Café-concert

Édouard Manet: Ecke in einem Café-concert, 1878
Le Café Concert. Lithographies H.-G. Ibels, H. de Toulouse-Lautrec. Texte de Georges Montorgueil (1893)

Das Café-concert, auch als caf’conc, Café à chansons oder Cabarets à chansons bezeichnet, war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (und vereinzelt auch noch im 20. Jahrhundert) in Frankreich ein Lokal mit Varieté-Darbietungen.

Geschichte

Die Café-concerts waren weder Kaffeehäuser in der Art des Wiener Kaffeehauses noch richtige Konzertsäle. Sie gingen ab etwa 1849 aus den Café-chantants hervor, waren jedoch deutlich größer und hatten eine gehobenere Ausstattung. Während Café-chantants meist Bars für Industriearbeiter waren, in denen ein einfaches Holzpodest als Bühne für Gesangsdarbietungen und andere Unterhaltung diente, befanden sich Café-concerts häufig in langgestreckten Sälen mit hoher Bühne und boten eine vielfältige Unterhaltung für ein breites Publikum an. Die Gäste nahmen Getränke zu sich, rauchten und wandten sich dabei einem Bühnenprogramm zu, das zwischen Chansons, Couplets, Kleinkunst und Akrobatik wechselte – meist begleitet von einem kleinen Orchester. Zeitkritische Darbietungen wurden im Lauf der Zeit weniger, dafür gewannen erotische Einlagen ein immer größer werdendes Interesse. Ende des 19. Jahrhunderts verdrängte der englische Begriff Music Hall zunehmend die Bezeichnung Café-concert. Zu den berühmtesten Café-concerts in Paris gehörten das Concert des Ambassadeurs, das Grand Concert Parisien (ab 1910 Concert Mayol), das Ba-Ta-Clan, das Eden, das Eldorado, die Scala, die Folies Bobino, und der Alcazar.

Zahlreiche Maler haben in ihren Bildern Szenen aus den Café-concerts festgehalten. Zu ihnen gehören Honoré Daumier, Edgar Degas, Henri-Gabriel Ibels, Édouard Manet und Henri de Toulouse-Lautrec.

Literatur

  • François Caradec, Alain Weill: Le café-concert (1848-1914). Fayard, Paris 2007, ISBN 978-2-213-63124-0.
  • Klaus Budzinski, Reinhard Hippen: Metzler-Kabarett-Lexikon. Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01448-7.
  • Wieland Barthelmess: Das Café-Concert als Thema der französischen Malerei und Graphik des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Berlin 1987, Dissertation FU Berlin 1987

Weblinks

Commons: Café-concerts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Edouard Manet, Corner of a Café-Concert, ca. 1878-80.jpg
This work was originally the right half of a painting of the Brasserie de Reichshoffen, begun in about 1878 and cut in two by Manet before he completed it. This half was then enlarged on the right and a new background was added. The left half of the composition is in the Museum Oskar Reinhart, Winterthur. The Brasserie de Reichshoffen was in the Boulevard Rochechouart, Paris. At the time, brasseries with waitresses were fairly new in the city.