Capelle (Solingen)
Capelle Stadt Solingen Koordinaten: 51° 10′ 55″ N, 7° 2′ 30″ O | ||
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Höhe: | ca. 197 m ü. NHN | |
Lage von Capelle in Solingen | ||
Wohnhaus an der Capelle (heute denkmalgeschütztes Gebäude Stresemannstraße 31) |
Capelle hieß bis in das 19. Jahrhundert ein Wohnplatz der Bürgermeisterei Merscheid, der unmittelbar an die Bürgermeisterei Wald angrenzte. Er befand sich an der Ecke Stresemannstraße/Wiedenkamper Straße (heutige Straßennamen) am Rande der Benrath-Focher-Provinzialstraße. Er wurde 1893 nach Wald eingemeindet und wuchs räumlich mit diesem zusammen, die Ortsbezeichnung verschwand ab Ende des 19. Jahrhunderts von den Stadtplänen und ist seitdem nicht mehr gebräuchlich.[1]
Lage und Beschreibung
Capelle grenzte unmittelbar nördlich an den sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitenden Walder Ortskern an. Heute weisen die Straßenzüge rund um die Stresemannstraße vorwiegend gründerzeitliche Bausubstanz auf. Benachbarte Ortslagen sind bzw. waren (von Nord nach West): Wald, Mummenscheid, Wiedenkamp, Rosenkamp, Tiefendick, Pfaffenbusch, Scheuer und Altenhof.
Geschichte
Der Ort lässt sich bis in das frühe 18. Jahrhundert zurückverfolgen, anfangs noch in Form eines Einzelhofes außerhalb von Wald. Vermutlich entstand er an der Altstraße, die auf dem Höhenrücken von Wald über Weyer, Ohligs, Hilden nach Benrath führte. Im 18. Jahrhundert wurde daraus unter preußischer Regierung die Benrath-Focher-Provinzialstraße. Im Jahre 1715 in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies ist der Ort mit einer Hofstelle verzeichnet und als Capelle benannt. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort unbenannt und bereits unmittelbar an Wald angrenzend, die Preußische Uraufnahme von 1844 ebenso. In der Karte vom Kreise Solingen aus dem Jahr 1875 des Solinger Landmessers C. Larsch ist der Ort erneut als Capelle verzeichnet.[2]
Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Honschaft Merscheid innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.
1815/16 lebten 16, im Jahr 1830 19 Menschen im als Weiler bezeichneten Wohnplatz.[3][4] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Merscheid innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur V. Merscheid. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwei Wohnhäuser und ein landwirtschaftliches Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 13 Einwohner im Ort, davon allesamt evangelischen Bekenntnisses.[3] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit sieben Wohnhäuser und 40 Einwohnern auf.[5] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für den Kapelle benannten Ort acht Wohnhäusern mit 40 Einwohnern angegeben.[6]
Zum 30. August 1893 wurden im Einflussbereich des Lochbachtales Grenzkorrekturen zwischen Ohligs und Wald vorgenommen. So gelangte unter anderem der vormals Capelle genannte Ort unter die Verwaltung der benachbarten Bürgermeisterei Wald. Er wuchs daraufhin mit dem Walder Ortskern zusammen. Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Capelle ein Ortsteil Solingens. Die Ortsbezeichnung ist jedoch in keinem Stadtplan mehr verzeichnet.[1]
Quellen
- ↑ a b Amtl. Stadtpläne der Stadt Solingen seit 1929
- ↑ C. Larsch: Karte vom Kreise Solingen im Regierungsbezirke Düsseldorf, 1875, abrufbar über den digitalen Historischen Atlas der Stadt Solingen
- ↑ a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.