Hanfgewächse
Hanfgewächse | ||||||||||||
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(c) soebe, CC BY-SA 3.0 Weiblicher Blütenstand genannt „Hopfenzapfen“ von Hopfen (Humulus lupulus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cannabaceae | ||||||||||||
Martinov |
Die Hanfgewächse (Cannabaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Rosenartigen (Rosales). Die etwa elf Gattungen mit etwa 170 Arten sind fast weltweit verbreitet.
Die wichtigsten Nutzpflanzen der Familie der Hanfgewächse sind in den beiden Gattungen Hanf (Cannabis) und Hopfen (Humulus).
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Es sind ausdauernde krautige Pflanzen oder verholzende Pflanzen: Sträucher und Bäume; einige Arten sind Kletterpflanzen. Manche Arten enthalten Harz.
Die Anordnung der Blätter an den Stängeln oder Zweigen ist gegenständig oder wechselständig und dabei schraubig oder zweizeilig. Die gestielten Laubblätter besitzen eine sehr vielgestaltige Blattspreite von einfach über handförmig gelappt bis geteilt. Sie haben immer einen gesägten Blattrand. Nebenblätter sind immer vorhanden, sie können untereinander verwachsen sein oder nicht.
Blütenstände, Blüten und Früchte
Sie sind meist zweihäusig (diözisch), selten einhäusig (monözisch) getrenntgeschlechtig. Die verzweigten, dichten Blütenstände mit Deckblättern enden in einem zymösen Teilblütenstand.
Die eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Oft ist ein Teil der Blütenhüllblätter reduziert. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden: in männlichen Blüten sind sie frei, in weiblichen Blüten sind sie teilweise verwachsen. Kronblätter fehlen oft. In den männlichen Blüten ist nur ein Kreis mit fünf fertilen Staubblättern vorhanden. In den weiblichen Blüten sind zwei Fruchtblätter zu einem synkarpen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der sehr kurze Griffel endet in zwei langen Narben. Die Bestäubung erfolgt meist durch den Wind (Anemophilie).
Sie bilden oft Steinfrüchte oder seltener bei Cannabis und Humulus Nussfrüchte.
Inhaltsstoffe und Chromosomensätze
An Inhaltsstoffen sind Alkaloide und Flavonole vorhanden.
Die Chromosomengrundzahl beträgt meist x = 10.
Systematik
Die gültige Erstveröffentlichung des Familiennamens Cannabaceae erfolgte 1820 durch Ivan Ivanovič Martinov in Tekhno-Botanicheskīĭ Slovar …, S. 99. Die Veröffentlichung von Cannabidaceae durch Stephan Ladislaus Endlicher erfolgte erst 1837 in Genera plantarum secundum ordines naturales disposita. Typusgattung ist Cannabis L.[1]
Stellung in der Ordnung Rosales
Die Familie Cannabaceae bestand lange Zeit nur aus den beiden Gattungen Cannabis und Humulus innerhalb einer Ordnung Urticales. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass die sechs oder sieben Familien und 2600 Arten der früheren Ordnung Urticales mit in die Ordnung Rosales gehören. Es stellte sich heraus, dass die Unterfamilie Celtidoideae mit den Gattungen Aphananthe, Celtis, Gironniera, Pteroceltis und Trema nicht näher mit der Unterfamilie Ulmoideae verwandt sind[2].[3] Statt in die Ulmaceae gehören die Gattungen der Celtidoideae zu den Cannabaceae.
Obwohl die Celtidoideae mehr Gattungen und Arten enthalten, heißt die Familie nicht Celtidaceae, sondern aus Prioritätsgründen Cannabaceae. So ergeben sich folgende Synonyme für Cannabaceae Martinov: Cannabidaceae Endl., Celtidaceae Engl., Lupulaceae Schultz Sch., nom. illeg.[4][5]
Verwandte Familien innerhalb der Ordnung Rosales:[6]
Rosales |
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Gattungen
Die Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) enthält heute etwa (neun bis) elf Gattungen mit etwa 170 Arten:[4]
- AphananthePlanch. (Syn.: HomoioceltisBlume, MirandaceltisSharp): Die etwa fünf Arten kommen im östlichen Asien, auf Madagaskar, in Mexiko und auf Pazifischen Inseln vor, zwei davon in China.
- Aphananthe aspera(Thunb.) Planch.: Aus Japan, Korea, Taiwan, Vietnam und aus dem zentralen bis südlichen China.
- CannabisL., Hanf: Es sind nur ein bis drei Arten, die vermutlich ursprünglich in Zentralasien beheimatet sind.
- CeltisL., Zürgelbäume (Syn.: MomisiaF.Dietr., SparreaHunz. & Dottori): Die etwa 60 bis 100 Arten sind von den Tropen bis in gemäßigte Gebiete verbreitet.
- ChaetacmePlanch. (Syn.: ChaetachmePlanch., orth. var.): Die nur vier Arten sind in Westafrika verbreitet.
- GironnieraGaudich. (Syn.: HelminthospermumThwaites, NematostigmaPlanch.): Die etwa 6 Arten sind in Südostasien, auf Pazifischen Inseln und auf Sri Lanka verbreitet.
- HumulusL., Hopfen (Syn.: HumulopsisGrudz., LupulusMill.): Die nur zwei bis drei Arten sind auf der Nordhalbkugel verbreitet.
