Capulíkultur

Capulíkeramik
5: Stammesgebiet der Capulí

Die Capulíkultur ist die archäologische Bezeichnung für eine Völkergruppe im präkolumbischen Südamerika.

Geografie

Das Stammesgebiet der Capulí lag in den Hochebenen der Anden im heutigen nördlichen Ecuador und südlichen Kolumbien. Es erstreckte in Nord-Süd-Richtung etwa von Pasto bis Quito und nahm eine Fläche von 15.000 km² ein. Das Gebiet liegt größtenteils auf Höhen von 2500 bis 3500 m, mit Ausnahme der Flusstäler, die bis 1500 m hinabreichen.

Geschichte

Die Capulí ging den Piartal und Tuza Kulturen voraus und hatte ihre Hochzeit von circa 800 bis 1500 n. Chr.[1]

Die Capulíkultur hinterließ viele Hinweise auf ihre Existenz durch ihre Töpfereien. Diese besaßen eine intensive schwarze oder rote Farbe. Insbesondere die Töpfereien von Menschen sind sehr auffällig: Frauen werden mit einem Umhang dargestellt, der von der Achselhöhle bis zu den Knöcheln reicht, während die Männer mit Lendenschurzen dargestellt werden und oft einen Gegenstand wie Trommeln oder Tiere besitzen. Diese Figuren werden oft „coqueros“ genannt, weil sie mit Bündeln von Kokablättern in ihren Mündern dargestellt werden. Gelehrten nach wurden die Figuren von Schamanen eingesetzt und waren vermutlich Teil von Bestattungsriten.[1]

Die Goldschmiedearbeiten der Capulíkultur sind sehr ähnlich zu denen der späteren ecuadorianischen und kolumbianischen Kulturen. Die Goldschmiede hämmerten und löteten hochkarätiges Gold in geometrische und tierische Formen.

Die Gräber der Capulíkultur enthalten eine Mischung von verschiedenen Grabbeigaben wie etwa Muschelschalen und Steinäxte. Einige Gräber in Nariño sind bis zu fast 40 Meter tief. Diese Gräber waren ellipsenförmig und die Grabkammern wurden oftmals offen gelassen und nur die Tunnel wurden zugeschüttet.[1]

Einige Beispiele der Handwerkskunst der Capulí:

Weblinks

Commons: Capulí culture – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Peter Neal Peregrine, Melvin Ember (Hrsg.): Encyclopedia of Prehistory. Band 5: Middle America. Kluwer Academic Publ., New York 2001, ISBN 0-306-46259-1, S. 167–170.

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Plaque with Face MET 1979.206.510.jpg
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Capulí; Plaque; Metal-Ornaments
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A Capulí ceramic sculpture of a contortionist in the Chilean Pre-Columbian Art Museum in Santiago. 800 to 1500 AD. #2111.
Gourd-Shaped Vessel LACMA M.2007.146.2.jpg

Colombia, Nariño, 850-1500
Furnishings; Serviceware
Resist-painted ceramic, Capuli style
The Muñoz Kramer Collection, gift of Stephen and Claudia Muñoz-Kramer and Camilla Chandler Frost (M.2007.146.2)
Art of the Ancient Americas
Pedestal Bowl MET 1980.34.35.jpg
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Capulí; Bowl; Ceramics-Containers
Bowl Supported by Three Figures LACMA M.2007.146.110 (1 of 2).jpg

Colombia, Nariño, 850-1500
Furnishings; Serviceware
Resist-painted ceramic, Capuli style
The Muñoz Kramer Collection, gift of Jorge G. and Nelly de Muñoz and Camilla Chandler Frost (M.2007.146.110)
Art of the Ancient Americas
Colombia, capulì (nariño), pendente, VII-XII sec, oro sbalzato.JPG
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Pre-Columbian jewellery in the Metropolitan Museum of Art
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Capulí; Male figure; Ceramics-Sculpture
Carchi-Narino culture map.jpg
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Pre-Columbian cultures of southwestern Colombia and northern Ecuador between 200 BC and 800 AD: 1.Quimbaya (II), 2.Calima (Yotoco-Malagana), 3.La Balsa, 4.San Agustín (II), 5.Capulí, 6.Piartal, 7.Tumaco-Tolita (II)
Blackware Jar with Three Snails LACMA M.2007.146.74.jpg

Colombia, Nariño, 850-1500
Furnishings; Serviceware
Ceramic, Capuli style
Height: 4 in. (10.16 x cm); Length: 5 1/2 in. (13.97 cm); Depth: 5 7/8 in. (14.92 cm);
The Muñoz Kramer Collection, gift of Camilla Chandler Frost and Stephen and Claudia Muñoz-Kramer (M.2007.146.74)
Art of the Ancient Americas