Café Milani

Café Milani war die Bezeichnung einer seit dem 4. Juni 1848 bestehenden politischen Fraktion der konservativen Rechten in der Frankfurter Nationalversammlung.

Das Café Milani auf der Zeil, um 1885 (links)

Die Fraktion Café Milani

Bis Ende September 1848 tagte sie im Steinernen Haus, anschließend im namensgebenden Café Milani. Wie bei den meisten Fraktionen der Deutschen Nationalversammlung bezieht sich die Bezeichnung auf den üblichen Versammlungsort der Fraktion in Frankfurt am Main.

Im Café Milani trafen sich reformkonservative Abgeordnete der Nationalversammlung vor allem aus Österreich, Preußen und Bayern, die auf den Bänken der äußersten rechten Seite der Paulskirche saßen.[1] Die Fraktion verfolgte die Großdeutsche Lösung und vertrat einen föderalen Staat, in dem die Kompetenzen des Parlaments auf Verfassungsfragen beschränkt bleiben und die Reichsregierung nicht kontrolliert werden sollte. Die Einzelstaaten sollten Monarchien bleiben, eigenständige Heere sowie von der Reichsverfassung abweichende Konstitutionen behalten.

Mitglieder

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Best, Wilhelm Weege (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf: Droste 1996 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 8), ISBN 3-7700-5193-9, S. 401 (Liste der Abgeordneten).
  • Manfred Botzenhart: Deutscher Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848–1850, Düsseldorf: Droste 1977 (= Handbuch der Geschichte des deutschen Parlamentarismus), ISBN 3-7700-5090-8.

Einzelnachweise

  1. Günter Wollstein: Vorparlament und Paulskirche. In: bpd.de vom 21. Januar 2010 [PDF-Dokument].

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Frankfurt Zeil Café Milani 1885.jpg
Das Café Milani am Eingang der Zeil, um 1885, dem Versammlungsort der rechten Fraktion der Nationalversammlung, direkt daneben das Café Mozart mit dem Gebäude Wiedenhof. Die zukünftige Hauptpost von Frankfurt am Main ist noch nicht gebaut. 1902 entstand unter dem Architekten Otto Sturm (* 21.12.1865 Darmstadt + N.N.) für den Verlag und die Buchhandlung Franz Benjamin Auffahrt (Buchhandlung Auffarth) ein mehrstockiges Geschäftshaus an der Stelle des traditionsreichen Café Milani. Direkt östlich daneben errichteten 1904 die Architekten Josef Rindsfüßer und Martin Kühn an der Stelle des nicht weniger stadtbekannten Café Mozart das Geschäftshaus von Frank & Baer Textilwaren, später Kaufhaus Tietz, dann arsisierter Kaufhof.