CL Bay 13

CL Bay 13
Nummerierung:20 837 bis 20 846
Anzahl:10
Hersteller:MAN
Baujahr(e):1913
Ausmusterung:bis 1962
Bauart:Lokalbahnwagen mit offenem Übergang
Gattung:CL
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer:12.800 mm
Länge:9.776 mm
Höhe:3.976 mm
Breite:3.000 mm
Gesamtradstand:7.000 mm
Bremse:Handspindelbremse / Westinghouse
Kupplungstyp:Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze:62
Stehplätze:20
Klassen:III
Besonderheiten:Gasglühlichter
Zeichnung zu CL Bay 13

Bei den bayerischen CL Bay 13 handelte es sich um Durchgangswagen für den Lokalbahnverkehr. Sie wurden im Wagenstandsverzeichnis der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) von 1913 unter der Blatt-Nr. 549 geführt.

Entwicklung

Mit dem größer werdenden Streckennetz an Lokalbahnen einher ging der Bedarf an passenden Wagen für den lokalen Personen-Nahverkehr. Zwischen 1909 und 1929 wurden Wagen beschafft, die schon Merkmale der normalen Personenwagen für Vollbahnen aufwiesen. Im Unterschied zu anderen Lokalbahnwagen waren diese für den Militärtransport geeignet.

Beschaffung

Insgesamt wurden in dem Zeitraum zwischen 1909 und 1929 411 Wagen in den Gattungen BL, BCL, CL, DL und PPostL beschafft.[1] Diese hatten alle einen einheitlichen Grundriss, offene Endplattformen mit Dixi-Gittern an den Aufstiegen und nur durch Bügel gesicherte Personalübergänge. Statt den bis dato gebräuchlichen Verbundfenstern wurden große Scheiben eingebaut. Von den Wagen nach Blatt 549 wurden zwischen 1913 in einem Los von 10 Wagen bei MAN in Nürnberg für den Einsatz auf der elektrisch betriebenen Lokalbahn Garmisch-Partenkirchen nach Reutte/Tirol beschafft.

Verbleib

Ein Wagen wurde bereits 1938 ausgemustert. Der Verbleib von vier Wagen konnte nach Kriegsende 1945 nicht mehr geklärt werden. Die übrigen fünf Wagen kamen noch zur Deutschen Bundesbahn, wo sie bis 1961 ausgemustert wurden.

Konstruktive Merkmale

Untergestell

Der Rahmen der Wagen war komplett aus Profileisen aufgebaut und genietet. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Die Querträger waren ebenfalls aus U-Profilen und nicht gekröpft. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen geschlitzte Korbpuffer mit einer Einbaulänge von 650 Millimetern, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 Millimetern.

Laufwerk

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter der Verbandsbauart. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Tragfedern waren 1.800 mm lang und bestanden aus je 12 Blättern mit den Maßen 96 mm × 13 mm. Die Räder hatten Speichenradkörper der bayerischen Form 39. Wegen des langen Radstandes von 7.000 Millimetern kamen Vereinslenkachsen zum Einsatz.

Neben einer Handspindelbremse, welche sich auf einer der Plattformen am Wagenende befand, hatten die Wagen auch Druckluftbremsen des Systems Westinghouse.

Wagenkasten

Der Rahmen des Wagenkastens bestand aus hölzernen Ständerwerk. Dies war außen mit Blechen und innen mit Holz verkleidet. Die Stöße der Bleche wurden durch Deckleisten abgedeckt. Das Dach war flach gerundet und ging direkt in die Seitenwand über. Es war über die offenen Endplattformen hinausgezogen. Die Wagen besaßen Auftritte in der Bauart der Vollbahnwagen und nicht mehr die klappbaren Lokalbahnauftritte. Einzelne Wagen erhielten um 1930 Metallfensterrahmen.

Ausstattung

Der Wagentyp führte ausschließlich die 3. Klasse und hatte insgesamt 64 Sitzplätze und einen Abort. Klassentypisch bestanden die Sitze aus Holzlattenbänken. Für die beiden Endplattformen waren insgesamt 20 Stehplätze ausgewiesen. Die Beleuchtung erfolgte durch Gasglühleuchten. Die Versorgungsbehälter für das Gas waren in Wagenlängsrichtung unter das Untergestell gehängt. Die Beheizung erfolgte über elektrische Schlauchheizkörper der Bauart Brockdorff-Witzenmann, mit ursprünglich einer Heizleistung von 12 kW, bei einer Heizspannung von 300 V.[2] Belüftet wurden die Wagen durch statische Dachlüfter sowie durch versenkbare Fenster.

Der Anstrich der Wagen erfolgte in Beige und Grün, den Farben der bayerischen elektrisch betriebenen Linien.

Wagennummern

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
FahrwerkAusstattungZusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
ab
1907
ab
1913
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
(nach Umbau)
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
LüPUnt.
Gest.
LA.Brem-
sen
Bl.Hz.Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Bemerkung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung

1903
549
1913
CL


CL Bay 13


CL Bay 13
(mm)(siehe jeweilige Legende)A1.2.3.4.
1913MAN20 837 Mü9 131 Mü9 930 Mü??/1945212.600EVPl, WsbrGgE18
(62)
20 838 Mü9 132 Mü9 931 Mü03/1958Basel Bad.Bf
20 839 Mü9 133 Mü9 932 Mü10/1960Garmischca. 1930 Metallfensterrahmen
20 840 Mü9 134 Mü9 933 Mü01/1951Altschadwagen
20 841 Mü9 135 Mü9 934 Müxx/1938
20 842 Mü9 136 Mü9 935 Mü10/1960Garmischca. 1930 Metallfensterrahmen
20 843 Mü9 137 Mü9 936 Mü04/1961Rosenhm.
20 844 Mü9 138 Mü9 937 Mü??/1945Altschadwagen
20 845 Mü9 139 Mü9 938 Mü??/1945
20 846 Mü9 140 Mü9 939 Mü??/1945

Literatur

  • Wagner, Alto: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. KIRUBA Verlag, 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Konrad, Emil: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.

Einzelnachweise

  1. Konrad: Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Seite 24
  2. Wilhelm Wechmann (Hrsg.): Der elektrische Zugbetrieb der Deutschen Reichsbahn : Beiträge mit Benutzung amtlicher Quellen von Mitarbeitern im Bau und Betrieb der elektrischen Zugförderung der Deutschen Reichsbahn. Rom-Verlag, Berlin-Charlottenburg 1924, S. 238 (tu-darmstadt.de).

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Zeichnung CL Bay 13 nach Blatt 549