Caproni Ca.310

Caproni Ca.310
Caproni Ca.310
kroatische Ca. 310
TypAufklärungsflugzeug
Entwurfsland

Italien 1861 Königreich Italien

HerstellerCaproni
Erstflug27. Februar 1937
Indienststellung1937
StückzahlCa.310: 229, Ca.312: 39[1]

Die Caproni Ca.310 war ein italienischer leichter Aufklärer und Bomber.

Entwicklung

Die Caproni Ca.310 (Libeccio – Südwestwind) wurde gleichzeitig mit der Ca.309 (Ghibli – Wüstenwind) aus der Caproni Ca.306 Borea (Nordwind) entwickelt. Die Ca.309 und Ca.310 waren strukturell ähnlich, die Ca.310 hatte jedoch ein einziehbares Fahrwerk und der Prototyp verfügte über deutlich stärkere Motoren. Es wurden Sternmotoren des Typs Piaggio PVII C.16 mit einer Leistung von je 460 PS (350 kW) anstatt der Reihenmotoren verwendet. Nach dem Erstflug am 20. Februar 1937 wurden bald die ersten Produktionsaufträge erteilt und für die Serienflugzeuge der Motor PVIII C.35 ausgewählt. Die Maschinen konnten eine Bombenlast von bis zu 400 kg tragen.

Zwischen 1937 und 1939 wurden von der Ca.310 insgesamt 229 Exemplare hergestellt. Neben den Lieferungen an die Regia Aeronautica wurden vier von ursprünglich bestellten 16 Stück für die Luftwaffe Norwegens, 16 für Peru und 12 für Jugoslawien produziert.

Da die Flugzeuge jedoch nicht die angegebene Leistung erreichten, wurde die norwegische Bestellung nach der ersten Lieferung von vier Maschinen in die Version Ca.314 geändert.

Größter ausländischer Besteller war Großbritannien, das nach 1938 aufgrund der drohenden Kriegsgefahr sehr schnell Flugzeuge für die Ausbildung von Piloten benötigte. Da Italien nach dem Kriegsausbruch noch neutral blieb, lagen zwischenzeitlich Bestellungen für 200 Ca.310 vor. Diese Bestellung wurde jedoch in eine solche für die Version Ca.311 geändert. Auf Grund des Kriegseintritts Italiens wurde diese Bestellung jedoch nicht mehr ausgeliefert.

Von den für die italienische Luftwaffe hergestellten Exemplaren wurden 16 Stück im Spanischen Bürgerkrieg bei der Aviazione Legionaria eingesetzt. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden 36 Stück nach Ungarn weitergegeben. Bis auf drei Stück wurden diese 1940 wieder zurückgegeben und im Werk in Trient überholt.

Varianten

Ca.310 Idro
war ein ziviles, mit zwei Schwimmern ausgestattetes Wasserflugzeug.
Ca.310 bis
Bezeichnung für die zwölf für Jugoslawien hergestellten Maschinen mit einem fast völlig verglasten Bug ohne Abstufung.
Caproni Ca.311
Bomberversion mit verglastem Bug und Defensivbewaffnung
Caproni Ca.312
Version der Ca.310 mit stärkeren Motoren vom Typ Piaggio P.XVI RC 35 mit Dreiblattpropeller. Auftraggeber war Norwegen für 15 Maschinen vom Typ Ca.312 bis. Die Version erhielt wie die Ca.311 einen verglasten Bug ohne Abstufung. Die Maschinen wurden bis zur Invasion in Norwegen nicht mehr ausgeliefert, sondern gingen an die Regia Aeronautica. Das Gleiche geschah mit 24 Stück, die ursprünglich von Belgien bestellt worden waren.
Caproni Ca.313
Version der Ca.310 mit Isotta-Fraschini-Asso-Motoren
Caproni Ca.314
Version der Ca.313 mit verstärkter Bewaffnung
Caproni Ca.316
Aus der Ca.310 Idro entwickelter Seeaufklärer für Katapultstarts

Militärische Nutzung

Italien 1861 Königreich Italien
Jugoslawien Konigreich 1918 Königreich Jugoslawien
  • Königlich jugoslawische Luftwaffe: 12 wurden 1938 geliefert
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
  • Jugoslawische Luftwaffe – nach dem Krieg
Norwegen Norwegen
  • Hærens flyvåpen: 4 Exemplare im Einsatz
Peru Peru
16 wurden 1938 geliefert
Spanien Spanien
Kroatien 1941 Unabhängiger Staat Kroatien
  • Zrakoplovstvo Nezavisne Države Hrvatske: 7 ex-jugoslawische
Ungarn 1940 Ungarn
  • Ungarische Luftwaffe: 36 wurden 1938 bestellt, aber 33 wurden 1940 zurückgegeben, da man mit den Leistungen unzufrieden war.

Technische Daten

Dreiseitenriss
KenngrößeDaten[2]
Besatzung3
Länge12,20 m
Spannweite16,20 m
Höhe3,52 m
Flügelfläche38,40 m²
Flügelstreckung6,8
Leermasse3040 kg
max. Startmasse4205 kg
Marschgeschwindigkeit305 km/h
Höchstgeschwindigkeit347 km/h
Dienstgipfelhöhe7000 m
Reichweite1025 km
Triebwerke2 × 7-Zylinder-Sternmotor Piaggio P VII C.16 mit je 460 PS (338 kW)
Bewaffnung3 × 7,7-mm-MG zur Verteidigung

Siehe auch

Literatur

  • Michael J. H. Taylor (Hrsg.): Jane’s Encyclopedia of Aviation. Jane’s Publishing Company, London 1989, ISBN 1-85170-324-1.
  • David Mondey: The Concise Guide to Axis Aircraft of World War II. Bounty Books, New York 1996, ISBN 1-85152-966-7.
  • Chris Bishop: The Complete Encyclopedia of Weapons of World War II. Brown Books, London 1998, ISBN 1-897884-36-2.
  • Aero. Marshall Cavendish International Ltd., London 1984, Heft 47.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. William Green, Gordon Swanborough (Hrsg.): Talkback. In: AIR Enthusiast November 1971, S. 306
  2. William Green, Gordon Swanborough (Hrsg.): The Caproni that nearly joined the RAF. In: AIR Enthusiast Juli 1971, S. 96

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