Canopus-Klasse (1897)
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Die Canopus-Klasse war eine Klasse von sechs Einheitslinienschiffen die Ende des 19. Jahrhunderts für die Royal Navy gebaut wurden. Bis 1905 kamen die Schiffe vor allem auf der China Station zum Einsatz. Ab 1910 waren sie meist in der Reserve. 1914 wurden die Schiffe wieder aktiviert und nach der Sicherung des Übergangs des Britischen Expeditionskorps nach Frankreich auf verschiedenen Auslandsstationen eingesetzt.
Geschichte
Die Schiffe der Canopus-Klasse wurden gebaut, um den japanischen Schiffen Fuji und Yashima zu begegnen, die damals in England gebaut wurden. Am 13. Mai 1895 traf sich die Admiralität, um über eine vorläufige Vereinbarung über die Gestaltung neuer Schiffe zu diskutieren. Der Freibord sollte der gleiche sein wie bei der Centurion, die Hauptbewaffnung die gleiche wie bei der Caesar. Die Sekundärbewaffnung sollte aus zehn Schnellfeuerkanonen bestehen und Antrieb und Panzerung sollte dem der Renown entsprechen. Auf der Grundlage dieses vorläufigen Entwurfs wurden drei weitere Skizzen angefertigt. Am 2. September 1896 trat die Admiralität erneut zusammen und genehmigte den endgültigen Entwurf, der eine Kombination aus den früheren Skizzen darstellte.[1]
Konstruktion
Ursprünglich sollte die Bewaffnung mit denselben Türmen und der gleichen Ladevorrichtung wie bei der Caesar ausgestattet werden. Aber innerhalb der Klasse wurde viel experimentiert, was dazu führte, dass nur Canopus mit Mk BIII-Lafetten ausgestattet wurde, während Glory, Albion, Ocean und Goliath mit Mk BIV und die Vengeance mit Mk BV-Lafetten ausgestattet wurden.[2] Die Schiffe der Canopus-Klasse waren die ersten die mit Krupp Zementstahl ausgerüstet waren, der eine um 30 % höhere Festigkeit als die Harvey-Panzerung aufwies. Außerdem waren sie die ersten Schiffe seit der Dreadnought, die eine vertikale Panzerung aufwies die bis zu den Enden des Rumpfes reichte.[3] Bei den Schiffen dieser Klasse kamen erstmals im britischen Schlachtschiffbau Wasserrohrkessel zum Einsatz. Diese ermöglichen im Gegensatz zu den bis dahin verwendeten Großwasserraumkesseln höhere Leistungen bei einem geringeren Kohleverbrauch.[4]
Technik
Die Schiffe hatten eine Gesamtlänge von 131,45 m eine Breite von 22,27 und einen Tiefgang von 7,90 m. Die Verdrängung lag zwischen 13.150 t und 14.300 t.[4]
Antrieb
Die Schiffe waren mit zwei 3 Zyl.-Verbunddampfmaschinen ausgestattet, die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 15.400 Shp (11.327 kW) entwickelten, mit der sie eine Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten (33 km/h) erreichten. Der Dampf wurde von zwanzig Belleville-Wasserrohrkesseln geliefert. Die Schiffe konnten maximal 1.600 t Kohle mitführen, was ihnen bei 10 Knoten (19 km/h) eine Reichweite von 5.320 Seemeilen (9852 km) ermöglichte.[5]
Bewaffnung
Die Hauptbewaffnung bestand aus vier 305 mm Geschützen in zwei Zwillingstürmen vorn und achtern. Die Geschütze waren auf 187 t schweren Lafetten mit einem Seitenrichtbereich von −150 bis +150 Grad montiert. Die Kanonen selbst wogen 47 t und hatten bei einer maximalen Elevation von 13,5° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 716 m/s eine Reichweite von 13.590 m. Sie verschossen 386 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von ca. 2 Schuss pro Minute.[6] Die Sekundärbewaffnung bestand aus zwölf 152 mm-Schnellfeuergeschützen in Kasematten 6 auf jeder Breitseite. Die Geschütze waren auf Lafetten mit einem Seitenrichtbereich von +30° bis +150° Grad montiert. Die Kanonen selbst wogen 2,2 t und hatten bei einer maximalen Elevation von 20° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 544 m/s eine Reichweite von 9.050 m. Sie verschossen 20,4 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von ca. 5–6 Schuss pro Minute.[7] Zur Verteidigung gegen Torpedoboote waren zehn 76 mm-Schnellfeuergeschütze und sechs 47 mm-Schnellfeuergeschütze ebenfalls in Kasematten installiert. Außerdem hatte das Schiff vier 457 mm Torpedorohre unter Wasser montiert zwei auf jeder Breitseite.[4]
