Canena

Gemeinde Canena
Canena – Ortsansicht mit Renaissanceschloss (castillo)
Canena – Ortsansicht mit Renaissanceschloss (castillo)
WappenKarte von Spanien
Wappen von Canena
Canena (Spanien)
Finland road sign 311 (1994–2020).svg
Basisdaten
Autonome Gemeinschaft:Andalusien
Provinz:Jaén
Comarca:La Loma
Koordinaten38° 3′ N, 3° 29′ W
Höhe:500 msnm
Fläche:14,32 km²
Einwohner:1.831 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte:127,86 Einw./km²
Postleitzahl:23420
Gemeindenummer (INE):23020
Verwaltung
Website:Canena

Canena ist ein kleinerer Ort und eine aus dem Hauptort sowie mehreren Weilern (aldeas) und Einzelgehöften bestehende Gemeinde (municipio) mit insgesamt 1.831 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Zentrum der Provinz Jaén in der autonomen Region Andalusien.

Lage

Der Ort Canena liegt am Arroyo de la Yedra in einer Höhe von ca. 480 bis 530 m ü. d. M.[2] Die Entfernung zur Provinzhauptstadt Jaén beträgt ca. 55 km (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung; die Stadt Úbeda ist knapp 20 km in südöstlicher Richtung entfernt. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 470 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002016
Einwohner1.2611.6112.4302.1221.943

Der deutliche Bevölkerungsrückgang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.[4]

Wirtschaft

Canena liegt im Zentrum der schier endlosen Olivenbaumplantagen der Provinz Jaén. Früher wurden auch Getreide, Weinreben etc. zur Selbstversorgung angepflanzt; Gemüse stammte aus den Hausgärten. Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner) und Forstwirtschaft werden ebenfalls betrieben. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleistungsbetriebe aller Art angesiedelt. Daneben gibt es mehrere Ferienhäuser (casas rurales).

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet wurden jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Kleinfunde entdeckt. Aus römischer Zeit stammen einige Ruinen beim Weiler El Balneario. Die Westgoten drangen wahrscheinlich nicht bis hierhin vor. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde die Gegend von den Mauren überrannt. Nach dem Ende des Kalifats von Córdoba (1031) wurde die Gegend Bestandteil des Taifa-Königreichs von Jaén. Um das Jahr 1226 wurde das Gebiet von den Christen zurückerobert (reconquista) und zur militärischen Sicherung dem Santiago- und dem Calatrava-Ritterorden übergeben (vgl. Ortswappen). Karl V. (reg. 1516–1556) verkaufte den Ort im Jahr 1538 an seinen aus Úbeda stammenden Staatssekretär Francisco de los Cobos y Molina, der den Bau des Schlosses in Auftrag gab. Mit dem Alhambra-Edikt (1492) der Katholischen Könige begann die Vertreibung der sephardischen Juden; in den Jahren um 1610 wurden die letzten Muslime (Morisken) ebenfalls ausgewiesen.[5][6]

Sehenswürdigkeiten

Innenhof des Castillo
  • Das um die Mitte des 16. Jahrhunderts von Andrés de Vandelvira geplante Castillo ist ein Renaissancepalast mit deutlichen Reminiszenzen an eine mittelalterliche Burg. Beeindruckend ist der kreuzgangähnliche Innenhof.[7]
  • Die im Jahr 1564 fertiggestellte Iglesia Parroquial de la Purísima Concepción ist der unbefleckten Empfängnis Mariens geweiht. Ein schmuckloses Portal führt ins dreischiffige Innere der Kirche.
  • Die Ermita de Nuestra Señora de los Remedios steht am Ortsrand; sie stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts, wurde jedoch im 18. Jahrhundert in Teilen umgebaut.
  • Das El Molinillo genannte Bauwerk befindet sich am Arroyo de la Yedra und diente zur Bewässerung. Man vermutet römische Ursprünge.

Weblinks

Commons: Canena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Canena – Karte mit Höhenangaben
  3. Canena – Klimatabellen
  4. Canena – Bevölkerungsentwicklung
  5. Canena – Geschichte
  6. Canena – Geschichte in Stichworten
  7. Canena – Castillo

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Quadratische Plattkarte, N-S-Streckung 130 %. Geographische Begrenzung der Karte:

  • N: 44.4° N
  • S: 34.7° N
  • W: 9.9° W
  • O: 4.8° O
Castillo de Canena - Vfersal.jpg
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Castillo de Canena, 2007
Castillo de Canena (Jaén). Patio.jpg
Autor/Urheber: Jose Luis Filpo Cabana, Lizenz: CC BY 3.0
Francisco de los Cobos y Molina contrata (1538) a Andrés de Vandelvira su castillo en Canena (Jaén)
Escudo de Canena.svg
Autor/Urheber: SanchoPanzaXXI, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Medio partido y cortado: I cuartel: En campo de plata, una cruz de Santiago de gules. II cuartel: En campo de plata, una cruz de Calatrava de gules. III cuartel: En campo de azur, cinco leones rampantes de oro, coronados de lo mismo, colocados en sotuer. Contorno español y timbre de corona real cerrada. Jaén, Pueblos y Ciudades. Volumen II, página 731. Heráldica de Canena. Enciclopedia editada por el Diario Jaén, 1998.