- LozanellaGreenm. (früher in Ulmaceae): Die nur zwei Arten kommen von Mexiko bis Bolivien vor.
- ParasponiaMiq.: Die etwa 5 Arten kommen auf Pazifischen Inseln vor. Die Wurzeln haben zur Stickstofffixierung eine Symbiose mit Rhizobium; es ist die einzige Pflanzengruppe außer den Leguminosen, die mit diesen Organismen Stickstoff fixieren, ansonsten sind Actinomyceten die Symbionten.[7]
- PteroceltisMaxim. mit der einzigen Art Pteroceltis tatarinowiiMaxim: Sie gedeiht auf Kalkstein entlang von Flüssen in Höhenlagen zwischen 100 und 1500 Meter nur in China.[8]
- TremaLour. (Syn.: SponiaComm. exDecne.): Die etwa 15 Arten sind in den Tropen und Subtropen verbreitet.
Galerie
- Hanf (Cannabis sativa):
Habitus und Blätter
- Hopfen (Humulus):
- (c) TILMAN KLUGE, CC BY-SA 3.0
Blätter des wilden Hopfens
- Westlicher Zürgelbaum (Celtis occidentalis):
- (c) Sten, CC BY-SA 3.0
Zweig mit reifen Steinfrüchten
- Europäischer Zürgelbaum (Celtis australis):
Quellen
- Die Familie Cannabaceae nach aktueller Systematik bei der APWebsite. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- Kenneth J. Sytsma, Jeffery Morawetz, J. Chris Pires, Molly Nepokroeff, Elena Conti, Michelle Zjhra, Jocelyn C. Hall & Mark W. Chase: Urticalean rosids: circumscription, rosid ancestry, and phylogenetics based on rbcL, trnL-F, and ndhF sequences., in American Journal of Botany, 2002, 89, S. 1531–1546: Online.
Einzelnachweise
- ↑ Cannabaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 30. Juli 2013.
- ↑ S. J. Wiegrefe, K. J. Sytsma & R. P. Guries: The Ulmaceae, one family or two? Evidence from chloroplast DNA restriction site mapping. In: Plant Systematics and Evolution, 210, 1998, S. 249–270.
- ↑ K. K. Ueda & Kosuge H. Tobe: A molecular phylogeny of Celtidaceae and Ulmaceae (Urticales) based on rbcL nucleotide sequences. In: Journal of Plant Research, 110, 1997, S. 171–178.
- ↑ a b Cannabaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 30. Juli 2013.
- ↑ Kenneth J. Sytsma, Jeffery Morawetz, J. Chris Pires, Molly Nepokroeff, Elena Conti, Michelle Zjhra, Jocelyn C. Hall & Mark W. Chase: Urticalean rosids: circumscription, rosid ancestry, and phylogenetics based on rbcL, trnL-F, and ndhF sequences., In: American Journal of Botany, 2002, 89, S. 1531–1546: Online. (Memento des Originals vom 6. Juli 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Die Familie Cannabaceae nach aktueller Systematik bei der APWebsite.
- ↑ Stickstofffixierung bei den Pflanzentaxa.
- ↑ Liguo Fu, Yiqun Xin & Alan Whittemore: Pteroceltis Ulmaceae, S. 9 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 5 - Ulmaceae through Basellaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003. ISBN 1-930723-27-X
Weblinks
- Zhengyi Wu, Zhe-Kun Zhou & Bruce Bartholomew: Die Familie nach altem Umfang in der Flora of China, Volume 5, 2003. (englisch)
- Die Familie Cannabaceae nach altem Umfang bei DELTA. (englisch)
- Ernest Small: Die Familie nach altem Umfang in der Flora of North America, Volume 3, 1997. (englisch)
- Die Familie nach neuem Umfang in der Flora of Madagascar. (englisch)
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Deze foto toont de Celtis occidentalis. Ik nam de foto op zaterdag 1 oktober in het arboretum in Wageningen.
This pic shows the Celtis occidentalis. I took the photo in Wageningen, Netherlands.Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Bogdan als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
cânepă
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Planta de Cannabis White Dwarf Autofloreciente
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Pigeon Wood Trema orientalis. Kolkata, West Bengal, India
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Celtis occidentalis: Leaves and fruit (partly hidden)
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This pic shows the Celtis occidentalis. I took the photo in Wageningen, Netherlands.
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Botanical specimen in the Morris Arboretum, 100 East Northwestern Avenue, Chestnut Hill, Philadelphia, Pennsylvania, USA.
Autor/Urheber: Aleks, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kultivierung von industriellem Hanf in Frankreich
Autor/Urheber: Rasbak, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Humulus lupulus male plant
Autor/Urheber: Bernd Haynold, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Humulus lupulus, female inflorescence
Autor/Urheber: Dr. Mirko Junge, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Hopfenfeld in Bayern
(c) soebe, CC BY-SA 3.0
Detailaufnahme einer Hopfenblüte
Das Foto entstand im August 2004 in Hamburg. Die Pflanze rankte um ein vor sich hin korrodierendes Brückengeländer.
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Humulus lupulus male plant (nl: Hop mannelijke plant)
- Picture taken by myself
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Aphananthe philippinensis at Wingham Brush, Australia