Cadillac Sixty Special

Cadillac Sixty Special
Produktionszeitraum:1938–1942
1946–1974
1987–1993
Klasse:Oberklasse
Karosserieversionen:Limousine, Pullman-Limousine

Der Cadillac Sixty Special (alternativ: Cadillac 60 Special) ist ein Oberklassefahrzeug der zum General-Motors-Konzern gehörenden US-amerikanischen Fahrzeugmarke Cadillac, das von 1938 bis 1947 sowie von 1986 bis 1993 in verschiedenen Generationen produziert wurde. In der Nachkriegszeit waren die Sixty Specials üblicherweise baugleich mit den anderen Standardmodellen Cadillacs und unterschieden sich von ihnen in erster Linie durch eine abweichende Aufmachung, eine bessere Ausstattung und einen höheren Preis.

Erste Generation (Modelljahre 1938–1941)

Sixty Special (1938)
Cadillac Sixty Special (1938)
Cadillac Sixty Special (1938)

Cadillac Sixty Special (1938)

Produktionszeitraum:1938–1941
Karosserieversionen:Limousine, Pullman-Limousine
Motoren:Ottomotoren:
5,7 Liter
(99–110 kW)
Länge:5274–5517 mm
Breite:
Höhe:
Radstand:3200–3226 mm
Leergewicht:1844–1977 kg

1938 lancierte Cadillac den Sixty Special, der die Lücke zwischen dem Series 60 und dem größeren und teureren Series 70 schließen sollte. Der 60 Special basiert technisch auf dem Series 60, weist technisch und stilistisch aber einige Besonderheiten auf.

Für den 60 Special konstruierte Cadillac einen neuen Rahmen, der 8 cm flacher war als der des Series 60. Das Besondere am Sixty Special, der vom nachmaligen General Motors-Designchef Bill Mitchell entworfen worden war, bestand in seiner modern anmutenden Linienführung mit für die Zeit sehr großen Fensterflächen, bündig mit der Karosserie abschließenden Seitenfenstern, flacher Gestaltung, Stufenheck und dem Verzicht auf Trittbretter. Technisch entsprach der Special (mit Ausnahme des erwähnten Rahmens und seines um 7,6 cm gestreckten Radstandes) den übrigen Cadillac 60-Modellen (5,7-Liter-V8, Dreiganggetriebe, hydraulisch betätigte Trommelbremsen). Preislich lag er 310 Dollar über der 60-Limousine, unterbot mit seiner bei Fisher Bodies hergestellten Karosserie die teureren Ausführungen mit Fleetwood-Aufbauten um über 1000 Dollar.

Ab 1939 wurden die Karosserien des 60 Special bei Fleetwood gefertigt und auch mit Trennwand zwischen Vorder- und Rücksitzen erhältlich, 1940 kamen zusätzlich wesentlich teurere Town-Car-Varianten ins Programm. 1941 wurde der Radstand um 1 Zoll verkürzt und die vorderen Kotflügel wurden in die Vordertüren hinein verlängert.

In vier Jahren entstanden vom Ur-Sixty Special in Summe 17.918 Stück.

Daten Cadillac 60 Special (1938–1941)
ModelljahrHubraum (cm³)Leistung (PS)Radstand (cm)Länge (cm)Leergewicht (kg)Preis (US-$)Stückzahl
19385671135322,6527,4188920853704
1939544,218622195–22455513
1940550,91844–19772090–38204600
1941150320551,719162195–23454101

Modelljahre 1942–1974

Cadillac 60 Special (1958)

Ab Modelljahr 1942 wurde das besondere Designkonzept des Ur-Sixty Special aufgegeben; ab diesem Zeitpunkt handelte es sich beim Sixty Special um eine stilistisch den übrigen Cadillac-Limousinen gleichende Ausführung auf längerem Radstand und mit zusätzlicher Chromzier behaftet.

1942 wuchs der Radstand des Sixty Special auf 337,8 cm (der Radstand der Basis-Limousine der Serie 61 belief sich auf 320 cm); angeboten wurde eine sechssitzige Limousine mit oder ohne Trennscheibe. Nach Wiederaufnahme der zivilen Produktion im Mai 1946 blieb der Sixty Special (nun mit der inoffiziellen Zusatzbezeichnung Fleetwood versehen) Teil des gestrafften Cadillac-Modellprogramms und bildete unterhalb der Series 75 mit ihrem wesentlich längeren Radstand das Spitzenmodell der Marke; allerdings entfiel die Trennscheiben-Version.

1948 erhielt der Sixty Special, wie alle Cadillac-Modelle mit Ausnahme des Series 75, eine komplett neue Karosserie auf unverändertem Radstand, 1949 den neuen hauseigenen 5,4-Liter-V8 mit hängenden Ventilen. 1950 wurde der Radstand auf 330,2 cm verkürzt, 1955 wieder auf den alten Wert verlängert. 1956 erfolgte eine Hubraumvergrößerung auf sechs Liter.

1957 gab es einen Modellwechsel, der einen neuen X-Rahmen anstelle des vorherigen Leiterrahmens brachte; zudem war der Sixty Special nun als Hardtop-Limousine ohne B-Säule ausgeführt.

Ab 1959 besaß der Sixty Special den Radstand der regulären Cadillac-Limousinen (130 Zoll bzw. 330 cm), der V8 wurde auf 6,4 Liter vergrößert. Von der preiswerteren Limousine der Serie 62 unterschied sich der Special lediglich durch etwas mehr Chrom und eine bessere Ausstattung, 1961 bis 1963 auch durch ein eigenständiges, kantiges Dach mit breiten C-Säulen. 1964 erfolgte eine weitere Hubraumerhöhung auf 7 Liter.

