Canchungo
Canchungo | ||
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Koordinaten | 12° 4′ N, 16° 2′ W | |
Basisdaten | ||
Staat | Guinea-Bissau | |
Provinz | Norte | |
Region | Cacheu | |
ISO 3166-2 | GW-CA | |
Fläche | 642,9 km² | |
Einwohner | 43.709 (2009) | |
Dichte | 68 Ew./km² | |
Kultur | ||
Partnerstädte | Villach, Porto | |
Stadtwappen von Teixeira Pinto, heute Canchungo |
Canchungo ist eine Stadt mit 11.600 Einwohnern (Stand 2009)[1] im Nordwesten Guinea-Bissaus. Sie gehört zur Verwaltungsregion Cacheu und liegt 21 km südlich der Stadt Cacheu und 79 km nördlich der Landeshauptstadt Bissau.
Canchungo ist Sitz des gleichnamigen Sektors mit einer Fläche von 643 km²[2] und 43.709 Einwohnern.[1]
Bis zur Unabhängigkeit 1974 trug die Stadt den kolonialen Ortsnamen Vila de Teixeira Pinto, benannt nach dem portugiesischen Kolonialoffizier João Teixeira Pinto (1876–1917).[3]
Bevölkerung
Der Ort hatte laut Zensus 2009 genau 11.600 Einwohner,[1] mit den Manjaco als traditionell bedeutendster Ethnie.
Gliederung
Die Sektorhauptstadt Canchungo ist in elf, mit Untergliederungen 16 Ortsteile (Bairros) gegliedert.
Der gesamte Sektor Canchungo umfasst knapp 120 Ortschaften, häufig ländliche Dörfer (Tabancas).[4]
Zu den wichtigsten Orten neben der Sektorhauptstadt zählen:
- Bará (696 Einwohner)
- Beniche (675 Einwohner)
- Cabienque (605 Einwohner)
- Catchobar (1.015 Einwohner in zwei Ortsteilen)
- Cuécué (352 Einwohner)
- Jolmete (654 Einwohner)
- Pelundo (2.358 Einwohner in drei Ortsteilen)
- Petabe (719 Einwohner)
- Pisse (237 Einwohner)
- Tchulame (607 Einwohner)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Stadt ist bekannt für ihr Kunsthandwerk, insbesondere die Korbflechterei, die Keramik und die gewebten Stoffe der Manjaco.[5]
Eine Vielzahl Gebäude der portugiesischen Kolonialzeit haben sich erhalten, etwa der charakteristische Wasserturm von 1946, die Kirche, die Schule von 1947, das alte Kino und ehemalige Verwaltungsgebäude. Auch die zentralen Alleen sind noch in Gebrauch, mit den hohen Laternenpfählen der heute nicht mehr funktionierenden Straßenbeleuchtung.[5]
Das frühere Denkmal Teixeira Pintos auf dem Platz in einem der zwei zentralen Kreisverkehre ist heute nicht mehr zu sehen: der Sockel blieb nach der Entfernung der Statue nach der Unabhängigkeit 1974 leer, die abgebaute Bronzestatue befindet sich mit anderen abgebauten Statuen aus der Kolonialzeit im Fort von Cacheu.
Sport
Wichtigster Sportverein im Sektor ist der Fußballklub Futebol Clube de Canchungo. Nach mehreren Auf- und Abstiegen spielt er seit 2014 wieder in der höchsten Spielklasse des Landes, dem Campeonato Nacional da Guiné-Bissau. Zweimal konnte er bisher den Landespokal Taça Nacional da Guiné-Bissau gewinnen, 2014 und 2017.
Seine bisher erfolgreichste Saison spielte der Klub 2016/2017: nach seinem zweiten Gewinn des Landespokals schlug er den Landesmeister Sport Bissau e Benfica im guinea-bissauischen Supercup Supertaça "Boer" da Guiné-Bissau mit 1:0.[6]
Der FC Canchungo empfängt seine Gäste im Estádio Saco Vaz.
Wirtschaft und Verkehr
Canchungo ist ein bedeutender regionaler Handelsort, insbesondere seine Markthalle, deren bunte Stände sich bis über die zentrale Allee erstrecken. Der hiesige Bankschalter der Banco da África Ocidental und die Tankstelle der portugiesischen Galp am Ortseingang sind die einzigen Versorgungseinrichtungen ihrer Art bis zur Regionshauptstadt Cacheu.
Die Stadt ist über eine vergleichsweise gute Asphaltstraße mit der Hauptstadt Bissau verbunden, jedoch geht diese am Ortseingang von Canchungo in Lehmpisten über.
Canchungo verfügt über einen Flugplatz mit dem ICAO-Code GGCG.
Söhne und Töchter
- António Baticã Ferreira (* 1939), Lyriker und Arzt
- Aristides Gomes (* 1954), Premierminister von Guinea-Bissau
Städtepartnerschaft
Weblinks
- Autofahrt durch Canchungo (2012), dreiminütiger privater Videoclip auf YouTube, mit Musik des guinea-bissauischen Sängers Justino Delgado unterlegt
Einzelnachweise
- ↑ a b c Einwohner per Region, Sektor und Ortschaft nach Geschlecht, Volkszählung 2009 ( des vom 31. März 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (S. 131, port.), PDF-Abruf beim Nationalen Statistikamt INE vom 30. Dezember 2017
- ↑ Statistischer Jahresbericht Guinea-Bissau 2015 ( des vom 22. Juni 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (S. 11), PDF-Abruf beim Nationalen Statistikamt INE vom 30. Dezember 2017
- ↑ Landkarte mit Teixeira Pinto in Portugiesisch-Guinea von 1961
- ↑ Einwohner per Region, Sektor und Ortschaft nach Geschlecht, Volkszählung 2009 ( des vom 31. März 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (S. 131, port.), PDF-Abruf beim Nationalen Statistikamt INE vom 20. Januar 2018
- ↑ a b Joana Benzinho, Marta Rosa: À Descoberta da Guiné-Bissau., Afectos com Letras/EU, Pombal 2015, ISBN 978-989-20-6252-5, S. 64.
- ↑ Webseite zur Fußballsaison 2016/17 in Guinea-Bissau, Website der Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, abgerufen am 6. Januar 2018
- ↑ Geminações de Cidades e Vilas. Associação Nacional de Municípios Portugueses, archiviert vom am 23. September 2015; abgerufen am 20. März 2024 (portugiesisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Autor/Urheber: Joehawkins, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Tankstelle der portugiesischen GALP am Ortsausgang von Canchungo.
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Domaleixo als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY 3.0
Coat of arms of the city of Canchungo (then Vila de Teixeira Pinto), Guinea-Bissau, during Portuguese rule (may be still in use). From the book of Almeida Langhans, "Armorial do Ultramar Português" 2 vols. 1966.
Emerson(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Guinea-Bissau
Autor/Urheber: Joehawkins, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die katholische Kirche in Canchungo, noch zu Kolonialzeiten durch die Portugiesen errichtet. Auch wenn in der Region der Islam und die Naturreligionen vorherrschen, so spielt die Kirche doch eine Rolle in Bildung und sozialem Leben im Kreis Canchungo.