- (c) Patrick Mackie, CC BY-SA 2.0
76 mm Schnellfeuergeschütz (QF 12 pounder 12 cwt naval gun)
Panzerung
Das Panzerungsschema entsprach weitestgehend dem der Majestic-Klasse mit Ausnahme einer Verlängerung des Gürtels bis zum Vordersteven durch einen 50 mm Plankengang. Der 152 mm dicke Panzergürtel auf Höhe des Hauptdecks erstreckte sich von 2,74 m über der Wasserlinie, bis 1,67 m darunter und reichte 59,74 m mittschiffs bis zu den Barbetten. Der 50 mm dicke Plankengang der gerade bis zum Bug verlief wo es den Rammdorn stütze, bedeckte die Seite des Schiffes bis 1,21 m oberhalb und stieg im Bereich der vorderen Wasserdichten Abteilung auf 2,74 m an. Das vordere Schott war zwischen 152 mm 254 mm dick und verlief schräg nach innen von den vorderen Enden des Gürtels bis zur Stirnseite der vorderen Barbette. Das Schott achtern war zwischen 152 mm und 304 mm dick und verlief in gleicher Weise zur Stirnseite der hinteren Barbette Die Geschütztürme hatten 203-mm-Flächen mit 50-mm-Dächern. Die Barbetten waren auf der Vorderseite 254 mm, auf der Rückseite 304 mm und verjüngten sich auf 152 mm unterhalb des Gürtels. Die Kasematten waren an der Front 127 mm und an den Seiten 27 mm dick. Der vordere Kommandoturm war rundherum mit 304 mm und der hintere mit 76 mm gepanzert. Das Hauptdeck war mit 25 mm und das Mitteldeck mit 27 mm Panzerung versehen und erstreckte sich über die gesamte Länge der Zitadelle zwischen den äußeren Verkleidungen der Barbetten.[8]
Schiffe der Canopus-Klasse
Schiff | Bauwerft | Kiellegung | Stapellauf | Fertigstellung | Schicksal |
---|---|---|---|---|---|
Canopus | Portsmouth Dockyard | 4. Januar 1897 | 12. Oktober 1897 | Dezember 1899 | Abbruch 1920 |
Goliath | Chatham Dockyard | 4. Januar 1897 | 23. März 1898 | März 1900 | 13. Mai 1915 durch Torpedo versenkt |
Albion | Thames Iron Works Blackwall | 3. Dezember 1896 | 21. Juni 1898 | Juni 1901 | abgewrackt 1920 |
Ocean | Devonport Dockyard, Plymouth | 15. Februar 1897 | 5. Juli 1898 | Februar 1900 | 18. März 1915 nach Minentreffer gesunken |
Glory | Cammell Laird, Birkenhead | 1. Dezember 1897 | 11. März 1899 | Oktober 1900 | abgewrackt 1922 |
Vengeance | Vickers, Barrow | 23. August 1898 | 25. Juli 1899 | April 1902 | abgewrackt 1921 |
Literatur
- R. A. Burt: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis 2013, ISBN 978-1-59114-065-8 (englisch).
- Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1860-1905. Conway Maritime Press, Greenwich 1979, ISBN 0-8317-0302-4 (englisch).
Weblinks
Einzelnachweisen
- ↑ Burt: British Battleships 1889–1904 S. 137f.
- ↑ Burt: S. 140.
- ↑ Burt: S. 142f.
- ↑ a b c Conway's all the world's fighting ships, 1860-1905. S. 35.
- ↑ Burt: S. 147f.
- ↑ 12"/35 (30.5 cm) Mark VIII. Abgerufen am 18. Juni 2022.
- ↑ Britain 4.7-inch (12 cm) QF Marks I to IV. Abgerufen am 18. Juni 2022.
- ↑ Burt: S. 142ff.
Auf dieser Seite verwendete Medien
A Riley & Cowley triple expansion marine steam engine with cylinders of 5, 8 and 13 1/2 inches by 8-inch stroke.
Plan diagram of 12-inch gun turret of British Canopus class battleship.
AWM caption : "SYDNEY, NEW SOUTH WALES, AUSTRALIA. 1942-01-24. SIDE VIEW OF A QUICK FIRING, 3 POUNDER HOTCHKISS GUN, SHOWING THE ROCKING BAR SIGHT."
The Royal Navy during the Second World War
Somewhere in the Atlantic Ocean, several 18 inch torpedoes on dollies on the deck of HMS ARK ROYAL. These torpedoes are due to be loaded onto the ship's compliment of Fairey Swordfish torpedo bombers.
Krupp cemented plate, 3 inches thick, after attack. (Vickers, Sons & Maxim.)
Illustration from 1911 Encyclopædia Britannica, article Armour Plates.
Belleville Boiler
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(c) Patrick Mackie, CC BY-SA 2.0
Gun at Dunree Fort. Appears to be a QF 12 pounder 12 cwt Mk I or III. The gun faces north-west across Lough Swilly.