Camp Warehouse
Das Camp Warehouse war eine Militärbasis, die sich rund zehn Kilometer östlich vom Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul befand. Das Camp, das früher als Industrielager diente, wurde zum größten Teil von Soldaten der Bundeswehr aufgebaut.
Sicherheitslage
Das Camp, das in einem überschaubaren Talkessel lag, wurde mehrfach Ziel von Raketenanschlägen und einem Selbstmordanschlag. Die meisten dieser Anschläge geschahen vor Weihnachten 2002.
Namensgebung
Die Bezeichnung „Camp Warehouse“ ist vermutlich auf die anfangs improvisierte Atmosphäre zurückzuführen bzw. leitet sich davon ab, dass vor Etablierung des Armeecamps ein Großteil des Areals als industrielles Lager genutzt wurde. Zu Beginn des Einsatzes mussten die Soldaten etwa fast ausschließlich in Zelten schlafen. Bei Dienstbüros waren abgeklebte Fenster anfangs gang und gäbe.[1] Die Lage hatte sich später verbessert.
Führung
Die Bundeswehr hat am 1. Juni 2006 das Kommando über die im gesamten Norden Afghanistans übernommen. Der Schwerpunkt des deutschen Einsatzes wurde dafür von Kabul ins nordafghanische Masar-e Scharif verlegt, wo die Bundeswehr derzeit ihr größtes Feldlager außerhalb Deutschlands, Camp Marmal, aufbaut. Camp Warehouse wurde am 15. Juli 2006 an Frankreich übergeben.
Denkmal
Innerhalb des Camps gab es ein Gefallenendenkmal. Die Ziegelsteinmauer mit Gedenktafeln erinnerte an die gefallenen Soldaten der ISAF-Truppe aller im Camp stationierten Nationen sowie der gefallenen deutschen Polizisten. Es handelte sich um eines der ersten Gefallenendenkmäler deutscher ISAF-Truppen.[2] Vor dem Truppenabzug der NATO 2021 wurde das Denkmal demontiert und im Wald der Erinnerung wiedererrichtet.
Siehe auch
- Deutsche Beteiligung am Krieg in Afghanistan
- Liste der Feldlager der International Security Assistance Force
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl.Ein Tag im Camp „Warehouse“. ( vom 12. September 2009 im Internet Archive) Erlebnisbericht eines deutschen ISAF-Soldaten. In: Website des DBWV (Oktober 2002).
- ↑ Gefallenendenkmal Camp Warehouse, Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, abgerufen am 29. November 2017
Koordinaten: 34° 32′ 29″ N, 69° 18′ 16″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Sgt. 1st Class Mack Davis, a South Carolina Army National Guard NCO for the Office of Military Cooperation – Afghanistan, and a soldier from the Royal Danish Army Contingent, International Security Assistance Force, pace themselves during the Danish Contingent’s 25-kilometer Rucksack March, held at Camp Warehouse in Kabul, Afghanistan