Camino Real de Castilla de Oro

Camino Real in einem trockengefallenen Uferbereich des Alajuela-Stausees.

Der Camino Real in Panama war die wichtigste Handelsroute für den Transport des in Südamerika eroberten und ausgebeuteten Goldes und Silbers während der spanischen Kolonialherrschaft in Lateinamerika. Der Camino Real verband Panama-Stadt am Pazifik mit Portobelo in der Karibik (vor Gründung von Portobelo im Jahr 1597 mit Nombre de Dios). Er hatte eine Länge von ca. 80 Kilometern und war die kürzeste und topografisch bestgelegene Verbindung zwischen den beiden Ozeanen. Ein alternativer Handelsweg war der Camino de Cruces, er führte 30 Kilometer über Land von Panama-Stadt nach Venta de Cruces (nahe dem heutigen Ort Gamboa) am Ufer des Flusses Chagres, danach wurde der Fluss Chagres bis zur Mündung in der Karibik befahren. Mit dem Ausbau des Camino Real wurde in den 1520er Jahren begonnen, die meisten Sektionen des Weges wurden aber erst Jahrzehnte später gepflastert.

Mit dem Ende des spanischen Handelsmonopols und der Aufgabe der Handelsmesse von Portobelo im Jahr 1740 wurde der Weg kaum noch genutzt.[1] Mit der Eröffnung der ersten transkontinentalen Eisenbahnlinie zwischen Colón, ca. 35 km westlich von Portobelo, und Panama-Stadt 1855 wurde der Camino Real vollkommen bedeutungslos. Der genaue Verlauf ist heute nicht mehr bekannt.

Lage

Schematische Darstellung der spanischen Handelswege im zentralen Bereich des Isthmus von Panama: Gut erkennbar ist das Dreieck, das diese Wege bilden.

Die Endpunkte des Camino Real und Camino de Cruces, die Handelswege, die über den Isthmus von Panama führten, wurden von Festungen geschützt. In Panama-Stadt am Pazifik wurde die Neugründung der Stadt aus dem Jahr 1673 von einer Stadtmauer umgeben. In der Karibik wurden Festungen am Endpunkt des Camino Real in Portobelo und am Endpunkt des Camino de Cruces an der Mündung des Flusses Chagres errichtet (Festung San Lorenzo). Aufgrund der Anordnung der Endpunkte der Handelswege und der darüber transportierten Reichtümer wurde das Gebiet das „magische Dreieck“ genannt.

Forschungsprojekt

In den letzten drei Jahrzehnten wurde er zunehmend durch die Urbanisierung im Umland von Panama-Stadt von Vororten überdeckt bzw. durch die Abholzung des Regenwalds freigelegt und ist heute in seiner Erhaltung gefährdet. Ein Forschungsprojekt erkundet seit Mai 2008 den exakten Verlauf des Weges und erarbeitet einen Plan zur Erhaltung dieses Kulturerbes.

Einzelnachweise

  1. Edwin C. Webster: La Defensa de Portobelo. Editorial Universitaria, Panamá 1973. S. 49.

Weblinks

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Übersichtskarte der kolonialen Handelswege in Panama.
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Pflastersteine des Camino Real in Ufernähe des Alajuelastausees. Zu jeder Trockenzeit fällt der Wasserspiegel des Stausees, da er Wasser zum Betrieb des Panamakanals liefert. Daher tauchen überflutete Teile des Camino Reals wieder auf.