Cadro
Cadro Quartier von Lugano | |
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Koordinaten | 719816 / 100586 |
Höhe | Ø 473 m |
Fläche | 4,52 km² |
Einwohner | 2312 (31. Dez. 2015) |
Bevölkerungsdichte | 512 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 14. Apr. 2013 |
BFS-Nr. | 519-2024 |
Postleitzahl | 6965 |
Cadro ist seit dem 14. April 2013 ein Quartier der Stadt Lugano im Kreis Lugano Nord, im Bezirk Lugano im Kanton Tessin in der Schweiz.
Geographie
Cadro liegt am Fuss der Denti della Vecchia im Cassaratetal, das vom gleichnamigen Fluss durchflossen wird.
Geschichte
Cadro wurde erstmals 735 als Cadelo erwähnt. Zur Zeit der Langobarden wurde es 854 im Zusammenhang mit Grundbesitz der Totoniden von Campione d’Italia als Vicus bezeugt, der dann vom langobardischen Herrscher Toto von Campione im Mittelalter an das mailändische Kloster Sant’Ambrogio vermacht wurde. Die Benediktinerabtei Sant’Abbondio in Como und das Spital Santa Maria in Lugano verfügten ebenfalls über Grundbesitz in Cadro. Er umfasste den 1591 erwähnten Ort Abessone oder Dassone, der nach einer Pestepidemie zur Wüstung wurde.[1] Die 1366 erstmals erwähnte Kirche Santa Agata wurde 1603 erneuert.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1643 | 1801 | 1850 | 1900 | 1950 | 1960 | 1990 | 2000[2] | 2015 | 2020[3] |
Einwohner | 272 | 479 | 419 | 478 | 546 | 522 | 1572 | 1797 | 2312 | 2704 |
1643 lebten in Cadro 272 Einwohner, im 19. und bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts blieb die Einwohnerzahl mit rund 500 Einwohnern konstant.
Wirtschaft
In Dorf wurde hauptsächlich Landwirtschaft betrieben. 1911 wurde es an die Lugano-Cadro-Dino-Bahn angeschlossen. Seit 1960 wurde Cadro zunehmend zur Wohngemeinde der Agglomeration Lugano, was zu einem starken Bevölkerungswachstum führte.
Gemeindefusion
Am 30. September 2007 lehnten die Stimmberechtigten von Cadro eine Fusion mit der benachbarten Stadt Lugano mit 585 gegen 542 Stimmen ab. Die Gemeinden Barbengo, Carabbia und Villa Luganese hingegen stimmten der Eingemeindung zu.
Die Gemeinde konnte ihre Gemeindefreiheit vorerst bewahren, weil das Bundesgericht auf die Beschwerde einiger Stimmbürger aus Cadro entschieden hatte, dass der Kanton Tessin zum ersten Mal eine Konsultativabstimmung als verbindlich erklären muss und dass er bei Ablehnung der Fusion durch die Stimmbürger keine Zwangsfusion verordnen darf[4].
Zitat Bundesgerichtsentscheid:
„die Beschwerdeführer haben das Recht, dass die Konsultativabstimmung, die grundsätzlich die einzige Möglichkeit ist, mit der sie ihren Willen ausdrücken können, ihr Stimmrecht respektiert.“
Eine zweite Volksabstimmung im Jahr 2012 fiel zugunsten der Eingemeindung aus, so dass die Fusion mit Lugano am 14. April 2013 in Kraft treten konnte.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Sant’Agata, restauriert 2004/2006, Architekten: M. L. Buletti, P. Fumagalli[5]
- Oratorium San Rocco[5]
- Betkapelle in Campagna[5]
- Betkapelle al Mulino[5]
- Brunnen-Sarkofage di Liron[5]
- Kantonales Gefängnis «La Stampa» (1968) in der Via alla Stampa, Architekten: Agostino Cavadini, Augusto Jäggli[5]
- Jagdturm auf Alpe Bolla[5]
Kultur
- Associazione Aurofonie[6]
Sport
- CO Boglia Cadro[7]
Persönlichkeiten
Literatur
- Ilario Borelli: Cadro con Stampa e Dassone „comuni“ scomparsi. Tipografia Gaggini-Bizzozero SA, Lugano 1987.
- Luciano Moroni Stampa (Hrsg.): Codex paleographicus Helvetiae subalpinae, riproduzione e trascrizione diplomatica delle carte anteriori all’anno MC pertinenti alla storia delle terre costituenti la Svizzera italiana. Lugano 1951/1958.
- Johannes C. Brengelmann (Hrsg.): Unternehmerverhalten und Unternehmensqualität: Analyse und Förderung / CBE, Center for Behavioral Excellence, Cadro-Lugano, München. Varia Press, Zürich 1989.
- Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 93, 252–253.
- Antonio Gili: Cadro. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Januar 2017.
- Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 326–327.
- Celestino Trezzini: Cadro In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2, Brusino – Caux, Attinger, Neuenburg 1924, S. 470 (Digitalisat), (abgerufen am 11. Juli 2017).
Weblinks
- Lugano-Cadro: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Lugano (italienisch)
- Cadro auf elexikon.ch
- Quartier Cadro auf www.lugano.ch
Einzelnachweise
- ↑ Celestino Trezzini: Abessone. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Attinger, Neuenburg 1921, Band 1, S. 63 (PDF Digitalisat), abgerufen am 4. Mai 2017.
- ↑ Antonio Gili: Cadro. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 28. Dezember 2016.}
- ↑ Bevölkerung Cadro Ende 2020 auf statistica.lugano.ch/site/demografia/
- ↑ Bundesgerichtsentscheid 1C_181 vom 9. August 2007. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d e f g Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 326–327.
- ↑ Associazione Aurofonie
- ↑ CO Boglia Cadro auf ftc.football.ch
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Cadro, a municipality in the district of Lugano in the canton of Ticino in Switzerland.