Capitosauria

Capitosauria
Capitosaurus

Capitosaurus

Zeitliches Auftreten
Indusium bis Callovium
251 bis 161,2 Mio. Jahre
Fundorte
  • weltweit
Systematik
Chordatiere (Chordata)
Wirbeltiere (Vertebrata)
Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Temnospondyli
Capitosauria
Wissenschaftlicher Name
Capitosauria
Schoch & Milner, 2000

Die Capitosauria sind ausgestorbene, frühe Landwirbeltiere aus der Gruppe der Temnospondyli. Sie lebten von der Untertrias bis zum Mitteljura und hatten eine Verbreitung über alle Kontinente. Kurz vor dem Ende der Trias starben sie aus. Zu den Capitosauria zählen alle Taxa, die näher mit Parotosuchus als mit Trematosaurus verwandt sind.

Das erste Capitosaurierfossil, darunter Schädelteile von mehr als einen Meter Länge, wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem Bergwerk in der Nähe von Gaildorf im nördlichen Württemberg gefunden und von G. F. Jäger als gigantischer Salamander Mastodonsaurus giganteus beschrieben. Heute kennt man 20 Gattungen und 42 gültige Arten.

Merkmale

Von allen Temnospondyli gehörten die Capitosauria zu den größten. Sie erreichten Längen von drei bis vier Metern, der große sehr stark abgeflachte Schädel konnte bei großen Formen eine Länge von einem Meter erreichen. Ihre Beine und der Verknöcherungsgrad des Skeletts waren reduziert, so dass die meisten wahrscheinlich obligatorische Wasserbewohner waren. Die übrigen lebten semiaquatisch.

Systematik

Innere Systematik

Schädelabdruck eines Odenwaldia heidelbergensis
Sclerothorax
Cyclotosaurus
Mastodonsaurus

Die Innere Systematik nach Fortuny et al. (2010):[1]

 Capitosauria 

Wetlugasaurus


   


Odenwaldia


   

Vladlenosaurus



   



Edingerella


   

Watsonisuchus



   

Xenotosuchus


   

Cherninia


   

Paracyclotosaurus


   

Stanocephalosaurus


   

Procyclotosaurus


   

Eocyclotosaurus


   

Quasicyclotosaurus









   

Parotosuchus


   

Calmasuchus


   


Cyclotosaurus


   

Tatrasuchus



   

Eryosuchus


   

Mastodonsaurus









Äußere Systematik

Die Capitosauria sind die Schwestergruppe der Trematosauria, die in der Trias lebten. Diese werden zur Gruppe Stereospondyli zusammengefasst. Zusammen mit den Dvinosauria bilden sie das Taxon Limnarchia, das wiederum ein Schwestertaxon einer unbenannte Gruppe bildet, die unter anderem die heutigen Amphibien (Lissamphibia) beinhaltet.

 Temnospondyli 
  Limnarchia 

Dvinosauria


 Stereospondyli 

Trematosauria


   

Capitosauria




   

Dendrerpetontidae


 Euskelia 

Eryopidae


   

Dissorophidae


   

Branchiosauridae


   

Amphibamidae


   

Lissamphibia (heutige (rezente) Amphibien)


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Stratigraphie

  • Indusium: Wetlugasaurus, Watsonisuchus.
  • Olenekium: Überlebende frühe Capitosauria, Sclerothorax, Parotosuchus, Odenwaldia, Stanocephalosaurus birdi.
  • Anisium: Eocyclotosaurus, Quasicyclotosaurus, Mastodonsaurus, Stenotosaurus.
  • Ladinium: Eryosuchus, Xenotosuchus, Kupferzellia, Tatrasuchus, “Cyclotosaurus” papilio, Mastodonsaurus.
  • Karnium: Capitosaurus, Cyclotosaurus, Mastodonsaurus.
  • Norium: Nur noch Cyclotosaurus in Grönland und Eurasien.

Für Procyclotosaurus, Paracyclotosaurus, Cherninia, und “Stanocephalosaurus” pronus wird nur die mittlere Trias angegeben.

Literatur

  • Rainer R. Schoch: The Capitosauria (Amphibia): characters, phylogeny, and stratigraphy. Palaeodiversity 1: 189–226; Stuttgart, 30. Dezember 2008. (PDF 6,9 MB, abgerufen am 1. März 2013)
  • Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. 2007, ISBN 3-89937-072-4
  • Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere, Thieme, Stuttgart (1993), ISBN 3-13-774401-6

Einzelnachweise

  1. Fortuny et al.: A new capitosaur from the Middle Triassic of Spain and the relationships within the Capitosauria (PDF; 857 kB), 2010

Weblinks

Commons: Mastodonsauroidea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Mastodonsaurus DB.jpg
== Mastodonsaurus.
CyclotosaurusDB2.jpg
Autor/Urheber: Dmitry Bogdanov , Lizenz: CC BY 3.0
Cyclotosaurus reconstruction
Odenwaldia heidelbergensis 01.jpg
Autor/Urheber: Kuebi = Armin Kübelbeck, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schädelabdruck eines Riesenlurchs (Odenwaldia heidelbergensis) in Buntsandstein. Fundort Waldkatzenbach. Der Abdruck befindet sich im Museum des Institutes für Geowissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (Im Neuenheimer Feld 234) [1]
Capitosaurus.jpg
Capitosaurus (Капитозавр)