C. W. McCall

C. W. McCall (* 15. November 1928 in Audubon, Iowa; eigentlich William Dale Fries, Jr.; † 1. April 2022 in Ouray, Colorado) war ein US-amerikanischer Countrysänger. Am bekanntesten war er für seinen Nummer-eins-Hit Convoy von 1975, der Grundlage für den gleichnamigen Film von 1978 war.

Leben

Als Kind zeigte Fries musikalisches Talent, war aber mehr am Zeichnen interessiert. Er studierte Kunst und Musik an der University of Iowa. Nach dem Abschluss arbeitete er als Zeichner bei einem Fernsehsender in Omaha, Nebraska. Zu Beginn der 1960er-Jahre wechselte er zu der ebenfalls in Omaha ansässigen Werbeagentur Bozell & Jacobs. Dort schuf er 1973 als Creative Director eine Fernseh-Werbekampagne für den Backwarenhersteller Metz Baking Company aus Sioux City. Die Werbefilme drehten sich um einen Lkw-Fahrer der fiktiven Old Home Bread Company namens C. W. McCall, seinen Hund Sloan und die Fernfahrergaststätte, die er oft besuchte, The Old Home Café. Fries schuf die Figur auf der Basis seiner eigenen Jugend in Iowa. Die Werbefilme wurden so erfolgreich, dass die Tageszeitung Des Moines Register ihre Sendezeiten im Fernsehprogramm auflistete, und wurden 1974 mit dem Werbepreis Clio Award als beste Kino- oder Fernsehkampagne ausgezeichnet.[1] Das in einem der Werbefilme verwendete Lied Old Home Filler-Up an’ Keep on a-Truckin’ Café (Text und Gesang von Fries als C. W. McCall, Musik von Chip Davis, später bei der Gruppe Mannheim Steamroller), erreichte Platz 54 in den Billboard Hot 100. 1974 erschien ein erstes Album von C. W. McCall, Wolf Creek Pass, mit weiteren Liedern, und schaffte es auf Platz 4 der Country-Charts. Das Titellied Wolf Creek Pass erreichte 1975 Platz 40 der Billboard Hot 100. Das nächste Album, Black Bear Road von 1975, schaffte es auf Platz 1 der Country-Charts.

Convoy von 1975, eine Single aus diesem Album, ist McCalls bekanntestes Lied. Auf dem Höhepunkt der CB-Funk-Welle in den USA erschienen, erreichte der Titel, der von einem Fernfahrer-Aufstand erzählt, Nummer 1 sowohl der Country-Charts als auch der Billboard Hot 100 (10. Januar 1976). 1978 kam der auf diesem Lied basierende Film Convoy von Sam Peckinpah mit Kris Kristofferson, Ali MacGraw, Burt Young und Ernest Borgnine heraus. Für den Film schrieb McCall eine neue Version seines Hits.

McCall veröffentlichte vier weitere Alben; die Musik schrieb meist Davis, später auch andere. Mit dem Album Wilderness wandte er sich Umwelt-Themen zu. Nennenswerte Erfolge in den Pop-Charts erreichte er nicht mehr; die Single Roses For Mama aus dem gleichnamigen Album von 1977 erreichte Platz 2 der Country-Charts. Danach zog sich Fries/McCall für einige Jahre von der Musik-Szene zurück. Er verzog in die Kleinstadt Ouray in Colorado, wo er von 1986 bis 1992 für drei Amtsperioden zum Bürgermeister gewählt wurde.

1990 erschien die CD The Real McCall mit digitalen Neuaufnahmen alter McCall-Lieder und einem neuen Lied. 2003 wirkte er bei dem Album American Spirit der Gruppe Mannheim Steamroller mit, das Neuaufnahmen von Convoy und Wolf Creek Pass enthält. Zusammen mit seiner Frau Rena Jay lebte Fries in Ouray, Colorado.

McCall erlag am 1. April 2022 im Alter von 93 Jahren den Folgen einer Krebserkrankung.[2][3]

Diskografie

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT UK US Coun­try
1975Wolf Creek PassUS143
(9 Wo.)US
Coun­try4
(23 Wo.)Coun­try
Black Bear RoadUS12
Gold
Gold

(19 Wo.)US
Coun­try1
(28 Wo.)Coun­try
1976WildernessUS143
(4 Wo.)US
Coun­try9
(12 Wo.)Coun­try
1977Rubber DuckCoun­try29
(8 Wo.)Coun­try
1978Roses for MamaCoun­try22
(13 Wo.)Coun­try
2003American SpiritUS78
(8 Wo.)US

Weitere Alben

  • 1979: C. W. McCall and Co.
  • 1979: San Juan Odyssey (mit London Symphony Orchestra)
  • 1990: The Real McCall: An American Storyteller

Kompilationen

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT UK US Coun­try
1978C. W. McCall’s Greatest HitsCoun­try45
(4 Wo.)Coun­try

Weitere Kompilationen

  • 1989: Four Wheel Cowboy
  • 1991: The Legendary C. W. McCall
  • 1997: The Best of C. W. McCall

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT UK US Coun­try
1974Old Home Filler-Up an’ Keep On-a-Truckin’ Cafe
Wolf Creek Pass
US54
(7 Wo.)US
Coun­try19
(11 Wo.)Coun­try
1975Wolf Creek Pass
Wolf Creek Pass
US40
(11 Wo.)US
Coun­try12
(16 Wo.)Coun­try
Classified
Wolf Creek Pass
Coun­try13
(12 Wo.)Coun­try
Black Bear Road
Black Bear Road
Coun­try24
(11 Wo.)Coun­try
B-Seite von Four Wheel Drive
Convoy
Black Bear Road
DE43
(5 Wo.)DE
AT19
(4 Wo.)AT
UK2
Silber
Silber

(10 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(16 Wo.)US
Coun­try1
(15 Wo.)Coun­try
Charteintritt in AT erst im Dezember 1978
1976There Won’t Be No Country Music (There Won’t Be No Rock ’n’ Roll)
US73
(4 Wo.)US
Coun­try19
(10 Wo.)Coun­try
Crispy Critters
Wilderness
Coun­try32
(9 Wo.)Coun­try
B-Seite von Jackson Hole
Four Wheel Cowboy
Wilderness
Coun­try88
(4 Wo.)Coun­try
1977’Round the World with the Rubber Duck
Rubber Duck
Coun­try40
(8 Wo.)Coun­try
Audubon
Rubber Duck
Coun­try56
(7 Wo.)Coun­try
Roses for Mama
Roses for Mama
Coun­try2
(16 Wo.)Coun­try
1979Outlaws and Lone Star Beer
C. W. McCall & Co.
Coun­try81
(4 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1975: Four Wheel Drive
  • 1976: Jackson Hole
  • 1977: Old Glory
  • 1978: Outlaws and Lone Star Beer
  • 1980: Kidnap America
  • 1985: Pine Tar Wars

Weblinks

Quellen

  1. Countrysänger C.W. McCall im Alter von 93 Jahren gestorben. In: Rolling Stone. 4. April 2022, abgerufen am 7. August 2022.
  2. Greg Brodsky: C.W. McCall, Who Had a #1 Novelty Hit, ‘Convoy,’ During CB Craze, Dies. In: Best Classic Bands. Abgerufen am 1. April 2022.
  3. Matt Schudel: Bill Fries, who had No. 1 hit as C.W. McCall with ‘Convoy,’ dies at 93. In: The Washington Post. Abgerufen am 2. April 2022.
  4. a b c Chartquellen: Singles UK US
  5. a b The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  6. a b c Gold-/Platin-Datenbanken: UK US

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