Canadian-American Challenge Cup

Der Canadian-American Challenge Cup, kurz CanAm oder Can-Am, war in den Jahren 1966 bis 1974 eine Serie von Sportwagenrennen in Nordamerika. Das Gegenstück in Europa war beziehungsweise ist die Interserie. Eine zweite Generation von CanAm mit grundlegend anderen Regeln basierte auf veralteten Formel-5000-Wagen, die mit der Optik von Sportwagen versehen wurden.

McLaren M1A
Toyota Seven CanAm V8, 1969

Anfänge

CanAm begann als Rennserie für Rennsportwagen mit zwei Rennen in Kanada (engl. Canada, daher Can) und vier Rennen in den Vereinigten Staaten (America, daher Am). Die Serie wurde anfangs von J-Wax gesponsert. Für die Serie galten die Gruppe-7-Regeln aus dem FIA-Regelwerk der FIA, die sehr wenig Beschränkungen in Bezug auf Neuerungen hatten. Diese Regeln erlaubten praktisch unbegrenzte Möglichkeiten mit Hubraum, Leistung, Turboladern und dem Anpressdruck des Wagens zu experimentieren. Dies hatte schlussendlich zur Folge, dass wahrhaft „ungeheuerliche“ Wagen mit weit über 1000 PS (750 kW), Flügeln, einer aktiven Anpressdruckerzeugung, sehr niedrigen Gewichten und bis dahin nie da gewesene Geschwindigkeiten entstanden.

Erwähnenswerte Fahrer und Technologien

Erwähnenswerte Fahrer der ursprünglichen CanAm-Serie sind praktisch alle wichtigen Fahrer der späten 1960er und frühen 1970er Jahre. Denis Hulme, Bruce McLaren, Phil Hill, Mark Donohue, Jim Hall, Chris Amon, Dan Gurney, Peter Revson, Masten Gregory, John Surtees, Parnelli Jones, Mario Andretti, Jack Brabham, Pedro Rodríguez, Vic Elford und Jackie Stewart fuhren alle irgendwann einmal CanAm Wagen.

CanAm war der Geburtsort und das Erprobungsgelände für, zu dieser Zeit, ungeheuerliche Technik. CanAm-Wagen zählten zu den ersten Rennwagen mit Flügeln, leistungsfähigen Turboladern, verkleideten Unterböden und Materialien aus der Luft- und Raumfahrt, wie beispielsweise Titan. Dies führte letzten Endes zum Untergang der ursprünglichen Serie, da die Kosten ausarteten. Jedoch waren die CanAm-Wagen stets auf dem aktuellen Stand der Renntechnik. Erwähnenswerte Konstrukteure der Serie waren McLaren, Chaparral, Lola, B.R.M., Shadow und Porsche.

Als der ultimative CanAm-Rennwagen gilt der turbogeladene Porsche 917/30 Spyder.

Niedergang

1974 fand die letzte CanAm-Meisterschaft statt. Schwindelerregende Kosten, eine wirtschaftliche Flaute in Nordamerika als Folge der Ölkrise und nachlassendes Interesse bei Sponsoren führten zum Abbruch der Serie am Ende der 1974er Saison. Der Name CanAm war weiterhin bekannt, was die SCCA 1977 veranlasste, eine zweite CanAm-Serie vorzustellen, welche auf überarbeiteten Fahrzeugen der kurz zuvor aufgelösten Formel A/5000 Serie basierten. Jedoch konnte der Ruhm und Erfolg des Originals nicht erreicht werden.

Meister

JahrFahrerTeamWagen
1966Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John SurteesVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team SurteesLola T70-Chevrolet
1967Neuseeland Bruce McLarenVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M6A-Chevrolet
1968Neuseeland Denis HulmeVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M8A-Chevrolet
1969Neuseeland Bruce McLarenVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M8B-Chevrolet
1970Neuseeland Denis HulmeVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M8D-Chevrolet
1971Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter RevsonVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M8F-Chevrolet
1972Vereinigte StaatenVereinigte Staaten George FollmerVereinigte StaatenVereinigte Staaten Penske RacingPorsche 917/10
1973Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark DonohueVereinigte StaatenVereinigte Staaten Penske RacingPorsche 917/30KL
1974Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie OliverVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Shadow Racing CarsShadow DN4A-Chevrolet
1975keine Rennen
1976keine Rennen
1977FrankreichFrankreich Patrick TambayVereinigte Staaten Haas-Hall RacingLola T333CS-Chevrolet
1978AustralienAustralien Alan JonesVereinigte StaatenVereinigte Staaten Haas-Hall RacingLola T333CS-Chevrolet
1979Belgien Jacky IckxVereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Haas RacingLola T333CS-Chevrolet
1980FrankreichFrankreich Patrick TambayVereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Haas RacingLola T530-Chevrolet
1981AustralienAustralien Geoff BrabhamBelgien Team VDSLola T530-Chevrolet / VDS 001-Chevrolet
1982Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Al Unser Jr.Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Galles RacingFrissbee GR3-Chevrolet
1983Kanada Jacques VilleneuveKanada Canadian TireFrissbee GR3-Chevrolet
1984Irland Michael RoeVereinigte StaatenVereinigte Staaten Don WalkerVDS 002-Chevrolet / VDS 004-Chevrolet
1985Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rick MiaskiewiczVereinigte StaatenVereinigte Staaten Mosquito AutosportFrissbee GR3-Chevrolet
1986Kanada Horst KrollKanada Kroll RacingFrissbee KR3-Chevrolet

Klasse unter 2 Liter

JahrFahrerTeamWagen
1979Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tim EvansVereinigte StaatenVereinigte Staaten Diversified Engineering ServicesLola T290-Ford
1980Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gary GoveVereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Lovely VWRalt RT2-Hart
1981Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim TruemanVereinigte StaatenVereinigte Staaten TrueSportsRalt RT2-Hart
1982SchwedenSchweden Bertil RoosVereinigte StaatenVereinigte Staaten Elite RacingMarquey CA82-Hart
1983SchwedenSchweden Bertil RoosVereinigte StaatenVereinigte Staaten Roos Racing SchoolScandia B3-Hart
1984Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kim CampbellVereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Mitchell RacingMarch 832-BMW
1985Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lou SellVereinigte StaatenVereinigte Staaten Sell RacingMarch 832-BMW

Weblinks

Commons: Canadian-American Challenge Cup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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