CSU-Landesgruppe

Alexander DobrindtGerda HasselfeldtHans-Peter FriedrichPeter RamsauerMichael GlosWolfgang BötschTheodor WaigelFriedrich ZimmermannWerner DollingerHermann HöcherlRichard StücklenFranz Josef StraußFritz Schäffer

Die CSU-Landesgruppe (auch CSU im Bundestag) umfasst die Abgeordneten der bayerischen Partei CSU im Deutschen Bundestag. Zusammen mit den Abgeordneten der Schwesterpartei CDU bildet die Landesgruppe die gemeinsame CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Die CSU tritt bei bundesweiten Wahlen – also bei Wahlen zum Deutschen Bundestag und zum Europäischen Parlament – nur in Bayern an. Im Gegenzug hat die CDU keinen bayerischen Landesverband und tritt somit in den übrigen 15 deutschen Ländern zur Bundestagswahl an.

Geschichte

Die erste CSU-Landesgruppe konstituierte sich am 30./31. August 1949 mit Fritz Schäffer als 1. Obmann und Franz Josef Strauß als 2. Obmann. Bei der Konstituierung der Gesamtfraktion im September begründeten CDU und CSU ihre mit Unterbrechung bis heute andauernde Fraktionsgemeinschaft, die zu Beginn jeder Legislaturperiode erneuert wird. Im Fraktionsvertrag ist festgelegt, dass die CSU-Gruppe über eigene Organe verfügt und „an allen Organen der Fraktion angemessen beteiligt“ wird.[1]

Mitglieder der CSU-Landesgruppe

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der CSU bei Bundestagswahlen, die Mitgliederzahlen der CSU-Landesgruppe und den Anteil der CSU-Abgeordneten an der Gesamtmitgliederzahl des Deutschen Bundestages (fett = Höchst- und Tiefstwerte):

Bei Bundestagswahlen gewählte CSU-Abgeordnete
BundestagswahlStimmenanteil1 in BayernStimmenanteil1 in DeutschlandGewählte MdBAnteil an Gesamt-MdB2
194929,2 %5,8 %246,0 %
195347,8 %8,8 %5210,7 %
195757,2 %10,5 %53310,7 %
196154,9 %9,6 %5010,0 %
196555,6 %9,6 %499,9 %
196954,4 %9,5 %499,9 %
197255,1 %9,7 %489,7 %
197660,0 %10,6 %5310,7 %
198057,6 %10,3 %5210,5 %
198359,5 %10,6 %5310,6 %
198755,1 %9,8 %499,9 %
199051,9 %7,1 %517,7 %
199451,2 %7,3 %507,4 %
199847,7 %6,7 %477,0 %
200258,6 %9,0 %589,6 %
200549,2 %7,4 %467,5 %
200942,5 %6,5 %457,2 %
201349,3 %7,4 %568,9 %
2017[2]38,8 %6,2 %466,5 %
2021[3]31,7 %5,2 %456,1 %
1 
Ab 1953: Zweitstimmen.
2 
Von 1949 bis 1987: Anteil an den voll stimmberechtigten Mitgliedern des Deutschen Bundestages, d. h. ohne Berücksichtigung der Berliner Bundestagsabgeordneten.
3 
1957 im Verbund mit der CVP zusätzlich Kandidatur im Saarland, wobei zwei von insgesamt 55 Sitzen gewonnen wurden.

Vorsitzende

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe ist gleichzeitig Erster Stellvertreter des Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und hat damit eine herausgehobene Stellung inne, da er etwa bei Regierungserklärungen des Bundeskanzlers in einer Reihe mit den Fraktionsvorsitzenden das Wort erhält. Dieses Amt hatten seit der 1. Wahlperiode des Deutschen Bundestages folgende Personen inne:

Außer Gerda Hasselfeldt und Richard Stücklen nach seiner zweiten Amtsperiode wechselten alle Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe direkt aus ihrer Position in die Bundesregierung. Der Hintergrund für diese Wechsel war einerseits, dass die CSU-Landesgruppenvorsitzenden als herausgehobene Sprecher ihrer Partei deren Politik in einem Regierungsamt noch wirkungsvoller umsetzen sollten; andererseits, dass sie zwecks einer besseren Zusammenarbeit innerhalb der Bundesregierung (besonders im Verhältnis zwischen CDU und CSU) in die „Kabinettsdisziplin“ eingebunden werden sollten. Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) äußerte sich in diesem Sinne anlässlich der Berufung des CSU-Vorsitzenden und Landesgruppenvorsitzenden Theodor Waigel in die Bundesregierung am 15. April 1989 vor der Bundespressekonferenz in Bonn:

„Für die weitere Arbeit der Koalition und der Bundesregierung ist es sehr wichtig, daß der CSU-Vorsitzende Theo Waigel in das Bundeskabinett eintritt – und zwar in ein Ressort von herausragender Bedeutung. Ich habe ihm deshalb angeboten, das Amt des Bundesministers der Finanzen zu übernehmen. Theo Waigel hat das Angebot angenommen. Ich bin überzeugt, daß er dieses Amt in einer ausgezeichneten Weise wahrnehmen wird.“[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vereinbarung über die Fortführung der Fraktionsgemeinschaft zwischen CDU und CSU, 28. September 2021 (PDF; 218 kB).
  2. Tabelle Erststimmen und Zweitstimmen. Abgerufen am 26. September 2017.
  3. www.bundeswahlleiter.de
  4. Umbildung der Bundesregierung – Erklärung des Bundeskanzlers vor der Bundespressekonferenz in Bonn. In: Bulletin 34-89. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 15. April 1989, abgerufen am 24. Dezember 2016.

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Bonn, 7.12.1990

Im Info-Saal des Bundeskanzleramtes unterrichteten die Generalsekretäre Volker Rühe, CDU, Cornelia Schmalz-Jacobsen, FDP, und Dr. Wolfgang Bötsch, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe,

die Presse über den Verlauf der Koalitionsgespräche.
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Hermann Höcherl

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12.2.1987

Pressekonferenz der Generalsekretäre der CDU, Dr. Heiner Geißler, und FDP, Dr. Helmut Hausmann, sowie des Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Theodor Waigel,
zu den Ergebnissen der zweiten Runde der Koalitionsverhandlungen (Wirtschafts- und Finanzpolitik, Sozial- und Familienpolitik)

- im Saal der Bundespressekonferenz
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Dr. Hans-Peter Friedrich, Vizepräsident des Bundestages, Bundesminister a.D.
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28.8.1990

Der Bundesminister für Verkehr (BMV), Dr. Friedrich Zimmermann (links), empfängt den Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeugverbandes (ZDK),

Bernhard Enning, anläßlich der Eröffnung der Aktion Lichttest 1990 - im Bundesministerium für Verkehr
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