COVID-19-Pandemie im Südsudan

Die COVID-19-Pandemie im Südsudan tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus.[1] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[2]

Situation

Der Südsudan hat eine Bevölkerung von 11 Millionen Menschen, aber nur vier Beatmungsgeräte auf einer Intensivstation. Vom 25. März 2020, nachdem das Coronavirus Mali erreicht hatte, bis zum 5. April 2020, war der Südsudan das flächenmäßig größte Land ohne bestätigte Fälle von COVID-19. Der Südsudan war das 51. afrikanische Land (von 54), in dem COVID-19 nachgewiesen wurde.[3]

Verlauf

Bereits am 14. März 2020 setzte der Südsudan Flüge in vom Coronavirus betroffene Länder aus.[4] Am 20. März wurde der Unterricht an allen Schulen und Universitäten bis zum 19. April ausgesetzt und Vizepräsident Hussein Abdelbagi ordnete die Aussetzung von sportlichen, sozialen, politischen und religiösen Versammlungen für sechs Wochen an.[5] Am 25. März folgte eine nächtliche Ausgangssperre ab 20 Uhr bis 6 Uhr morgens.[3][6] Am 27. März flohen rund 500 Menschen in Quarantäne aus dem Sudan nach Renk, was dazu führte, dass der nördliche Bundesstaat Upper Nile für 14 Tage gesperrt wurde.[7]

Am 5. April 2020 trat der erste Fall von COVID-19 im Südsudan auf, eine 29-jährige Frau und Mitarbeiterin der Vereinten Nationen, die aus den Niederlanden via Äthiopien ins Land kam. Die Patientin wurde in einer UN-Einrichtung unter Quarantäne gestellt. Daneben wurden Anstrengungen unternommen, alle Kontaktpersonen der Frau ausfindig zu machen.[3][8][9] Dieser Fall erschien am 6. April 2020 zum ersten Mal im Situationsbericht der WHO.[10] Der zweite Fall von COVID-19 wurde am 7. April bestätigt. Die Patientin war eine weitere Arbeitnehmerin der Vereinten Nationen, die am 23. März aus Nairobi ankam und sich selbst unter Quarantäne stellte.[11] Der dritte Fall am 9. April war ebenfalls eine Arbeitnehmerin der Vereinten Nationen, die mit der ersten Patientin Kontakt hatte.[12]

Am 9. April 2020 gab das Bildungsministerium bekannt, dass ein Fernlehrprogramm für Grund- und Sekundarschüler über Radio und Fernsehen vorbereiten werde.[13] Am 13. April stellte der Südsudan alle Flüge und öffentlichen Verkehrsmittel ein.[14]

Bis zum 15. April 2020 wurden von der WHO vier COVID-19-Infektionen im Südsudan bestätigt.[10]

Maßnahmen

Am 20. März 2020 wurden alle Schulen und Universitäten geschlossen und sportliche, politische und religiöse Veranstaltungen abgesagt.[15]

Am 25. März 2020 folgte eine Ausgangssperre, welche zwischen 20 Uhr und 6 Uhr gilt.[16]

Statistik

Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie im Südsudan wie folgt:

Infektionen

Bestätigte Infizierte im Südsudan nach Daten der WHO. Oben kumuliert, unten Tageswerte[Anm. 1]

Todesfälle

Bestätigte Todesfälle im Südsudan nach Daten der WHO. Oben kumuliert, unten Tageswerte[Anm. 1]

Anmerkungen

  1. a b Hier sind Fälle aufgelistet, die der WHO von nationalen Behörden mitgeteilt wurden. Da es sich um eine sehr dynamische Situation handelt, kann es zu Abweichungen bzw. zeitlichen Verzögerungen zwischen den Fällen der WHO und den Daten nationaler Behörden sowie den Angaben anderer Stellen, etwa der Johns Hopkins University (CSSE), kommen.

Siehe auch

Weblinks

Commons: COVID-19-Pandemie im Südsudan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lungenärzte im Netz: Covid-19: Ursachen. Online unter www.lungenaerzte-im-netz.de. Abgerufen am 14. April 2020.
  2. Tagesschau: "Tief besorgt". WHO spricht von Corona-Pandemie. 11. März 2020. Online unter www.tagesschau.de. Abgerufen am 5. April 2020.
  3. a b c Mayra Ajack, South Sudan 51st of 54 African nations to report virus case, Associated Press (5. April 2020).
  4. South Sudan halts flights to countries affected by coronavirus (englisch) In: Radio Tamazuj. Archiviert vom Original am 16. März 2020. Abgerufen am 5. April 2020.
  5. South Sudan closes schools, universities amid coronavirus fears (englisch) In: Radio Tamazuj. Archiviert vom Original am 21. März 2020. Abgerufen am 5. April 2020.
  6. South Sudan imposes nighttime curfew over coronavirus (englisch) In: Radio Tamazuj. Archiviert vom Original am 26. März 2020. Abgerufen am 5. April 2020.
  7. Northern Upper Nile under lockdown after citizens escaped from quarantine (englisch) In: Radio Tamazuj. Archiviert vom Original am 28. März 2020. Abgerufen am 5. April 2020.
  8. South Sudan confirms first case of coronavirus (englisch). 5. April 2020. 
  9. [1]
  10. a b Weltgesundheitsorganisation (WHO): Situation reports. In: who.int. Abgerufen am 14. April 2020 (englisch).
  11. South Sudan confirms second case of coronavirus (englisch) In: Radio Tamazuj. Abgerufen am 8. April 2020.
  12. South Sudan records third case of COVID-19 (englisch) In: Radio Tamazuj. Abgerufen am 9. April 2020.
  13. Education ministry to launch distance learning for students (englisch) In: Radio Tamazuj. Abgerufen am 13. April 2020.
  14. South Sudan suspends interstate travels over COVID-19 (englisch) In: Radio Tamazuj. Abgerufen am 14. April 2020.
  15. [2]
  16. [3]

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