Ab Modelljahr 1965 besaß der Sixty Special wieder einen längeren Radstand als die Grundmodelle Cadillac Calais und DeVille (337,8 statt 328,9 cm) und trug offiziell die Bezeichnung Fleetwood Sixty Special (oder Fleetwood 60 Special); zugleich war er von nun an wieder als Viertürer mit B-Säulen ausgeführt. 1966 kam zum Basismodell eine noch reichhaltiger ausgestattete Variante namens Sixty Special Brougham ins Angebot. 1968 wurde der Cadillac-V8 auf 7,7 Liter vergrößert, ab 1971 entfiel das Basismodell und allein der Sixty Special Brougham blieb im Angebot.

Ab Modelljahr 1975 entfiel die Bezeichnung Sixty Special; das Modell wurde unter der Bezeichnung Cadillac Fleetwood Brougham weitergeführt.

Daten Cadillac 60 Special (1942–1974)
ModelljahrHubraum (cm³)Leistung (PS)Radstand (cm)Länge (cm)Leergewicht (kg)Preis (US-$)Stückzahl
19425671150337,8569195224351875
1946200230995700
1947198031958500
1948197338206561
194954251601870382811.400
1950330,2571,21874379713.755
1951414218.631
1952190570,21929472016.110
19532105711965430520.000
1954230337,8577,62034468316.200
19552502059472818.300
19565982285573,82261601917.000
19573005702154553924.000
1958310572,32233623212.900
19596392325330,2571,52215623312.250
1960221111.800
1961563,9216115.500
1962328,92134636613.350
1963566,4212514.000
19647031340567,72120638814.550
1965337,8577,92116647918.100
196620916378–669519.075
196721226423–673916.300
19687736375579,621726583–689918.600
1969580,421596779–711019.845
197021886953–728418.651
1971581,22224776315.200
1972223589,32201763720.750
19732311776524.800
1974208594,42330953718.250

Zwischen 1942 und 1946 gab es auf Grund des Zweiten Weltkriegs nur eine eingeschränkte zivile Fahrzeugproduktion.

Fleetwood 60 Special (Modelljahre 1987–1993)

Fleetwood 60 Special
Cadillac Sixty Special (1993)
Cadillac Sixty Special (1993)

Cadillac Sixty Special (1993)

Produktionszeitraum:1987–1993
Karosserieversionen:Limousine
Motoren:Ottomotoren:
4,1–4,9 Liter
(97–149 kW)
Länge:5123–5283 mm
Breite:
Höhe:
Radstand:2891–2941 mm
Leergewicht:1870–2330 kg

Ab Herbst 1986 führte Cadillac wieder einen Fleetwood 60 Special im Programm. Dabei handelte es sich um eine in Radstand und Länge um knapp 13 cm gestreckte Version des frontgetriebenen Cadillac Fleetwood-Viertürers mit besserer Ausstattung, äußerlich erkennbar an der optisch durch ein in die hinteren Türen gezogenes Vinyldach verbreiterten C-Säule. Technisch entsprach der 60 Special den billigeren DeVille- und Fleetwood-Versionen (Aluminium-4,1-Liter-V8, Viergang-Automatik, unabhängig aufgehängte Hinterräder und gemischte Bremsanlage (Scheiben vorne/Trommeln hinten), hier serienmäßig mit ABS).

1988 wurde der V8-Motor auf 4,5 Liter vergrößert. 1989 erhielten DeVille, Fleetwood und Fleetwood 60 Special ein Facelift, zugleich bauten sämtliche Viertürer nun auf einem identischen Radstand auf; für den 60 Special bedeutete dies eine Radstandsverkürzung um gut 5 cm.

1991 wurde der V8 erneut vergrößert, diesmal auf 4,9 Liter, und die Viergang-Automatik erhielt eine elektronische Steuerung. 1993 entfiel die Bezeichnung Fleetwood und der 60 Special bekam in seinem letzten Jahr serienmäßig Traktionskontrolle und ein elektronisches Fahrwerk.

Daten Cadillac (Fleetwood) 60 Special (1987–1993)
ModelljahrHubraum (cm³)Leistung (PS)Radstand (cm)Länge (cm)Leergewicht (kg)Preis (US-$)Stückzahl
19874081132294,1512,3154434.850unbekannt
19884474155160734.750
1989289,1521,5163034.8402007
1990183165736.9801824
19914920203522,2167938.325879
1992528,3165539.860554
1993524165337.2305286

Literatur

  • Mary Sieber, Ken Buttolph: Standard Catalog of Cadillac 1903–1990. Krause Publications, Iola 1991, ISBN 0-87341-174-9.
    • Darin: Robert C. Ackerson: Sixty Special was a ‘30s superstar. S. 72 f., zum Ur-Sixty Special
  • James Flammang, Ron Kowalke: Standard Catalog of American Cars 1976–1999. Krause Publications, Iola 1999, ISBN 0-87341-755-0, S. 163–181.

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c/n unknown. Made in 1938. On display at Toyota Automobile Museum, Yokomichi, Nagakute, Aichi. 20th February 2022
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Autor/Urheber: Lucas J. Chumley, Lizenz: CC BY-SA 4.0
1993 Cadillac 60 Special in driveway, with late model Cadillac Escalade in background.