, Übersetzer und Schriftsteller.

Leben und Wirken

Reicherts Publikationen reichen von Themen der Jugend- und Popkultur bis hin zu bayerischer Kultur- und Literaturgeschichte. Zusammen mit Michael Fruth schrieb er unter dem Gemeinschafts-Pseudonym Benno Höllteufel avantgardistische Mundartlyrik im Gefolge Artmanns und Jandls, erschienen in den Bänden warum nacha ned? und friss wos i sog. Mit diesem Material wurde auch eine Schallplatte aufgenommen.

Reichert war Mitbegründer, Texter, Sänger und Gitarrist der Band Sparifankal.

Von 1970 bis zu seinem Ruhestand 2011 arbeitete er als Autor, Moderator und Regisseur für Bayern 2, beispielsweise für die Sendungen „Zündfunk“, „bluessession“ und „Nachtsession“.

Ab 2000 trat Reichert als Sänger und Gitarrist der akustischen Band Wuide Wachl mit Ulrich Bassenge auf. Nach Auflösung der Gruppe spielt er mit neuen Musikern unter dem Namen Sparifankal 2.

Privates

Reichert ist seit 1993 mit der Autorin und Karl-Valentin-Biografin[1] Monika Dimpfl verheiratet.[2]

Bands

  • Sparifankal: Rockband mit bairischen Texten
  • Dullijöh: Bayerische akustische Band
  • Wuide Wachl: Münchner Band
  • Sparifankal 2: Wiederbelebung der alten Band mit drei neuen Musikern

Schriften

  • Neue & [und] alte Kinderspiele für brave & böse Kinder, Willing 1969
  • (mit Michael Czernich und Ludwig Moos als Grobian Gans) Die Ducks. Psychogramm einer Sippe. Wissenschaftliche Verlagsanstalt zur Pflege Deutschen Sinngutes, Gräfelfing vor München 1970, Band 1 der fiktiven Reihe Soziologie unserer Tage in der Wissenschaftlichen Verlagsanstalt zur Pflege Deutschen Sinngutes (1972 bei Rowohlt als Taschenbuchausgabe mit Nachdrucken bis 1994, ISBN 3-499-11481-X)
  • (als Benno Höllteufel) warum nacha ned? Brehm, 1969
  • Ein Walroß macht noch keinen Spätherbst, Willing 1970
  • (als Benno Höllteufel) friss wos i sog, Piper 1971
  • (als Benno Höllteufel) ois midanand, Brehm 1980
  • Umsturz in München. Schriftsteller erzählen die Räterepublik, mit Herbert Kapfer, Weismann 1988
  • Fans, Gangs, Bands. Ein Lesebuch der Rockjahre. Rowohlt 1985
  • Frank Zappa. Dtv 2000
  • Blues. Geschichte und Geschichten. Dtv 2001
  • Marieluise Fleißer. Dtv 2001
  • Folk. Von Joan Baez bis Adam Green. Dtv 2008
  • bluus.bairisch. Scaneg 2013, ISBN 978-3892355175

Übersetzung

  • mit Hans Well: Graffd wead! (Asterix Mundart Band 35), Ehapa Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 978-3770422715
  • Kingdom of Gonzo. Interviews mit Hunter S. Thompson. Tiamat Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-89320-158-7.

Hörspiele

  • 1970: Spielverderber unerwünscht (BR)
  • 1989: Cut Up Burroughs (BR)
  • 1991: turba philosophorum (BR)
  • 1996: nachts. wach (BR)
  • 2013: Gott (Autor: Andreas Ammer, BR) (Reichert: Sprecher)

Weblinks

Commons: Carl-Ludwig Reichert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. perlentaucher.de: Monika Dimpfl: Karl Valentin
  2. tz.de: Carl-Ludwig Reichert: Ein ewiger Sparifankal

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